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Fährst du mit dem Crafter aus, dann kommst du mit dem Zug nach Haus!

(Eigentlich geht es hier mehr um den erbärmlichen Service von VW)

 

Unser letztes Wohnmobil auf Basis Fiat Dukato Maxi hat uns über 240 Tkm  treu gedient. Eigentlich hatten wir gar keine Probleme und dabei haben wir viele Wartungen und Reparaturen selbst ausgeführt (oder vielleicht eben deshalb?). Leider war der Hymer-Serienaufbau und der Vorderradantrieb für unsere neuesten Vorlieben, die oft nur auf mehr oder weniger guten Pisten erreichbar sind, nicht sonderlich geeignet.

Unser neues Fahrzeug sollte aus einer Leerkabine von ORMOCAR auf einem Crafterfahrgstell bestehen. Den Ausbau wollten wir selbst vornehmen. Für den Crafter haben wir uns entschieden, weil der Vorgänger, der VW-LT, namhaften Ausbaufirmen als Basis für Modelle, die schon vom Namen her nach Fernreise klingen, gedient hatte - und die sind tatsächlich weit 'rumgekommen.

 

Vor dem Kauf des VW-Crafter-Fahrgestelles für unser Wohnmobil haben wir uns natürlich damit befasst, ob das Fahrzeug unseren Ansprüchen auf  weltweiten Reisen genügen wird.  Bei den Servicenummern von VW (davon später mehr) haben wir keine Hinweise erhalten. Man verwies uns an die Werkstätten - dort würden die Techniker sein. Verschiedene VW-Autohäuser haben wir als mögliche Käufer aufgesucht. Dabei haben wir auch nach Problemen beim weltweiten Einsatz des Fahrzeuges gefragt. Eigentlich konnten die nur auf mögliche Probleme bei der Dieselqualität hinweisen. Auf unsere Frage nach Schwierigkeiten bei großen Höhen konnte keiner eventuelle Probleme nennen. Auch eine Quelle für eine Übersicht über Dieselqualität weltweit kannte keiner. Eine Recherche im Internet zum Thema ergab bei VW nichts - dafür aber bei Daimler Benz - Weltweite Schwefelgehalte im Diesel: http://bevo.mercedes-benz.com/d/d/de/Spec_136_1.pdf. http://bevo.mercedes-benz.com/d/d/de/Spec_136_2.pdf (wir konnten inzwischen feststellen, dass diese Übersichten auch gelegentlich aktualisiert werden).  Beim Studium der Bedienungsanleitung des VW-Crafter konnten wir folgende mögliche Probleme im Hinblick auf die von uns beabsichtigte Nutzung   erkennen:

·        Zu hoher Schwefelgehalt im Diesel setzt die Lebensdauer des DPF erheblich herab - Abhilfe: Ölwechsel nach 10 000 Km mit dem richtigen Öl (VW 50700).

·        Keinesfalls Biodiesel tanken.

·        Öl keinesfalls über Max einfüllen

·        Kurzstreckenverkehr tunlichst vermeiden, weil das den DPF zusetzt (damit werden wir wohl nie Probleme bekommen; was sagen aber die Handwerker, die nach der Typenbezeichnung eine wichtige Zielgruppe sind, dazu; die werden ja zur Fahrt zum Kunden um die Ecke nicht erst den ganzen Außenring nehmen wollen!).

·        Und natürlich bei Störungen nur VW-Partner in Anspruch nehmen und Originalersatzteile verwenden.

Wir waren überzeugt, dass wir diese Bedingungen einhalten können und haben uns für den Kauf des Fahrzeuges entschieden.

Bei Erhalt des Fahrzeuges konnten wir bei einer Kontrolle feststellen, dass die werksmäßige Füllhöhe des Motoröles leicht über der Max-Marke war. Da wir damals noch nicht wussten, dass die modernen Öle eher mehr als weniger werden und natürlich auch, weil wir auf die fabrikmäßig exakte Einhaltung von Füllmengen vertraut haben, haben wir den Umstand nicht weiter beachtet.

 

Betrieb bis zum vorzeitigen Ausfall des DPF:

Das Fahrzeug wurde die ersten paar 1000 Km nur in Deutschland bewegt und danach auf einer Jungfernfahrt auf dem Balkan bis zum Km-Stand 12000. (Auf dieser Fahrt haben wir nur positive Erfahrungen mit dem Crafter gehabt: Die Laufruhe und Power des 5-Zylinders hat uns begeistert. Das Fahrwerk kam sehr gut auch mit schlechten Wegstrecken zurecht und der Hinterachsantrieb zusammen mit ASR ließ uns auch in Sand, Schnee  und Schlamm nicht im Stich.) Auf der Jungfernfahrt wurde bis auf Ausnahmen Eurodiesel getankt.

 

Die 1. Pleite ereignete sich ganz im Süden Chiles (auf dem Tacho waren ca. 20 Tkm): Zunächst wurden die Motorgeräusche lauter (es klang nach Loch im Auspuff). Wir konnten aber nichts finden und fuhren deshalb weiter. Bald kamen nacheinander sehr bedrohliche Display-Anzeigen "Fehler in der Motorsteuerung" und "Abgasqualität ist verschlechtert". Später wurde der Motor automatisch gedrosselt, so dass wir schon bei kleinen Steigungen Probleme hatten. In der Bedienungsanleitung erfährt man nur, dass man nun unverzüglich eine Werkstatt (natürlich nur einen VW-Nutzfahrzeug-Partner) aufsuchen sollte, weil sonst die Gefahr von Verletzungen und Fahrzeugbeschädigungen besteht. Nun findet mal in Punta Arenas eine solche! Wir haben einen "Taller" gefunden, der auch das VW-Emblem auf seiner Halle hatte und im Internet als "VW-Partner" gelistet war (http://www.volkswagen-chile.com/vwcms/master_public/virtualmaster/es_cl/concesionario/concesionario.metanav.html). Die haben wir konsultiert. Nach kurzer Untersuchung stand fest: Irgendetwas um den Kat (gemeint ist der Dieselpartikelfilter -DPF) ist defekt. Es stellt sich heraus, dass das Verbindungsrohr Krümmer - Kühler für Abgasrückführung am Kompensator (elastisches Wellrohr) gebrochen ist, d. h. durch "falschen Zug" hat das System falsche Messwerte erhalten. Die Diagnose des Systems liegt aber weit daneben. Ersatzteil gibt es nicht. Das Teil wurde nach Ausbau geschweißt und wieder eingebaut. Zwei Mann waren von 8 bis 18 Uhr damit beschäftigt und die Rechnung entsprechend. Garantieabwicklung geht nicht. Wir bezahlen zähneknirschend. Das Auto läuft aber wieder. Übrigens hat die Schweißung immerhin bis Km 47000, also länger als das Originalteil, gehalten. Wir haben dann den Austausch mit dem inzwischen beschafften Ersatzteil selbst vorgenommen (1 Mann -und der war fast doppelt zu alt als die Beiden o. g. zusammen - in 5 Stunden; und das in freier Natur bei 40 Grad und viel Mücken und natürlich ohne Montagegrube oder Heber). In Südamerika (bis zum Ausfall nur Argentinien und Chile), wo, wenn wir uns auf die o. g. "Weltweiten Schwefelgehalte ..." beziehen,  lediglich in Argentinien Eurodiesel getankt werden muss, um den Betriebsvorschriften zu genügen) haben wir nur in Ausnahmefällen anderen argentinischen Diesel gefahren. Deshalb haben wir vorsichtshalber bei 25000 Km einen Ölwechsel vorgenommen (Addinol GIGA Light MV 0530 LL - Freigabe VW 50700), was unter Zugrundelegung der o. g. Vorschriften nach unserem Ermessen näherungsweise den geschilderten  Bedingungen Rechnung getragen hat. Bis zur ersten Andenüberquerung lief der Motor einwandfrei. Es gab auch nie Warnungen.

 

Die 2. Pleite ereignete sich bei der ersten wirklich hohen Passüberquerung von Argentinien nach Chile über knapp 5000 m Höhe bei Tacho-Stand 31 Tkm: Beim Abstieg erschien zuerst mit Gong die Display-Anzeige "Dieselpartikelfilter". Lt. Bedienungsanweisung kann das kommen, wenn der DPF durch ständigen Kurzstreckenverkehr verstopft ist (auf unseren Reisen kaum möglich). Wir befolgten trotzdem den Ratschlag zu Behebung des Problems: Schneller fahren. Wir haben's gepackt, auch ohne aus der Kurve zu fliegen. Hat aber nicht geholfen. Wenn es nicht hilft, unverzüglich Werkstatt ... usw. Wir mussten ja weiter fahren, also kamen noch die Display-Anzeigen "Fehler in der Motorsteuerung" und "Abgasqualität ist verschlechtert" hinzu. Natürlich wurde auch der Motor automatisch gedrosselt. Da es bis zur Küste immer Berg ein ging, kamen wir nach ca. 200 Km nach La Serena, wo sich eine VW-Werkstatt (AUTOMOTRIZ CARMONA Y CIA LTDA), welche in Internet als "VW-Partner" gelistet war (s. o.), befand. Bevor wir diese aufsuchten, wollten wir uns durch einen Anruf bei 0800 - VWSERVICE etwas schlauer machen. Unsere Gesprächspartnerin, Frau Würfel, der wir unser Problem darlegten und von der wir wissen wollten, ob unser Verdacht, dass der mehr als vorzeitige Ausfall des DPF durch die große Höhe und  den dort herrschenden geringeren Luftdruck hervorgerufen sein kann, konnte uns nicht helfen. - "Von Problemen mit dem Luftdruck ist mir nichts bekannt." Wir fragten sie nach einer Stelle bei VW, die uns die Frage beantworten kann. Darauf erhielten wir die Antwort, dass die Techniker in den VW-Werkstätten sind und dass wir uns an diese wenden sollten. Wir räumten ein, dass es wohl in einem chilenischen Autohaus, das garantiert noch nie ein Fahrzeug mit DPF verkauft oder repariert hat, wenig Wissen zu unserem Problem gibt. Auch, wenn wir mit einem deutschen Autohaus sprechen würden, werden wir dort wohl wenig erfahren, weil dort sicher noch niemand über spezielle Probleme durch große Höhen nachgedacht hat. Aber bei VW muss doch wenigstens Einer sitzen, der die Frage beantworten kann. Frau Würfel bedauert: Solche Adresse hätte sie nicht. Ehe wir zur Chilenischen Werkstatt gingen, riefen wir noch ein uns bekanntes Autohaus in Chemnitz an. Dort konnte man zum Thema nichts sagen. Man könne keine Ferndiagnose stellen - wir müssten uns auf das verlassen, was die chilenische Werkstatt feststellt.

Dort wurde eine Diagnose durchgeführt, welche ergab, dass das DPF einen Füllungsgrad von 100% aufweist und deshalb auszuwechseln ist. (Das Protokoll liegt uns vor; gemeint ist die Füllung mit Asche, welche lt. Wartungsplan erst ab 160 000 Km und dann alle 40 000 Km zu kontrollieren ist!) Das Diagnosesystem prüft offensichtlich nur auf Durchgang und kann dann natürlich Ruß und Asche nicht unterscheiden. Die Frage nach der Ursache des vorzeitigen Ausfalles des DPF wurde mit Vermutungen, wie "schlechter Diesel", "falsches Motorenöl" und "es gibt viele Ursachen" sehr kompetent beantwortet. Unsere Frage wg. Russ infolge großer Höhe konnte nicht beantwortet werden. Das Auswechseln des DPF wurde mit 3,45 Mio. Chilenische Peso ohne die Kosten für die Diagnose (ca. 70€) veranschlagt - das sind rund 5000€. Da der DPF erst importiert werden muss, ist mit einer Wartezeit von mindestens 35 Tagen zu rechnen. Die Möglichkeit, die Reparatur als Garantieleistung durchzuführen, bestände nicht. - Wir erbaten Bedenkzeit... .Da uns nichts weiter übrig blieb, importierten wir inzwischen das DPF selbst in 12 Tagen incl. Versand ca. 1750 € (die 325€ Kaution, welche wir hinterlegen mussten, weil wir den alten DPF ja nicht gleich abgeben konnten, sind dabei nicht berücksichtigt) und beauftragten die Werkstatt mit dem Einbau (Kosten incl. Diagnose ca. 150€).

 

Was nun kommt ist eigentlich schon die 3. Pleite: Uns wurde klar, dass wir außer enormen Kosten und langer Wartezeit ein weiteres Problem haben, wenn unser Verdacht "Ruß wg. großer Höhe" stimmt. Wir müssen ja ein weiteres Mal die Anden überqueren und es besteht die Gefahr, dass wir in Argentinien wieder mit einem ausgefallenen DPF ankommen. Wir bemühten uns weiterhin um entsprechende Informationen von VW. Ein Anruf bei 0800 VOLKSWAGEN, Herrn Marchese, verlief ähnlich dem bei Frau Würfel. Dann entdeckten wir im Internet bei VW  die Adresse einer Stelle für technische Fragen: (http://www.volkswagen-nutzfahrzeuge.de/de/de/metacontent/dialogcenter_uebersicht/technische_frage.htx); E-Mail: nutzfahrzeuge@volkswagen.de. Mit dieser Stelle entspann sich dann folgender E-Mail-Dialog:

 

------------------------------------unsere Mail vom 19.3.2010: ----------------------------------------------------------------------------------------

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

ich befinde mich mit meinem Crafter (Kopie Fahrzeugdatenträger in Anl.1) in Chile und muß hier den Partikelfilter sehr vorzeitig (Fahrzeuglaufleistung 31 Tkm) wg. Diagnose "Füllungsgrad 100%" wechseln lassen.

Ich habe den Verdacht, daß der vorzeitige Ausfall durch Betrieb des Fahrzeuges in großer Höhe (bei 5000 m) hervorgerufen wurde (Einzelheiten s. u.). Nach dem Wechsel des Filters muß ich, um Chile verlassen zu können wieder in solchen Höhen fahren. Wenn mein Verdacht begründet ist, habe ich dann nach wenigen 100 km das gleiche Problem. Zur Vermeidung könnte ich auf meine Reisepläne verzichten,  einen Umweg von 3000 km durch das Erdbebengebiet machen, um mit einer Paßüberquerung von 2500 m Höhe wegzukommen.   Ich bitte Sie, mir mitzuteilen, ob es bei Ihnen entsprechende Erkenntnisse gibt bzw. ob ein vorzeitiger Ausfall des DFP durch geringen Sauerstoffgehalt der Luft in großen Höhen theoretisch möglich ist. 

 

Bisher konnte ich trotz vielfältiger Versuche (z. B. die VW-Werkstatt hier, meine Werkstatt in Deutschland und schon gar nicht bei den VW-Hotlines) keine entsprechenden Informationen erhalten. Sollten Sie für mein Problem nicht die richtige Adresse sein, bitte ich Sie dringend um Weiterleitung an eine kompetente Stelle.

 

Im Voraus vielen Dank!

 

Mit freundlichen Grüßen Ihr Kunde Uwe Ulbrich

 

Einzelheiten zum Ausfall des DFP:

Das Fahrzeug wurde entsprechend der Bedingungen der Betriebsanleitung benutzt. Motoröl ist noch Originalfüllung Werk ( Wechsel lt. -Display in 8100 Km/217Tagen). Zum Tanken habe ich mich an eine Länderliste für den Mercedes Arto (Anl.2) gehalten, weil ich von VW leider nichts Derartiges erhalten konnte. Es ist nicht auszuschließen, daß in seltenen Fällen Diesel mit erhöhtem Schwefelgehalt getankt wurde. Bis zum Beginn der Paßüberquerung Argentinien - Chile gab es keine Probleme.

Die Störung äußerte sich beim Aufstieg ab ca. 3000 m. Im unteren Drehzahlbereich keine Leistung. Dies hat mich zunächst nicht beunruhigt, da ich entsprechende Erfahrungen mit Turbodiesel (nicht Common Rail) hatte. Dort kam ab solchen Höhen die volle Leistung auch erst, nachdem der Turbo wirksam wurde.

Beim Abstieg kam die Anzeige "Dieselpartikelfilter". Ich befolgte den Hinweis der Betriebsanleitung zur Unterstützung der Selbstreinigung des DFP - auch nach einer Stunde erfolglos. Es kamen noch die Anzeigen "Vorglühanlage blinkend" und "Abgasanlage leuchtend". Ab diesem Zeitpunkt hatte das Fahrzeug kaum noch Leistung. Schon bei geringen Steigungen hatte ich Schwierigkeiten.

Ich suchte die Werkstatt AUTOMOTRIZ CARMONA Y CIA LTDA in La Serena auf. Diese Werkstatt wird in Ihrer Internetauflistung (Anl.3) als VW-Partner aufgeführt. Dort wurde eine Diagnose gemacht, die ergab, daß das DFP 100% gefüllt sei (Anm.: ob Asche oder Ruß kann wohl das Gerät nicht unterscheiden!). Lt. Urteil der Werkstatt muß das DFP gewechselt werden. Ich übernahm die Beschaffung des DFP. Bei Erhalt lasse ich den Austausch vornehmen und kann nur hoffen, daß Alles richtig gemacht wird.

 

---------------------------------------------Automatische Antwort am gleichen Tag: -----------------------------------------------------------------------------

Volkswagen Kundenbetreuung 19.03.2010

Sehr geehrter Kunde,

wir haben Ihre Mail erhalten und zur Bearbeitung an unsere Mitarbeiter

weitergeleitet.

Diese Mitteilung wurde von unserem System automatisch erzeugt.

Bitte antworten Sie nicht auf diese E-Mail.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Volkswagen Kundenbetreuung

--------------------------------------------Unsere Mahnung am 24. 3 .2010----------------------------------------------------------------------------------------

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

Vor  genau einer Woche haben Sie mir den Erhalt meiner unten angehängte Mail bestätigt. Bisher habe ich keine Antwort erhalten.

Eigentlich dürfte Ihnen nicht entgangen sein, daß das ein Hilferuf eines stark verunsicherten Kunden war. Er bestand in der einfachen Frage, ob beim Crafter die Motorsteuerung und der DPF gemeinsam auch mit der sauerstoffarmen Luft in 5000 m Höhe zurechtkommen - oder ob der Motor genau so rußt, wie die herkömmlichen Motoren und so den DPF dicht und damit unbrauchbar macht.

Ich kann mir nicht vorstellen, daß es in solchem Unternehmen wie VW niemanden gibt, der darauf eine Antwort hat.

Sollte ich mich mit meinem Verdacht getäuscht haben, hätten Sie mir mit entsprechender Nachricht sehr geholfen. Wenn Ihnen aber ein entsprechender Mangel bekannt ist, fände ich es ausgesprochen fies, wenn Sie das Problem auf meine Kosten aussitzen wollen. Dann hätte ich wirklich bei der falschen Firma gekauft!!!!

 

In zwei oder drei Tagen habe ich wieder Gelegenheit, meine Mails zu kontrollieren, wenn ich dann keine Antwort habe, fahre ich weiter - 5000 m hoch. Eventuelle Folgen kommen garantiert über Sie

 

Uwe Ulbrich

 

---------------------------------------------------VW am 1.4.2010: ----------------------------------------------------------------------------------------

 

Ref. Nr.: VW-2010/03-099397    Sehr geehrter Herr Ulbrich, vielen Dank fuer Ihre neue Mail. Leider haben wir Ihre erste Nachricht nicht erhalten. Daher moechten wir Sie bitten, uns weitere Daten zu Ihrem Fahrzeug mitzuteilen (Erstzulassung, Fahrgestellnummer) damit wir IhreFrage beantworten koennen. Mit freundlichen Gruesseni. V. Steffen Behrend i. V. Marc Hoeffgen

 

--------------------Wer es glaubt, wird selig… .Wie die Empfangsmitteilung zeigt, war unsere Nachricht ja schon im System bei VW.  Die Herren hatten wohl keine Lust! - Wir haben also postwendend die Daten nochmals übermittelt obwohl uns eigentlich unklar ist, wofür die Fahrgestellnummer und Erstzulassung bei der Bearbeitung einer allgemeinen Anfrage benötigt wird:

 

Sehr geehrte Herren Steffen Behrend u. Marc Hoeffgen,

unten sende ich Ihnen nochmals meine erste Mail vom 19.3.10 mit Anlagen. Die Fahrgestellnummer befindet sich im Fahrzeugdatenträger. Erstzulassung war am 16.9.08. Ich hoffe, daß Sie mit diesen Angaben endlich meine wirklich dringende Frage beantworten können. Inzwischen bin ich mit dem neuen DPF auf bis zu 4800 m Höhe und mehr als 100 km über 4000 m gefahren und hatte neue Schwierigkeiten.

Im Einzelnen:

Kurz vor 4500 m Höhe kam erst Vorglühanzeige blinkend, dann Abgasanlage blinkend und dann DPF. Alles un kurzem Abstand. Diesmal funktionierte die Selbstreinigung des DPF. Anschließend

waren alle obigen Anzeigen aus - aber dafür Abgasanlage ständig. Diese war ebenfalls aus, als ich den Motor auf ca. 2500m nach längerer Pause wieder gestartet hatte. Seitdem läuft das Fahrzeug ca

800 km normal.

Die Fahrten in großer Höhe sind nach meinem Reiseplan noch nicht zuende. Am 7.4.10 folgt eine ähnliche Fahrt wie oben. Ich habe große Sorge, daß ich am Ende irgendwo, wo keine Hilfe möglich

ist liegen, bleibe - mit einem fast neuen Fahrzeug - welche Schande! Früher bin ich mit einem Dukato Maxi (240000km) zwar mit schwarzem Qualm aber ohne Probleme über jeden Paß gefahren.

In Erwartung, von Ihnen morgen, am 6.4.10 eine Nachricht zu erhalten

MFG Uwe Ulbrich

meine Mail vom 19.3.2010:

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich befinde mich mit meinem Crafter (Kopie Fahrzeugdatenträger in Anl.1) in Chile ...

 

---------------------------------------------------VW am 8.4.2010----------------------------------------------------------------------------------------

 

Ref. Nr.: VW-2010/03-099397    Sehr geehrter Herr Ulbrich, vielen Dank fuer Ihre Mail. Gern haben wir den von Ihnen beschriebenen Sachverhalt gemeinsam mit unserer technischen Fachabteilung geprueft.Aufgrund der geringen Luftdichte wird der erforderliche Ladedruck fuer eine saubere Verbrennung nicht erreicht. Auch wird durch den erhoehten Schwefelgehalt ein immenser Russanteil erzeugt, welcher den Dieselpartikelfilter fruehzeitigbelaedt. Sehr geehrter Herr Ulbrich, bitte bedenken Sie, dass Ihr Fahrzeug sowie das Abgaskonzept Ihres Fahrzeuges fuer den europaeischenMarkt konzipiert worden ist. Fuer eine Strecke in mehr als 3000 Meter Hoehe ist Ihr Fahrzeug nicht geeignet. Daher empfehlen Ihnen, die Reiseroute dementsprechend anzupassen. Wir hoffen Ihnen mit diesen Ausfuehrungen weitergeholfen zu haben und wuenschen Ihnen weiterhin einen schoenen Urlaub. Mit freundlichen Gruesseni. V. Steffen Behrend i. V. Marc Hoeffgen Volkswagen AG38436 WolfsburgTel +49 (0) 1805 865579*Fax +49 (0) 1805 329865*Mail to kundenbetreuung@volkswagen.deHomepage http://www.volkswagen.de

 

Genau einen Monat hat es gedauert, von VW eine Antwort auf eine simple Frage zu erhalten. Zur "hochwissenschaftlichen" Begründung der Aussage durch die technischen Fachabteilung können wir nur sagen, dass unsere in der 5. Klasse erworbenen chemischen Grundkenntnisse da schon etwas präziser sind: Verbrennt man Schwefel entsteht kein Ruß sondern z.B. Schwefeldioxid; Ruß entsteht, wenn Kohlenstoff oder dessen Verbindungen unvollkommen verbrannt werden – z. B. wg. Sauerstoffmangel.   Wir können uns des Eindruckes nicht erwehren, dass das ganze Problem bei VW völlig unbekannt war. Das wird wohl auch der Grund dafür sein, dass dazu nicht ein Wort  dazu in der Bedienungsanleitung auftaucht.  Da wir das Fahrzeug entsprechend Bedienungsanleitung genutzt haben und auch die Garantiebestimmungen nicht verletzt haben, werden wir von VW verlangen, den Ausfall des DPF als Garantiefall zu behandeln. Im Übrigen ist es ja nicht so, dass der Ruß in großer Höhe immer anfällt. Ab mittleren Drehzahlen erzeugt der Turbo einen Druck, der über dem erforderlichen Ladedruck liegt und sogar heruntergeregelt werden muss. Das wissen aber die „Fachleute“ offenbar nicht. Sie hätten uns ja sonst wenigstens für die erforderliche nochmalige Andenüberquerung empfehlen können, möglichst zügig durchzufahren (was wir allerdings nun aus eigener Einsicht  gemacht haben – und so diesmal glimpflich davongekommen sind).  

 

Bisher sieht es so aus, als wenn die Garantieabwicklung zur 4. Pleite gerät:

Weil wir erst nach Ablauf der Garantie wieder in Deutschland sein werden, haben wir ein Schreiben an VW vorbereitet, in welchem wir zur Fristwahrung unsere Forderungen (der DPF ist darin einer von vier Punkten!) dargelegt haben. Den haben wir unserem Sohn mit der Bitte übermittelt, die zuständige Adresse bei der VW-AG zu ermitteln und den Brief dorthin zu senden. Auch er  hat nur den Hinweis erhalten, dass Garantieansprüche nur durch die Werkstatt oder durch den Händler bearbeitet werden können. Da wir ja in Deutschland kaum Kontakt zu einer VW-Werkstatt hatten, waren wir der Meinung, dass für uns der Händler die bessere Wahl ist. (Er ist ja schließlich auch der Einzige neben der VW AG, der bisher an uns wg. des Crafters etwas verdient hat.)

Preisfrage: Wer ist nun der "Händler" - Die Firma ORMOCAR, 76846 Hauenstein, Alte B10/29 , von der wir die Rechnung für das Crafter-Fahrgestell haben - oder das Autohaus Schmitt 66994 Dahn, welches lt. Serviceplan die Übergabeinspektion am 31.07.2008 durchgeführt hat??? Diese Frage hätte sich eigentlich schon bei der ersten Panne am 25.12.09 - Defekt am Verbindungsrohr Krümmer - Kühler für Abgasrückführung - klären müssen: Wir hatten damals beide Adressen wg. Unterstützung unseres Garantieanspruches angemailt. Leider haben damals beide Firmen uns nicht einmal einer Antwort würdig gefunden. Wir entschieden uns für ORMOCAR und ließen dem Geschäftsführer, Herrn Bohrer, das VW-Anschreiben nebst Anlagen mit der Bitte um Erledigung - per Einschreiben mit Rückschein (Empfang am 10.09.10) übermitteln.

 

Ende Oktober wieder in Deutschland fragten wir wg. evtl. erzielten Ergebnissen dort an - leider ohne Erfolg - Herr Bohrer ist noch im Urlaub. Eine erneute Anfrage beim inzwischen wieder tätigen Herrn Bohrer ergab am 4.11.10: "wg. der Garantie können wir Ihnen erst nächste Woche antworten, da der Lieferant bis Freitag noch in Urlaub ist." Am 2.12.10 erfahren wir von ORMOCAR, wer der ursprüngliche Lieferant des Fahrgestelles ist, nämlich Dopfer Reisemobilbau Sudetenstraße 7 · 86476 Neuburg/Kammel und dass er uns das Fahrgestell so eigentlich gar nicht hätte verkaufen dürfen. Was das bedeutet, ist uns nicht ganz klar – scheint aber die Ursache für die Verschleppungstaktik zu sein. Angeblich auf Veranlassung  der Fa. Dopfer verlangt Herr Bohrer von uns unseren Schriftverkehr von März/April mit VW (der ihm aber schon seit 10.09.10  vorliegt);  außerdem erfahren wir mit dieser Mail, dass ORMOCAR vom 23.12.10 bis 7.1.11 Urlaub hat. Am 8.12.10 fordert Herr Bohrer von uns unsere Crafter-Bedienungsanleitung, um sie mit der ihm vorliegenden vergleichen zu können. Er erhält eine Kopie von uns am 9.12.10.  Danach erfahren wir von ORMOCAR nichts mehr. Wir glauben, dass man bisher VW  über unsere Forderungen noch nicht einmal informiert hat. ORMOCAR wird uns in der Hoffnung, dass wir dann aufgeben, möglicherweise noch bis zum Betriebsurlaub im Sommer hinzuhalten versuchen. Es hält sich ein hartnäckiges Gerücht, dass Autowerkstätten ihre Mitarbeiter darin schulen lassen, Garantieansprüche durch Verschleppen abzuwürgen. Wenn das wahr sein sollte, so wäre Herr Bohrer sicher "Primus" in einem solchen Lehrgang!

Mitte Januar mahnen wir wieder (diesmal per Einschreiben):

 

Die Antwort erhalten wir von einem Anwalt:

 

 

Dem wir abschließend Folgendes mitteilen:

 

„Sehr geehrter Herr Günther,

wir bestätigen den Erhalt Ihres Schreibens vom 25.2.2011.

Wir sind der Auffassung, dass wir ein Recht darauf haben, dass die Fa. ORMOCAR als Verkäufer des Crafter-Fahrgestelles uns bei der Durchsetzung von Garantieforderungen gegenüber VW unterstützt. Weil wir nach einer „Bearbeitungszeit“ von 4 Monaten durch die Fa. ORMOCAR in dieser Angelegenheit trotz mehrerer Mahnungen keine Nachricht erhielten, lag für uns die Vermutung nahe, dass man dort die Angelegenheit nur verschleppt. Deshalb haben wir die Fa. ORMOCAR mit unserem Brief vom 14.1.2011  aufgefordert, uns ihre Aktivitäten bzw. Ergebnisse durch entsprechende Belege offenzulegen.  Nur so können wir beurteilen, ob die Fa. ORMOCAR sich angemessen mit unserem Problem befasst hat.  Die Verweigerung der Offenlegung durch Sie bestärkt uns nur im Verdacht, dass ORMOCAR nichts unternommen und deswegen nichts vorzuweisen hat. Wie wir der Fa. ORMOCAR bereits mitgeteilt haben, sind wir von ihr sehr enttäuscht - und da  wir sie  bisher öffentlich gelobt haben, müssen wir uns nun auch öffentlich revidieren:

Wir würden nie wieder ein Fahrzeug dort kaufen.

Wir legen keinen Wert auf eine Antwort.

 

Hochachtungsvoll

Beate & Uwe Ulbrich“

 

Inzwischen hat sich ein weiterer Aspekt im Thema "DPF und Ruß" aufgetan: Bei der ASU wurden Fehler an der Abgasbehandlung ausgelesen. Deshalb war es erforderlich, das Differenzdruckventil wegen Defekt zu ersetzen und  die Software für das Motorsteuergerät zu updaten. Die neue Software funktioniert aber mit dem vorhandenen AGR-Ventil (Abgasrückführungs-V.) nicht. Also ist dieses auch durch eine neue Version zu ersetzen. Diese Leistungen wurden von VW als Kulanz ausgeführt. (Kommentar der Werkstatt: der Austausch wird normalerweise zur Fehlerbereinigung bei einer Wartung vorgenommen, ohne den Kunden weiter zu informieren. - und weiter: "damit sind Sie jetzt sicher, dass die Schwierigkeiten in großen Höhen nicht mehr auftreten").  Jetzt haben wir den Verdacht, dass das vorzeitige Versagen des DPF durch bei VW bekannte Fehler in der  Motorsteuerung hervorgerufen wurde und dass somit die Behauptung der "zuständigen Fachabteilung" (s. E-Mailverkehr), dass das Fahrzeug für einen Betrieb in Höhen über 3000 m nicht geeignet wäre, höchstens die halbe Wahrheit war. Auch das defekte Differenzdruckventil (das sicher auch schon im Garantiezeitraum defekt war) hat vielleicht die Motorsteuerung beeinträchtigt. Eigentlich hätte man erwarten können, dass die "zuständige Fachabteilung" uns darüber aufklärt bzw. die ihr ja bekannte Werkstatt mit den notwendigen Eingriffen beauftragt. (Über diese neuen Aspekte haben wir auch Herrn Bohrer bereits am 3.12.10 informiert – hatten aber nicht den Eindruck, dass ihn das interessiert.)

Außerdem haben wir in dem Zusammenhang erfahren, dass ein mit Ruß zugesetzter DPF von der Werkstatt "frei gebrannt" werden kann. Zu diesem Zweck muss mit dem Fahrzeug eine ggf. längere Fahrt mit dem angeschalteten mobilen Teil des Diagnosegerätes erfolgen (damit kann die Motorsteuerung vorübergehend so beeinflusst werden, dass die Abgase den DPF reinigen können).  Es liegt auf der Hand, dass eine entsprechende Information an uns oder gar eine diesbezügliche Instruktion an die Werkstatt durch die "zuständige Fachabteilung" für uns sehr hilfreich gewesen wäre.

Da schon abzusehen war, dass wir keine richtige Unterstützung durch die Fa. ORMOCAR bekommen würden, wendeten wir uns zur Durchsetzung des Garantieanspruches auch unter Einbeziehung dieser neuen Aspekte am 3.1.2011 direkt an Volkswagen AG  Stellfelder Str. 46 per Einschreiben. - Daraus entwickelt sich folgender Dialog:

 

_______________________Unser Schreiben______________________________________________________________

Uwe Ulbrich – Carolaplatz 7 - 08451 Crimmitschau                                                                                                                                   

 

Volkswagen AG

Kundendienst

Stellfelder Str. 46

38442 Wolfsburg

                                                                                                                                                                      Crimmitschau, den 03.01.2011

 

Garantieansprüche Crafter

Sehr geehrte Damen und Herren,

auf meiner einjährigen Reise in Südamerika mit meinem Wohnmobil auf Basis Crafter wurden dort Reparaturen notwendig, welche nach m. E. in Europa unter Garantie gefallen wären. Alle  Versuche, VW wg. Erfüllung meiner Garantieansprüche von Südamerika aus zu kontaktieren, schlugen fehl.

Da das Fahrzeug erst nach Ablauf der Garantiefrist wieder nach Deutschland kommt, habe ich zur Fristwahrung meinen Händler (meine Rechnung für das Fahrgestell stammt von der Fa. ORMOCAR, Alte B10/29, 76846 Hauenstein) mit dem Verlangen, meine Garantieansprüche gegenüber VW zu vertreten, angeschrieben (Einschrb. m. Rückschein, Empfangsbestätigung am 10.09.2010).

Als Anlagen dazu erhielt er:

1.        Ein Exemplar meines für VW bestimmten Schreibens mit Aufzählung der Ansprüche.

2.        Einen Bericht mit allen Details über die Defekte und diesbezügliche Telefonate und Schriftwechsel.

Beide Unterlagen erhalten Sie ebenfalls als Anlagen (Nr.1 bzw Nr.2). Hierzu noch folgende Anmerkungen:

·          Zu1. Pkt.3 entfällt. Pkt.4 ist noch nicht geklärt - vielleicht haben Sie hierzu einen Hinweis.

·          Zu2. Der Bericht wurde inzwischen um meine Probleme bei der Durchssetzung der Garantieansprüche und um neue Erkenntnisse zu fehlerhafter Software der Motorsteuerung, welche den Ausfall des DPF auch verursacht haben kann, erweitert.

Seither hat sich nichts bewegt. Nachdem mein Anliegen über zwei Monate liegen blieb, weil immer einer der Beteiligten "in Urlaub" war, geht jetzt nichts, weil lt ORMOCAR die Verhandlungen mit VW bisher nichts erbracht hätten. Ich wende mich deswegen jetzt direkt an Sie und bitte Sie dringend,  sich der Sache anzunehmen.

Zu Ihrer Information und zum Nachweis meiner Kosten gebe ich weitere Unterlagen mit:

·          Anl.3: Rechnung  Notreparatur Verbindungsrohr Krümmer - Kühler für Abgasrückführung

·          Anl.4: Rechnung Originalteil Verbindungsrohr Krümmer - Kühler für Abgasrückführung

·          Anl.5: Diagnoseprotokoll DPF (gekürzt)

·          Anl.6: Rechnung für Diagnoseprotokoll

·          Anl.7: Rechnung DPF; rückseitig Transportkosten

·          Anl.8: Rechnung Austausch DPF

Mit freundlichen Grüßen

Uwe Ulbrich

 

______________Antwort per Email (zu unserer Enttäuschung vom gleichen Mitarbeiter, der uns schon in Chile "betreut" hat)______________

Ref.-Nr.: VW-2011/01-019264
 
Sehr geehrter Herr Ulbrich,
vielen Dank fuer ihre Nachricht vom 03.01.2011. Wir bitten um Verstaendnis, dass wir uns zum Kommunikationsverhalten Ihres
Vertragspartners, der Firma ORMOCAR nicht aeussern koennen. Zu Ihren Ausfuehrungen bezueglich des Einsatzes Ihres Wohnmobils auf
Basis des Volkswagen Crafter in Suedamerika nehmen wir wie folgt Stellung:
Das von Ihnen erworbene Fahrzeug erfuellt die Euronorm IV und ist inklusive der Bordliteratur fuer den deutschen Markt
ausgestattet. Dieser Abgasstandard schreibt unter anderem eine sehr niedrige Partikelgrenze vor, die ohne Partikelfilter nicht
zu realisieren ist. Fuer die von Ihnen bereisten Laender sind solche Fahrzeuge aus den verschiedensten Gruenden nicht
einsetzbar. So wird auch heute noch der Abgasstandard Euro III geliefert, waehrend in Deutschland Euro V gilt, ein fuer diese
Laender geeignetes Fahrzeug ist in Deutschland nicht zulassungsfaehig!
Zum Betrieb des Fahrzeuges ist Kraftstoff nach der Norm DIN EN 590 erforderlich, der Betrieb in Hoehen ueber 2500 Metern ist
nicht vorgesehen. Der Schwefelgehalt darf also maximal 350 mg/kg, der Wassergehalt maximal 200 mg/kg, der
Gesamtverschmutzungsgrad 24 mg/kg betragen. In Suedamerika wurde bei Proben kaum unter 2000 mg/kg Schwefel festgestellt, Hoehen
von bis zu 5000 m ueber NN fuehren durch Sauerstoffmangel zu erheblicher Russbildung (vgl. Ihre Nachricht vom 01.04.2010,
Hinweis auf schwarzen Qualm bei Ducato Maxi). Genau dieser Russ verstopft den Dieselpartikelfilter und zerstoert ihn. Eine
Regeneration wuerde zur unkontrollierten Verbrennung des Russeintrages und unter Umstaenden zum Fahrzeugbrand fuehren. Deshalb
ist bei einer Ueberladung des Filters eine Regeneration nicht mehr moeglich!

 
 
 
 
Sehr geehrter Herr Ulbrich, wir bedauern, Ihnen mitteilen zu muessen, dass die Volkswagen Garantie unter den oben beschriebenen
Umstaenden nicht zur Anwendung kommen kann.
Mit freundlichen Gruessen
i. V. Steffen Behrend i. V. Raphael-Marcus Rothe
Volkswagen AG
38436 Wolfsburg
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______________________Unsere Kritik an der Antwort_____________________________________________________________

 

Sehr geehrter Herr Behrendt,

 

Ihre Antwort ist leider unbefriedigend. Ich bitte Sie zu folgenden Punkten Stellung meines Schreibens vom 3.1.11 zu nehmen:

 

1. Pkt.1

Anl.1 - "Verbindungsrohr Krümmer - Kühler für Abgasrückführung " betreffend.

 

2. Pkt.2

Anl.1 - Ihre Aussagen zum Schwefelgehalt im Diesel in Südamerika sind für mein Problem völlig unzutreffend. Bedenken Sie bitte, dass es dort mehr als 10 Staaten gibt, wo sehr unterschiedliche Dieselqualitäten erhältlich sind; vergleichen Sie doch bitte mit Unterlagen Ihrer Kollegen bei Daimler Benz: http://bevo.mercedes-benz.com/d/d/de/Spec_136_2.pdf. Nach vorstehender Quelle habe ich in Argentinien und Chile mein Fahrzeug fast immer mit Diesel mit besserer Qualität als gefordert  betrieben. Dabei ist noch nicht  berücksichtigt, dass es offensichtlich erst seit Kurzem in Argentinien Euro-Diesel gibt!

Anl.2 - "neue Erkenntnisse zu fehlerhafter Software der Motorsteuerung, welche den Ausfall des DPF auch verursacht haben kann" - ich will Ihnen die Suche dort ersparen und zitiere hier aus meiner neuesten Veröffentlichung im Internet:

Inzwischen hat sich ein weiterer Aspekt im Thema "DPF und Ruß" aufgetan: Bei der ASU wurden Fehler an der Abgasbehandlung ausgelesen. Deshalb war es erforderlich, die Software für das Motorsteuergerät zu updaten. Dadurch bedingt war auch das sog. AGR-Ventil (Abgasrückführungs-V.) durch eine neue Version zu ersetzen. Außerdem wurde das Differenzdruckventil wegen Defekt ersetzt. Diese Leistungen werden von VW als Kulanz ausgeführt. (Kommentar der Werkstatt: der Austausch wird normalerweise zur Fehlerbereinigung bei einer Wartung vorgenommen, ohne den Kunden weiter zu informieren. - und weiter: "damit sind Sie jetzt sicher, dass die Schwierigkeiten in großen Höhen nicht mehr auftreten"). ...

...Jetzt haben wir den begründeten Verdacht, dass das vorzeitige Versagen des DPF durch bei VW bekannte Fehler in der  Motorsteuerung hervorgerufen wurde und dass somit die Behauptung der "zuständigen Fachabteilung" (s. E-Mailverkehr), dass das Fahrzeug für einen Betrieb in Höhen über 3000 m nicht geeignet wäre, höchstens die halbe Wahrheit war.  (Über die "zulässige Höhe" sind Sie wohl sich selbst nicht klar, weil Ihre Aussagen so streuen!)

Im Übrigen ist auch der Defekt am Differenzdruckventil, welchen ich auf meine Kosten habe reparieren lassen, mit hoher Wahrscheinlichkeit wesentlich eher, also im Garantiezeitraum entstanden.

 

Zum Kommunikationsverhalten meines Partners nur hatte ich keine Hilfe von Ihnen erwartet. Ich erwähnte es nur als Begründung dafür, dass ich mich jetzt erst an VW wende.

 

Ich weiß nicht recht, was ich mit Ihrer Ausführung  "Das von Ihnen erworbene Fahrzeug erfüllt die Euronorm IV und ist inklusive der Bordliteratur für den deutschen Markt ausgestattet" anfangen soll. Da ich wohl nicht daraus entnehmen soll, dass ich damit nur in Deutschland fahren darf, soll der Hinweis auf die Bordliteratur wohl nur meine Kritik, dass ich (wenn Ihre entsprechenden Angaben denn überhaupt zutreffen) in der Bordliteratur einen Hinweis auf die maximal zulässige Höhe vermisse. Dem müsste ich dann entgegenhalten, dass es einerseits in Europa etliche öffentliche Straßen in über 2500m gibt und andererseits werden in der Bordliteratur Hinweise auf Maßnahmen bei Betrieb des Fahrzeuges mit Diesel mit erhöhtem Schwefelgehalt - was ja nach Ihren Angaben gar nicht erlaubt ist - gegeben. Mit anderen Worten: Die Bordliteratur ist jedenfalls unzureichend!

 

Abschließend muss ich leider sagen, dass ich von VW - die Qualität des Crafter und den Service betreffend - sehr enttäuscht bin. Sie können versichert sein, dass ich aus dieser meiner Meinung künftig keinen Hehl machen werde.

 

Hochachtungsvoll

 

Uwe Ulbrich

 

________________________________________________ Antwort von VW___________________________________________________________

 

CCC Ref. Nº VW-2011/01-019264?

 15.02.2011

Ref.-Nr.: VW-2011/01-019264    

 Sehr geehrter Herr Ulbrich,

vielen Dank fuer Ihre erneute E-Mail. Sie teilen uns mit, dass Sie mit unserer Antwort unzufrieden sind. Das bedauern wir sehr. Die von Ihnen geschilderten Beanstandungen stellen keine Maengel im Sinne der Garantie dar, sondern sind vielmehr auf diebesonderen Einsatzbedingungen zurueck zu fuehren, fuer welche das Fahrzeug nicht geeignet ist. Auf die Einzelheiten sind wirbereits in den beiden letzten Schreiben ausfuehrlich eingegangen. Ihre Hinweise auf die Unterlagen bei Daimler Benz bezueglich der Qualitaet des Kraftstoffes haben wir zur Kenntnis genommen. Wirverweisen in dem Zusammenhang auf unser letztes Schreiben, in dem wir Ihnen mitteilten, dass uns andere Werte zum Schwefelgehaltvorliegen. Desweiteren sind zusaetzlich noch die besonderen Einsatzbedingungen, wie die Hoehenlage zu beruecksichtigen. Auch moechten wir auf die von Ihnen erwaehnte, fehlerhafte Software eingehen. Das Update, welches Sie beschreiben, ist eineVerbesserung von unserer Seite fuer Kurzstreckenfahrer, um die Regenerationsphase zu unterstuetzen. Hier liegt kein Defekt vor,welchem wir ohne Kenntnis des Kunden entgegensteuern wollen, sondern eine Verbesserung bzw. Unterstuetzung des Prozesses. Da Ihr Fahrzeug fuer den mitteleuropaeischen Markt konzipiert ist, in dem die Nutzung in Hoehenlagen von ueber 2500m nichtmoeglich ist, weisen wir in unserer Bedienungsanleitung nicht separat auf die Besonderheiten hin, die fuer die Nutzung inextremen Hoehenlagen, wie sie in Suedamerika vorherrschen, zu beachten sind. Ueber diese Besonderheiten sollte sich jeder, dereine solche Reise plant, vor Reiseantritt ausfuehrlich informieren. Wir hoffen, unsere heutigen Informationen tragen zum besseren Verstaendnis bei.

 Mit freundlichen Gruesseni. V. Steffen Behrend i. V. Raphael-Marcus Rothe Volkswagen AG38436 WolfsburgTel +49 (0) 1805 865579*Fax +49 (0) 1805 329865*Mail to kundenbetreuung@volkswagen.deHomepage http://www.volkswagen.de

 

Langsam haben wir es satt, uns von diesen arroganten „Fachleuten“ für dumm verkaufen  zu lassen (was ja wahrscheinlich der Zweck der Übung ist).  Gegen das Vorstehende hier noch einmal unsere Argumente:

1.      Es ist schlicht frech und anmaßend, uns darauf hinzuweisen, dass wir uns gefälligst vor Antritt der Reise über die zulässigen Einsatzbedingungen des Fahrzeuges zu informieren  haben. Dem Verfasser lag dieser Bericht vor, in dem wir (s.o.) sehr ausführlich darauf eingehen, welche Mühe wir uns gegeben haben, die Eignung des Fahrzeuges zu prüfen. Haarsträubend dabei ist, dass wir ihm selbst mit unserem Verdacht, dass der DPF in großer Höhe zu stark verrußt (den er erst nach langer Bedenkzeit bestätigen konnte), die Vorlage für seine jetzige Argumentation geliefert haben!

2.      Was nützt es uns, wenn man uns erst jetzt über die bei VW (offensichtlich nur intern) vorliegenden Messwerte zum Schwefelgehalt im Diesel berichtet.

3.      Warum gibt es in der Bedienungsanleitung konkrete Hinweise zum Betrieb des Euro4-Norm-Crafter für Länder mit erhöhtem Schwefelgehalt im Diesel – solche Länder gibt es nämlich in Mitteleuropa nicht!

4.      Aber auch in Mitteleuropa gibt es Straßen über 2500m Höhe – warum gibt es da keinen betreffenden Hinweis in der Bedienungsanleitung?!

5.      Wenn die Software bisher die Regenerationsphase (des nach Kurzstreckenverkehr verrußten DPF) nicht gut genug unterstützt hat – dann gilt das ja wohl auch für den Ruß, der in großer Höhe entstanden ist!

6.      Und nun wundert Euch, Ihr klugen Fachleute: Die Werkstatt hat den „defekten DPF“ freigebrannt – und nichts ist passiert. Auch so gefährlich heiß kann er nicht geworden sein, sonst müsste er jetzt vielleicht Anlauffarben zeigen – nicht wahr? Dann ist nun Alles halb so schlimm? Oh doch! Immerhin haben wir jetzt zwei funktionierende DPF und können die Kaution für den zweiten nun gewiss in den Schornstein schreiben.

7.      Und nicht zuletzt ist zu erwähnen, dass wir ja noch einen zweiten Mangel hatten (in der Auflistung Nr.1: Verbindungsrohr Krümmer - Kühler für Abgasrückführung). Der ist ja wirklich nicht auf außereuropäische Einflüsse zurückzuführen (hat ja auch sein kurzes 20000km-Leben fast ausschließlich in Mitteleuropa zugebracht). Vielleicht sind den Herren da nun wirklich keine Ausreden eingefallen und sie haben ihn geflissentlich übersehen.

Fazit: Mit dem Crafter werden wir wohl oder übel weiter fahren müssen – und er hat ja auch gute Seiten (s.o). Eigentlich ist nur der erbärmliche Service von VW dafür verantwortlich, dass wir wohl nie wieder einen VW kaufen werden. Probleme gab es auch bei unseren Vorgängerfahrzeugen (Fiat, Peugot). Dort wurde uns aber immer schnell und unbürokratisch (auch finanziell) geholfen.

Es kann sein, dass bei unseren Nutzungsbedingungen Garantieansprüche schwerer durchzusetzen sind. Andererseits kann man von einem Fahrzeughersteller erwarten, dass er die Bedingungen, unter denen das Fahrzeug gefahren werden darf, unmissverständlich und öffentlich zugänglich  definiert. Wenn diese Bedingungen aber so geheim sind, dass sie die eigenen Mitarbeiter nicht einmal kennen – dann sind das verdeckte Mängel, für die der Kunde auch außerhalb der Garantie Entschädigung verlangen kann.

Es hätte VW gut angestanden, wenn es wenigstens durch Minderung des materiellen Schadens unsere Enttäuschung  über fehlenden Informationen, schlechten Service und die Brauchbarkeit des Crafter  etwas gemildert hätte.  Da das aber offenbar nicht zu Optionen von VW gehört, haben wir uns entschlossen, diesen Bericht publik zu machen, damit Andere solchem Ärger aus dem Weg gehen können, indem sie sich einen verlässlicheren Auto-Hersteller suchen.

 

Natürlich interessierte es uns jetzt, ob wir beim Kauf des ebenfalls in Erwägung gezogenen Mercedes Sprinter auch so hereingefallen wären. Schwefelgehalt im Diesel weltweit (s. o.). Nun haben wir noch nach Höhen gefragt und folgende Antwort erhalten:

 

Unser Zeichen CS-1-1753067450

Ihr Ansprechpartner Kerstin Simon Telefon 00800 9 777 7777Telefax 069 95307-255E-Mail cs.deutschland@cac.mercedes-benz.com

 

Sehr geehrter Herr Ulbrich, vielen Dank für Ihre E-Mail vom 26. Januar 2011. Bitte entschuldigen Sie die späte Reaktion.

 

Sie planen den Aufbau eines Wohnmobils auf Basis eines Mercedes-Benz Sprinter 313 und möchten nun von uns wissen, ob der Betrieb dieses Fahrzeuges mit Diesel in Höhen bis 5000 Metern möglich sei.

Gern informieren wir Sie: Das Fahrzeug kann in diesen Höhen betrieben werden, wobei es dann jedoch zu einer Leistungsreduzierung von bis zu 50 % kommen kann. Ausschließlich Fahrzeuge, welche für den Mexikanischen Markt produziert werden, verfügen über ein entsprechendes Steuergeät mit angepasster Software. Eine Codierung auf andere Fahrzeuge ist jedoch nicht möglich, da dann die Emissionswerte nicht mehr erreicht werden. Konnten wir Ihre Frage hiermit beantworten? Das wäre schön.

 Falls noch Fragen zu anderen Themen offen sind, zögern Sie nicht uns anzusprechen. Sie erreichen uns unter unserer Servicenummer 00800 9 777 7777.

Freundliche Grüße Kerstin Simon

 

Ganz gleich, wie man diese Informationen einstuft – es liegt auf der Hand: Hätten wir mit dem Sprinter Ähnliches erlebt, müssten wir uns jetzt nicht mit schwammigen Ausflüchten wie bei VW herumschlagen!

 

Eigentlich müssten wir unsere Ansprüche bei  VW und ORMOCAR einklagen. Jedenfalls hat uns das ein Anwalt, der diesen Bericht gefunden hat,  unter Berufung auf folgendes Urteil http://www.ra-kotz.de/dieselpartikelfilter_verstopft_ruecktritt_kfzkaufvertrag.htm vorgeschlagen.  Leider sind aber Recht haben und Recht bekommen zwei sehr unterschiedliche Dinge und weil wir auf unsere alten Tage lieber noch etwas reisen wollen, als uns mit geringen Chancen auf Gerichten herumzuschlagen, verzichten wir darauf.

 

Für die Leser dieses Berichtes, welche bis hierher durchgehalten haben, hier noch etwas zum Schmunzeln: Wir haben lange nachgedacht, ob es für das Vorstehende überhaupt Parallelen gibt – dann ist uns folgende angebliche Begebenheit aus der DDR eingefallen:

Wer in der DDR etwas Besonderes kaufen wollte, ging in den  Intershop. Nun wollte ein Hochzeiter besonders „fürnehm“ zur Trauung gehen und brauchte dafür unbedingt Lackschuhe, die in der „HO“ nicht  erhältlich waren. Also kratzte er seine letzten „Devisen“ zusammen und ging in den Intershop. Dort erstand er sogar recht billig ein Paar Lackschuhe.

Nun war aber am Hochzeitstag recht schlechtes Wetter und so kam es, dass sich die Sohlen der Lackschuhe in der Nässe auflösten. Eine Untersuchung ergab, dass die vermeintlichen Ledersohlen aus Pappe waren.

Als der ergrimmte Hochzeiter am nächsten Tag im Intershop Beschwerde einlegte, wurde ihm dort eröffnet, dass diese Schuhe zum Sortiment „Leichenausstattung“ gehören. Pappsohlen sind da kein Mangel, weil noch nie eine Leiche durch den Regen in’s Standesamt gelaufen ist.

 

Beate&Uwe

 

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