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Reisetagebuch 'Panamericana 2005 - 2007'

Abschnitt 20 - 'PanAm 11 - Südhälfte Mexiko'

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Am 11.11.2006 (398. Reisetag): Bild PA-06-11-11

Tacho: 180.921

Ort: Jiquipilas Stellplatz:

Anfahrt: MEX 190

Morgens sollen die besten Fahrten sein. Deshalb gehen wir gleich nach dem Frühstück an der Anlegestelle auf "Ansitz". Nach längerem Warten dürfen wir als Lückenbüßer mit einer Reisegruppe einsteigen und ergattern auf der 2. Bank aussichtsreiche Plätze. Dann geht es los: Mit mindestens 40 Sachen brettern wir durch den Canon. Vorn wird man ganz schön durchgeschüttelt. Trotz der Rüttelei sind die bis 1000 m hohen, engen Schluchtwände ein beeindruckendes Bild. Von einer Stelle sollen sich über 2000 Mayas herabgestürzt haben, um der spanischen Sklaverei zu entgehen. Zum ersten Mal verlangsamt sich die Fahrt, wir können einen besonders hohen, von Geiern umschwebten Felsen bewundern. Dann hält der Bootsführer, weil er ein Krokodil entdeckt hat. Und tatsächlich: Ein mehrere Meter langes Krokodil versucht sich vergeblich, unter schwimmendem Plastikmüll zu verbergen. Wahrlich, solche "Naturerlebnisse" hat man im Zoo nicht! Weitere Sehenswürdigkeiten sind der "Tannenbaum". Ein grün bemosstes Gebilde aus Sinterlappen, das tatsächlich auf den ersten Blick einer Hochgebirgsfichte mit den hängenden Zweigen ähnelt und natürlich eine Höhle mit einer kleinen Kapelle. - Und schon sind wir auf dem angrenzenden Stausee am Damm und das Boot wendet. Auf der Rückfahrt weitere Highlights: Hoch in den Bäumen zwei Brüllaffen, die vor Angst still sind, ein Iguana (Leguan) sitzt Modell. Außerdem sind von einem zweiten Krokodil die Augen zu sehen. Das war's - wir brettern zurück. Unsere Abneigung gegen solche touristische Veranstaltung ist wieder gestärkt; wir werden das künftig den Pauschaltouristen überlassen und unsere Naturerlebnisse selbst suchen. - PS: Was über 40000 km auf teilweise sehr ruppigen Straßen nicht geschafft haben, erreichten die anderthalb Stunden Bootsfahrt: Uwe's Bandscheibe muckert!

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Am 12.11.2006 (399. Reisetag):

Tacho:

Ort: Tehuantepec Stellplatz: neben Stadion und Polizei

Anfahrt: MEX 190

Ein unbedeutender Tag heute - nach Tehunantepec am Stadion und gegenüber der Polizei, direkt an der MEX 190 ist der Platz für den fälligen Ölwechsel. Uwe macht sich bald an die Arbeit, das dauert immer so seine Zeit. So bleiben wir auch bis zum nächsten Morgen gleich stehen.

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Am 13.11.2006 (400. Reisetag): Bild PA-06-11-13

Tacho: 181.328

Ort: San Pedro el Totolapa Stellplatz: MEX 190 bei Militärposten

Anfahrt: MEX 190

Heute durchfahren wir eine Landschaft, wie sich ein Europäer Mexiko vorstellt. Heiß und trocken ist die Luft, riesige Kakteen, ab und zu noch Bananenstauden und Palmen. Später kommen noch die Feldchen und Felder mit Agaven, aus welchen hier der berühmte mexikanische Schnaps Tiquila und Mezcal hergestellt wird. Unterwegs machen wir eine längere Pause zum Wäsche waschen und Brot backen. Eine lustige und freundliche Mitlitärkontrolle hält uns am späten Nachmittag an und sucht in unserem Mobil nach Drogen und Waffen. Der große freie Platz nebenan bringt uns auf die Idee nach einer Übernachtungsmöglichkeit zu fragen. Man gewährt uns, zeigt uns, wo wir unser Mobil abstellen können , und wir haben eine sichere und ruhige Nacht zu erwarten (Bild).

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Am 14.11.2006 (401. Reisetag): Bild PA-06-11-14

Tacho:

Ort: Altayuco Stellplatz: TS vor Ort an MEX 190

Anfahrt: MEX 190

Heute steht schon wieder eine Ruinenbesichtigung auf der Tagesordnung - diesmal die größte und schönste aller Zapoteken-Stätten. Auf einer Höhe von knapp 2000 m - von hier oben beherrschten die alten Zapotekenfürsten nicht nur das Tal von Oaxaca, sondern auf dem Höhepunkt ihrer Macht, das ganze südwestliche Mexiko. Auf dem Rundgang durch Monte Alban waren wir fast allein - die uns lästig vorkommenden kleinen Händler waren in der Überzahl, so daß sie sich auf uns nur so stürtzten. Trotzdem konnten wir das als UNESCO-Weltkulturerbe ernannte Monte Alban in Ruhe auf uns einwirken lassen. Nach der anschließenden Besichtigung des kleinen Museums am Eingang und einer längeren Kaffeepause fuhren wir über Oaxace hinaus bis auf eine Tankstelle vor dem Örtchen Altayuco an der MEX 190.

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Vom 15.11.2006 bis 16.11.2006 (402. bis 403. Reisetag): Bild PA-06-11-15

Tacho: 181.664

Ort: Huajuapan de Leon Stellplatz: Umgehungsstr. Am Berg

Anfahrt: MEX 190

Weiter geht es durch eine wunderschöne Berglandschaft bis zur Stadt Huajuapan, welche uns aufgrund der Größe Hoffnung auf einen Batteriekauf macht. Mehrmals durchfahren wir die Hauptverkaufsstraßen, viele Geschäfte mit Batterien gibt es - aber für uns ist keine dabei. Wir müssen uns vorläufig noch so weiterhelfen. Da wir einen schönen Stellplatz an der Umgehungsstraße über dem Ort finden, beschließen wir, einen weiteren Tag anzuhängen, um einige notwendige Aktivitäten anzugehen. Die weitere Planung unserer Reise ist überfällig und muß unbedingt in Angriff genommen werden, denn bald geht es in die USA und wir wissen noch nicht so richtig, wie es weitergehen soll. So wird sämtliche Reiselektüre herausgeholt, darin geschmökert und geplant, was sich gar nicht als so leicht herausstellt. Uwe hat auf unserer Reise durch die Türkei in ähnlicher Situation ein Programm zur Reiseplanung gemacht. Das wird jetzt wieder genutzt. So schaffen wir uns langsam einen Überblick, was in den nächsten Monaten noch möglich ist. Nebenbei gedeihen 2 Vollkornbrote in unserer Backröhre.

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Am 17.11.2006 (404. Reisetag):

Tacho: 181.986

Ort: Tlatlauquitepec Stellplatz: MEX 93, P an Straße

Anfahrt: MEX 190, MEX 93

Es ist die Zeit der gelben Margaritten, tausende säumen unsere Straße, die Kakteen, besser Kakteenbäume werden immer wuchtiger, wie riesige Leuchter sehen die einen aus und die einstieligen gleichen großen in den Himmel strebenden Fingern - sie überragen sogar große Strommasten. Rosa blühende Bäume sind Farbtupfer an den Hängen der Berge - das ist Mexiko. Von weitem sehen wir schon mal den Hausberg der Bewohner von Mexiko-Stadt, den Popocatepetel. Zunächst haben wir vor, weiter in Richtung Pueblo und Mexiko-Stadt zu fahren. Unterwegs rasten wir und machen nochmals Reiseplanung. Wir krempeln unser Vorhaben um und beschließen, jetzt schon Kurs auf die Küste des Pazifiks zu nehmen. So geht es nochmal 20 km zurück und auf der MEX 93 in Richtung Küste. Die Landschaft bleibt ähnlich, wir hoffen auf eine schöne Gebirgsfahrt. Was uns leider sehr enttäuscht, ist die Verunstaltung der wirklich schönen Landschaft durch die vielen wilden Müllkippen an der Straße und der viele Müll in den Ortschaften. Einen Stellplatz in den schmutzigen Orten lehnen wir ab und ziehen einen Platz an der Straße für die Nacht vor. Diese Strecke war bisher die vermüllteste und dreckigste der ganzen Reise. Die Einwohner machten den gleichen Eindruck. Das hat unserer Meinung nach auch nichts mit Armut zu tun. Wenn wir uns den ganzen Tag in der Hängematte räkeln würden, würden wir sicher auch so aussehen. (In anderen Gegenden haben wir uns immer gewundert, wie die Leute - besonders die Frauen mit ihren Trachten - es schaffen, in den primitiven Wohnverhältnissen immer sauber und adrett angezogen zu sein).

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Vom 18.11.2006 bis 21.11.2006 (405. bis 408. Reisetag): Bild PA-06-11-21

Tacho: 182.295

Ort: Puerto Barra Vieja Stellplatz: im Ort, am Strand

Anfahrt: MEX 93, MEX 95 bis Acapulco, MEX 200

Wir überqueren bei unserer Weiterfahrt viele Pässe, eine wilde Landschaft tut sich uns auf. Der Müll wird auch etwas weniger. Ich begeistere mich für die an den Hängen klebenden großen und kleinen Agaven, welche durch ihre breiten, schwungvollen Blättern (anders als üblich) aussehen wir Rosetten. Das Wetter ist leider schon seit dem gestrigen Tag trüb, was unserer Stromversorgung nicht gerade gut bekommt. Wir kommen schneller als gedacht nach Acapulco und geraden wieder in den Strudel der Großstadt. Nur wieder schnell heraus, ist Uwes Devise und so landen wir auf der MEX 200 in südliche Richtung und finden nach langem Suchen schon in der Dunkelheit noch ein Plätzchen an der Küste für unsere müden Glieder und hoffen auf eine ruhige Nacht. Große Sorge bereitet uns ein sehr auffallendes Geräusch in der Motorgegend.

19.11.2006 - Früh am Morgen wechseln wir unseren Platz und finden einen schönen am Strand etwas entfernt vom Ort. Hier wird ein Tag Faulenzen eingelegt. Abends ziehen wir uns wieder in die Nähe des Ortes zurück, da wir glauben, dort sicherer zu sein.

20.-21.11.2006 - Heute will Uwe der Sache mit dem Geräusch auf den Grund gehen. Einen Platz mit festem Untergrund finden wir auf der Main-Street in Richtung Acapulco. Hier kann das Auto genügend hoch ausgehoben werden, so daß Uwe

einigermaßen Baufreiheit darunter hat. Schweißtreibend ist die Angelegenheit - ich kann nur mit meinem großen Regenschirm etwas Schatten dabei spenden. Das Resultat ist etwas beruhigend - es ist wahrscheinlich nur das Lager der Lichtmaschine, mit deren Ausfall wir sowieso schon einige Tage auskommen. Aber nun muß diese wahrscheinlich ausgewechselt werden. Wir fahren zurück zum schönen Strand, um uns klar zu werden, was nun zu machen ist. 2 Möglichkeiten stehen an, entweder eine Lichtmaschine aus Deutschland schicken lassen oder versuchen, hier eine solche aufzutreiben. Beides ist nicht ganz so einfach. Bevor wir das in Angriff nehmen, legen wir noch eine Pause ein. Da unsere Vorräte auch schon zur Neige gehen, nutzen wir die gute Gelegenheit und machen dem Restaurant neben unserem Stellplatz einen Besuch. Ein leckeres Fischessen (Bild) versöhnt uns mit unseren Sorgen. Bei einem Strandspaziergang sehen wir uns einen nicht weit entfernten Trailerpark an - dort soll unser Auto repariert werden. Diesmal verbringen wir auch die Nächte hier am Strand und stellen fest, daß es hier nachts wunderschön ruhig ist - im Gegensatz zum Ort.

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Vom 22.11.2006 bis 26.11.2006 (409. bis 413. Reisetag): Bild PA-06-11-23

Tacho:

Ort: Puerto Barra Vieja Stellplatz:

Anfahrt:

Nach dem Frühstück fahren wir schön langsam zum Trailerpark, denn inzwischen hat sich ein weiteres ungutes Geräusch dazugesellt - es muß also wirklich was geschehen. Wir richten uns dort ein. Es ist ein schönes Plätzchen: neben dem Auto ein Palmendach, welches Schatten spendet, darunter Wasseranschluß mit Becken und Waschbrett. Es steht also dem Wäschewaschen, was allerhöchste Zeit ist, nichts im Wege. Uwe geht gleich an die Arbeit und versucht das Auto anzuheben - nicht einfach in dem weichen Sandboden. Mit viel Mühe und Holz und Steinen als Unterbau gelingt es uns doch noch. Nun heißt es Lichtmaschine ausbauen. Ca. 6 Stunden dauert die ganze Prozedur - dann hat Uwe den Übeltäter in der Hand. Für heute reicht es - der Tag ist gelaufen.

23.11.2006 - Wir haben beschlossen, zunächst zu versuchen, einen Generator in Acapulco aufzutreiben. Die Fahrerei mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist für uns so ungewohnt und stressig, daß uns davor graut, aber es muß sein. Mehrere Taxen müssen wir bemühen, mehrere große Autohäuser fahren wir an, überall werden wir nur weitergereicht, man kann uns nicht helfen. Dann gelangen wir in eine Straße mit vielen kleinen Shops für Autoersatzteile. Mit nur wenig Hoffnung fragen wir dort. Beim zweiten Anlauf finden wir einen Verkäufer, welcher sich unserer Sorgen annimmt. Lange warten wir, bis er aus seinem Lager mit einem Generator zurückkommt, welcher unserem sehr ähnlich ist. Es wird noch etwas daran herumgebastelt, die elektrischen Anschlüsse für uns vorbereitet und die Riemenscheibe wird noch gewechselt, freudig bezahlen wir, nicht so viel womit wir gerechnet hatten. Nun machen uns auf den Weg, die neue und alte Lichtmaschine schleppend - dafür aber überglücklich. Ein Snack am Strand von Acapulco (Bild) beendet den Aufenthalt in der Stadt, welche uns übrigens sehr gefällt.

24.11.2006 - Uwe konnte die ganze Nacht nicht schlafen, Unruhe, ob heute alles in Ordnung kommt, trieb in im Mobil von einer Ecke in die andere. Der Einbau wird wohl noch schwerer werden, das ist ihm bewußt. Zunächst muß noch immer daran gebohrt und gefeilt werden, damit die Anschlüsse passen - im Auto ist alles so eng, daß es um Milimeter geht. Nur durch Uwes Hartnäckigkeit schafft er das Wunder, am späten Nachmittag ist die neue Lichtmaschine an ihrem Platz, Uwe läßt den Motor an und er schnurbst wie neu - ein schönes Gefühl. Die Arbeit hat den gesamten Tag in Anspruch genommen - Uwe ist geschafft und wir sind beide froh. Für mich bleiben dabei immer nur Handlangerdienste und Schattenspender. Nebenbei wird meine gesamte Wäsche gewaschen und Brot gebacken.

25.-26.11.2006 - Einige Restarbeiten am Auto und Hausarbeiten im Auto stehen nun noch an. Der Muskelkater, welchen Uwe plagt, läßt nicht allzuviel zu. Fast alles können wir erledigen, was sich im Laufe der letzten Wochen und Monate an Dringlichkeiten angesammelt hatte.

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Am 27.11.2006 (414. Reisetag): Bild PA-06-11-27

Tacho:

Ort: Puerto Barra Vieja Stellplatz: Strand

Anfahrt:

Unser Mobil ist seit langem wieder einmal clean, die saubere Wäsche verstaut und alle möglichen Wasserbehälter sind bis zum Rand mit Frischwasser gefüllt. Wir bereiten uns für einen Stellplatzwechsel vor - nutzen noch einmal die schönen Duschen und fahren gegen Mittag 3 Kilometer weiter zu unserem schon bekannten Strandstellplatz. Mit einem schönen Abschiedsessen von Acapulco wollen wir uns für die Anstrengungen der letzten Tage belohnen, man serviert uns im Restaurant nebenan einen riesengroßen gegrillten Fisch mit vielen Kleinigkeiten dazu - so richtig mexikanisch Bild). Es war zwar nicht ganz billig - aber doch mal was Besonderes.

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Am 28.11.2006 (415. Reisetag):

Tacho: 182.499

Ort: südl. San Jeronimo Stellplatz: nahe am Strand

Anfahrt: MEX 200

2 große Supermärkte steuern wir an, Walmart und Bodega Arrora, um all unsere Wünsche zu erfüllen, denn wir sind mit allen Vorräten ziemlich abgebrannt. So vergehen viele Stunden. Entlang der Küste, der Parallelstraße zur PanAmerikana, geht es dann wieder weiter in Richtung Norden. Etwa 85 km westlich von Acapulco verlassen wir die MEX 200 und fahren in San Jeronimo eine Stichstraße zum Meer. Wir suchen einen Platz, wenn möglich am Strand für die Nacht oder auch für länger. Jeder Versuch endet jedoch nur auf dem Parkplatz von einem oder mehreren Restaurants. Nichts für uns - wir ziehen uns etwas zurück und finden neben einem Sportplatz einen schönen Übernachtungsplatz.

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Vom 29.11.2006 bis 01.12.2006 (416. bis 418. Reisetag): Bild PA-06-11-29

Tacho: 182.610

Ort: Puerto Escondido Stellplatz: km 154 - am Strand

Anfahrt: MEX 200, vor dem Kap im Dorf links ab, dann wieder links bis nach dem letzten Haus ein Weg zum Strand führt

Da uns unser gestriger Einkauf 2 neue Batterien eingebracht hat, muß Uwe wieder mal als Automechaniker herhalten und sich damit abschinden. In der Morgenkühle nimmt er dies noch hier neben dem Sportplatz in Angriff. Nach erfolgreicher Arbeit und einem Päuschen, setzen wir nochmals ein Stück weiter. Die Fahrt entlang der Küste ist sehr angenehm, wenig Verkehr, gute Straßen und rechts und links der Straße große Kokospalmenhaine. In den Dörfern können wir beobachten, wie die Kokosnüsse verarbeitet werden. Gegen mittag landen am Strand in der Nähe (östl.) von Papanoa (Bild) mit seinen großen weißen und z. Zeit auch einsamen Stränden in einer großen Bucht - für uns ideal. Heute ist noch ein Arbeitstag - 3 kg Fleisch müssen zubereitet werden, damit der Speißeplan für die nächsten Wochen wieder abwechslungsreicher wird. Am Abend zum Sonnenuntergang über dem Meer ist noch ein kleiner Strandspaziergang fällig. Außerdem wird es Zeit, sich Gedanken für die Reiseroute durch die USA zu machen.

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Am 02.12.2006 (419. Reisetag):

Tacho: 182.840

Ort: Playa Azul Stellplatz: Strandpromenade

Anfahrt: MEX 200, bei La Mira links ab MEX 37

Der heutige Tag ist noch mit einigen Pflichten ausgefüllt. Es heißt, die letzte neue Batterie, die für das Fahrzeug (schon die zweite übrigens) einzubauen und die 2 alten auf anständige Weise loszuwerden. Unterwegs auf der MEX 200 finden wir geeignete Plätzchen für Alles, zum Einbau muß vor allen Dingen etwas Schatten sein, denn es ist wieder einmal ziemlich heiß. Nach getaner Arbeit kommt noch die verdiente Mittagspause und weiter geht es. Wir suchen wieder einen schönen Strandabschnitt mit Stellplätze für Wohnmobile. Bei La Mira fahren wir links ab in Richtung Küste und landen im Urlauberdörfchen Playa Azul. Lt. Reiseführer ein verträumtes Fischerdorf, wo wenig los ist - aber der Strand sehr schön und Stellplätze soll es geben. Wir finden jedoch einen Ort wie jeder andere in Mexiko - Schachbrettmuster - an der Strandpromenade ein Restaurant am anderen und viel Betrieb. Den versprochenen Stellplatz am Strand können wir vergessen (uns schwant schon lange, daß der Verfasser des Reiseführers bzgl. Stellpätze viel frei erfunden hat - hier sah es jedenfalls seit Cortez Zeiten nie so aus), wir suchen also nur noch etwas für die Nacht. Zum Sonnenuntergang begeben wir uns aber doch noch einmal mit 'nem ordentlichen Schluck Rotwein an den Strand und schauen den Mexikanern beim Baden zu.

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Am 03.12.2006 (420. Reisetag): Bild PA-06-12-03

Tacho: 183.009

Ort: Playa Chocol Stellplatz: km 159 am Strand

Anfahrt: MEX 200

Wieder Asphalt unter den Rädern - weiter auf der Küstenstraße - viele Bäume und Sträucher stehen in voller Blüte, Palmenhaine und verschiedene Kakteen an den Felshängen der Steilküste. Es ist eine der schönsten Streckenabschnitte entlang der Küste bisher. Die Ausblicke auf das Meer herab von der Steilküste hinein in die Buchten mit dem tiefblauen Wasser, davor die hellen Strände und oft kleine Felsen vor dem Strand sind wunderschön. In einem Dorf unterwegs entdecke ich vor einer kleinen Hütte, einen geschmückten Tisch mit dem Bild der Jungfrau Maria und daneben einen bunt geschmückten Weihnachtsbaum. Das erinnert mich, daß ja heute der 1. Advent ist - war völlig aus dem Gedächtnis entrückt. Ist wohl auch nicht verwunderlich, denn seit ca. Anfang Juli tragen wir nur Shorts, Top oder Hemdchen und Sandalen - die Temperaturen kommen kaum unter 30 Grad. Heute lacht uns das Glück - wir finden einen schönen Platz in einer Bucht (Bild) am Rand eines Dorfes mit kleinen Hütten aus Baumstämmen und Palmenblätterdächern, wo am Abend ebensfalls Weihnachtsbeleuchtung angeht. Beim Strandbesuch entdecken wir viele Meeresschildkröten im Wasser - können ihnen beim Liebesspiel zuschauen, außerdem ziehen etwas weiter entfernt Wale in Richtung Süden - aus dem Wasser tauchen sie auf wie kleine Inselchen - dann pusten sie ihre Wasserfontänen in die Luft. Zu einer nächtlichen Beobachtung der Schildkröten, welche hier am Strand ihre Eier vergraben, können wir uns nicht aufraffen. Am nächsten Morgen können wir die Einheimischen beim Ausbuddeln der Eier beobachten. - Was soll man da sagen? Den armen Ludern kann man es vielleicht nicht verdenken; da gibt es aber sicher noch Andere, die die Eier billig aufkaufen und sich daran eine goldene Nase verdienen.

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Am 04.12.2006 (421. Reisetag):

Tacho: 183.376

Ort: J. Maria Pino Suarez Stellplatz: am Platz im Dorf

Anfahrt: MEX 200

Der heutige Tag wird ein reiner Fahrtag werden, das Land ist noch groß und wir haben noch viel vor uns. Wir überschreiten 2 Grenzen (Mexiko ist ein Bundesstaat mit vielen Ländern), d.h. der Kühlschrank muß von Fleisch sowie Obst und Gemüse rein sein. Aber man will nichts sehen. Am Abend finden wir uns in einem Dorf am Marktplatz ein und richten uns für die Nacht ein. Die Mexikaner hier sind freundlich und neugierig zugleich. Trotz der Nähe der Hauptdurchgangsstraße wird die Nacht ruhig. Nur das Bellen der Hunde und am Morgen das Krähen der Hähne sind zu vernehmen.

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Am 05.12.2006 (422. Reisetag): Bild PA-06-12-05

Tacho: 183.590

Ort: Lo de Marcos Stellplatz: letzter Playa im Dorf

Anfahrt: MEX 200

Wir nähern uns heute einem der größten Hafenstädte und Urlaubsparadiese Mexikos - Puerto Vallarta, welches nur so von Amerikanern wimmelt. Die Strände sind voll im Besitz der großen Hotels und Urlaubsdomizile. Hier werden wir wohl keinen Stellplatz finden. So versuchen wir so schnell als möglich durch die Großstadt zu kommen. Nur den großen Supermarkt "Wal*Mart" steuern wir noch an, denn unsere Vorräte sind so gut wie aufgebraucht. Wir stellen unser Mobil ab und verbringen einige Zeit im wohl temperierten Markt. Wieder zurück auf den Parkplatz stellen wir fest, daß unser Hymer Gesellschaft bekommen hat. 3 weitere Hymer haben sich dazugestellt (Bild). Uwe unterhält sich mit einem der Besitzer und erfährt, daß sie zu einer geführten Reisegruppe von "Seabridge" aus Deutschland gehören, welche die USA und Mexiko bereist. Wir ziehen weiter und finden etwa 60 km hinter Puerto Vallarta Schilder, welche zu 2 Playas führen. Denen folgend fahren wir durch Lo de Marcos. Im Ort gibt es zahlreiche Trailerparks, welche voll von großen Ami-Wohnmobilen sind, dort geht es vorbei bis zum letzen Playa. Ein Stellplatz über dem Strand in einer kleinen Bucht läßt uns anhalten. Direkt über der Abbruchkante stellen wir unser Auto ab und geniesen am Abend noch den Sonnenuntergang. Dann wird es schnell dunkel und wir verschwinden im Wohnmobil. Von einem Lichtschein und Rascheln werde ich im ersten Schlaf geweckt, ich hebe den Kopf und mir wird fast schlecht, denn am Fenster sehe ich eine schwarze Gestalt. Jetzt hat es uns doch noch einmal erwischt denke ich. Ich schaue genauer nach und erkenne eine männliche Person, in der linken Hand eine Taschenlampe und in der rechten einen großen Schießprügel und wir haben das Fenster ganz offen stehen, nur die Fliegengaze trennt uns von der Person. Der Vollmond läßt mich nun die Aufschrift auf dem Overall "POLICE" erkennen. Nun atme ich auf und wecke Uwe, welcher immer noch friedlich schlummert. Als die Person zurückkommt und wieder am Fenster steht hören wir "Buenos Noches - Problemas ?" - Uwe: "Buenos Noches - no Problem - gracias!!" Er ist zufrieden und er verschwindet in der Nacht. Wir versuchen wieder einzuschlafen. Es dauert jedoch nicht lange, hören wir es knallen. Es klingt tatsächlich wie Schüsse - wie in einem Krimi - und wir mittendrin - jetzt springen wir auf, schließen nun doch mal unser Fenster und schauen nach. Unten am Strand entdecken wir wieder 2 Gestalten mit Taschenlampe, die mit irgendwelchen Knallen herumballern - wahrscheinlich nichts Ernsthaftes. Wir warten, bis sie sich vom Strand entfernen und mit einem Wagen abfahren - nun können wir doch noch den Rest der Nacht in Ruhe verbringen. Ein ereignisreicher Tag. Wir staunen über die besorgte Polizei von Mexiko. Es ist nicht das erste Mal, daß man uns unterwegs fragt, ob wir irgendwelche Probleme hätten.

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