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Reisetagebuch 'Panamericana 2005 - 2007'

Abschnitt 22 - 'Abstecher Baja California'

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Am 05.01.2007 (453. Reisetag): Bild PA-07-01-05

Tacho: 188.637

Ort: El Durango Stellplatz: im Dorf

Anfahrt: MEX 2, BC1,4

Neben Shopping in der großen Grenzstadt Mexicali wird heute auf der Baja Kalifornia in Richtung Süden gefahren. Es ist ein reiner Fahrtag - ohne besondere Highlits - im Moment nur eine staubige und windige Gegend. Wir finden uns gegen Abend in dem kleinen Dorf Durango ein und suchen uns hier zwischen mexikanischen Wohnhäuschen einen Platz. Ein freundlicher Gruß zu den Einheimischen und Alles ist paletti.

Zum Bild: Bisher haben wir darauf verzichtet, unser Vorhaben am Auto public zu machen. Jetzt, wo wenigstens Hoffnung besteht, daß es uns glückt, haben wir es am Fenster hängen.

 

Bereits jetzt hat es uns viele Kontakte beschert - und K e i n e r hat uns für verrückt erklärt!

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Am 06.01.2007 (454. Reisetag):

Tacho: 189.041

Ort: Santo Tomas Stellplatz: am Sportplatz im Dorf

Anfahrt: BC4, MEX 5, 31

Weiter geht es am Ostufer der Baja nach Süden. Von La Trinidad wollen wir quer über die Insel zur Pazifikküste. Im Örtchen La Trinidad lassen wir unseren letzten Reservereifen aufziehen und nehmen die Piste in Angriff. Nach wenigen Kilometern Rüttelei geben wir auf, es tut uns leid für unser Vehicolu. Wir kehren um und fahren auf einer ordentlichen Straße nach Ensenada in Richtung Nord-West - ein ganz schöner Umweg - aber was soll´s. Nach einer Mittagspause an der Strecke wird das Rad mit dem neuen Reifen montiert. Ensenada erreichen wir am späten Nachmittag - in dessen Nähe einen Platz nach unserem Geschmack zu finden wird schwer - weiter in Richtung Süden fahrend, verlassen wir im erst besten Dorf die Hauptstraße und landen an einem Sportplatz - ganz gut für eine Nacht.

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Vom 07.01.2007 bis 08.01.2007 (455. bis 456. Reisetag): Bild PA-07-01-08

Tacho: 189.376

Ort: Rancho Santa Ines Stellplatz:

Anfahrt: MEX 1 bis Catavina, dort links ab etwa 1 km

Entlang der Pazifikküste reiht sich Ortschaft an Ortschaft. In einem Internetcafe am Weg setzen wir noch einige wichtige Post ab und dann führt uns die MEX 1 ins Innere der Halbinsel. Wir erreichten den Parque Natural del Desierto (Wüste) - ein exotisches Paradies. Neben vielen kleineren Kakteen und anderen stachligen Gewächsen gibt es hier große Kandelaberkakteen und die nur hier vorkommenden Cirios-Bäume, welche 10 bis 15 m hoch werden. Da wir diese Natur etwas länger genießen wollen, suchen wir das im Reisehandbuch gepriesene Camp "Santa Ines" auf und nisten uns für 2 Tage ein.

08.01.2007 - Heute kommen endlich wieder einmal unsere Wanderschuhe zum Einsatz. Wir durchstapfen das ausgetrocknete Flußtal - mal breit, mal nur canyonartig - eine unvergeßliche Tour in uriger Umgebung, aber nicht ganz ohne Anstrengung, das mußte jedoch wieder einmal sein. Im Camp angekommen, werfen wir unseren Grill an, um uns mit einem deftigen Mahl zu belohnen. Ein amerikanischer Camper mit deutscher Besatzung kommt an. Eine Familie aus Süddeutschland, welche die Winterferien des Sohnemann´s für einen 3wöchigen Trip nach Mexiko nutzen. Es wird lange geplauscht bis uns die Mücken in unsere Mobil´s vertreiben. Wie viele andere sind auch sie erstaunt, einem deutschen Wohnmobil hier zu begegnen. Und wie immer wieder die Frage: "Und überfallen worden sind wohl noch nicht?"

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Vom 09.01.2007 bis 13.01.2007 (457. bis 461. Reisetag): Bild PA-07-01-12

Tacho: 189.816

Ort: Laguna San Ignacio Stellplatz: an der Lagune

Anfahrt: MEX 1, ab San Ignacio auf Piste zur Lagune

Was wir in Argentinien verpaßt haben - nämlich Wale beobachten - soll endlich nachgeholt werden, aber wenn möglich vom Standplatz unseres Mobiles aus. Wir nehmen dafür 60 km Rüttelpiste in Kauf. Langsam, fast im Schritttempo geht es zur Lagune. Die Piste will keine Ende nehmen - noch ist nichts zu erkennen vom Wasser - immer durch wüstenartiges Gelände. Von der Piste abfahren ist nicht ganz ohne. Trotzdem müssen wir uns einen Platz suchen, denn es ist schon dunkel, man erkennt kaum noch, wohin die Piste führt - es wird problematisch. Wir halten an, Uwe untersucht den Untergrund neben dem Weg und unser Nachtlager mitten im Nichts ist gebont. Auf jeden Fall werden wir hier ein himmlisch ruhige Nacht haben.

10.01.2007 - Noch ca. 5 km weitergerumpelt finden wir ein Traumplätzchen direkt an der Lagune. Herrlicher Sonnenschein, viele Wasservögel - aber keine Wale, dafür aber etwas für meine Muschel-Sammler-Leidenschaft. Ansonsten trösten wir uns vorerst mit dem schönen Standplatz. Lange schon vermissen wir auch unser gutes Vollkornbrot, wofür wir heute die erforderliche Muse haben.

11.01.2007 - Vielleicht kommen wir doch noch zu den Walen - die Piste führt ja noch ein ganz schönes Stück weiter. Wir versuchen unser Glück, 12 km weiter gibt es auch keine Wale. Whal-Watching vom Ufer aus - das müssen wir uns wohl aus dem Kopf schlagen. Aber vielleicht ist uns das Glück doch noch hold und beschehrt uns einen Wal vor unsere Linse.

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Am 14.01.2007 (462. Reisetag): Bild PA-07-01-14

Tacho: 190.008

Ort: Santa Rosalia Stellplatz: Rest. "El Mirador" P

Anfahrt: MEX 1

Die Baja Kalifornia ist noch lang - einmal muß es ja weitergehen. Heute wird mal nur gefahren. Die Gegend ist schön - der Anblick leidet aber unter dem trüben Wetter. Nach langem Suchen entscheiden wir uns für den Parkplatz eines geschlossenen Restaurantes am Stadtrand hoch über dem Meer zum Übernachten.

Bild: Abschiedsfoto schon auf der Piste zur MEX1.

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Vom 15.01.2007 bis 16.01.2007 (463. bis 464. Reisetag): Bild PA-07-01-16

Tacho: 190.130

Ort: Bahia Concepcion Stellplatz: Playa Requeson

Anfahrt: MEX 1

Wie eine Sichel ragt die mangrovengesäumte Landzunge der Playa in die türkisfarbene See (natürlich nur bei Sonnenschein - Bild). Mächtige Kandalaberkakteen recken wie überall auch hier ihre stachligen Arme in den Himmel. Viele Wasservögel, in großer Zahl die urtümlichen Pelikane fühlen sich hier zu Hause. Es ist ein Plätzchen für nicht sehr viele Camper mit wenig Komfort - dafür Natur pur, ein kleines Paradies. Zur Zeit weht eine kühler Wind, zum Baden lädt er nicht ein, aber wir hoffen auf Besserung. Bis dahin ist Innendienst angesagt - höchsten ein kleiner Spaziergang.

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Am 17.01.2007 (465. Reisetag):

Tacho: 190.372

Ort: El Constitution Stellplatz: im Wohngebiet

Anfahrt: MEX 1

Keine Wetterbesserung - unsere Hoffnung liegt im Süden. Einige Herzdrücker liegen sowieso noch an. Der abgefahrene Außenspiegel muß irgendwie ersetzt werden, die Reparatur der Hinterbremsen ist ebenfalls dringend, Uwe braucht eine neue Brille, denn die alte hatte er als Sitzkissen verwendet und I-net-Cafe-Besuch ist ebenfalls wegen unserer USA-Versicherung von Nöten. An der MEX 1 liegen einige Städte, wir hoffen auf unser Glück. Die erste Ansiedlung, welche uns Hoffnung macht ist El Constitution. Vorerst wird nur der Internetbesuch zum Erfolg. Die Zeit vergeht zu schnell, um noch anderes zu erledigen - es bleibt nur noch die notwendige Stellplatzsuche.

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Vom 18.01.2007 bis 19.01.2007 (466. bis 467. Reisetag):

Tacho: 190.583

Ort: El Centenario Stellplatz: im Wohngebiet

Anfahrt: MEX 1

Bevor wir El Constitution verlassen finden wir noch einen Optiker - das Brillenproblem ist schnell gelöst - alte Gläser in ein neues Gestell - eine Sache von wenigen Minuten und 500 Pesos=35 €. In La Paz hoffen wir, die anderen Probleme noch auf die Reihe zu bringen. Zum Glück ist auf den Straßen hier nicht sehr viel Verkehr - die Fahrt bis kurz vor La Paz läuft auch ohne zweitem Spiegel ganz gut, da es wenige Ortsdurchfahrten gibt. Kurz vor La Paz suchen wir uns einen Nachtplatz einem kleinen, verschlafenem Dorf, mit nur einer Teerstraße der MEX 1 und sonst nur Sandwegen - es verspricht, eine ruhige Nacht zu werden.

19.01.2007 - Alle Versuche in La Paz, eine Werkstatt für unsere Bremsen bzw. einen neuen Spiegel zu finden enden nur mit Enttäuschung. Der Tag verstreicht und Nichts ist erreicht. Am Abend kehren wir ganz schön deprimiert zurück nach El Centenario und finden einen Platz am Meer für uns als unser zu Hause. Wir finden es inzwischen schön jeden Morgen einen neuen Blick aus dem Wohnmobil zu haben.

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Vom 20.01.2007 bis 29.01.2007 (468. bis 477. Reisetag): Bild PA-07-01-20

Tacho: 190.714

Ort: La Paz Stellplatz: Playa Tecolote

Anfahrt: in La Paz in Richtung Fährhafen und weiter bis zum Playa Tecolote im Norden der Halbinsel

Uwe entscheidet sich nach den gestrigen Mißerfolgen für eine Reparatur des altes Spiegels. Dazu müssen wir einen Schlosser finden, was sich schon hier im Dorf erledigen läßt. Für 100 Pesos zaubert er uns eine neue Befestigung für unseren Spiegel, der zwar noch tausend Sprünge aufweist, aber vorerst geht es. Welch ein Glück, im Shop für Autozubehör finden wir dazu den passenden Spiegel zum Aufkleben. Dieses Problem hat sich nun doch noch lösen lassen. Alles anderes muß nun warten -die Wolken der letzten Tage haben sich verzogen, so daß wir uns nach einem schönen Strand sehnen. Nördlich von La Paz am Ende der kleinen Halbinsel finden wir, was wir suchten. Heute genießen wir unseren wunderschönen Platz - ein Bilderbuchstrand. Eine von schroffenBergen eingerahmte Bucht, heller Strand, türküs- bis dunkelgrün das Wasser, bei Sonnenschein ideal zum Baden (Bild). Und das Alles gibt es gratis. Wir sind die einzigen Germans hier - sonst nur Amis und Kanadier.Wir freuen uns, wieder einmal auf Schusters Rappen länger unterwegs sein zu können. Nachmittags liegen wir dann faul am Strand.

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Vom 30.01.2007 bis 06.02.2007 (478. bis 485. Reisetag): Bild PA-07-02-05

Tacho: 190.913

Ort: La Paz Stellplatz: Playa Tecolote

Anfahrt: MEX 1

Eine Bremsenreparatur zwingt uns trotz Bombenwetters zu einem Ausflug in die Stadt. Die einzige uns vertrauenswürdig aussehende Werkstatt gibt uns jedoch eine Absage - "keine Ersatzteile - keine Reparatur". Was tun - guter Rat ist teuer - wie man so schön sagt. Auf einem großen Parkplatz kontrolliert Uwe noch einmal die Belagstärke der Bremspads so gut es ohne Abbau der Trommeln möglich ist und entscheidet sich, bis auf die USA die Angelegenheit zu verschieben. Notfalls müssen wir uns die Pads von Deutschland schicken lassen und Uwe baut sie dann selbst ein. USA-Werkstätten, so haben wir gehört, sind noch weniger kooperativ. Ich glaube aber, Uwe wird das schon selbst hinbekommen. Also kehren wir nach einem Internetbesuch und Einkauf im Supermarkt zu unserem Traumstrand zurück. Da unser alter Stellplatz inzwischen belegt ist, suchen und finden wir am anderen Ende des Strandes einen gleichrangigen.Das Wetter zeigt sich weiter von der besten Seite, strahlend blauer Himmel - kein kalter Wind. Wir sehen also keinen Grund, dieses schöne Fleckchen Erde so schnell zu verlassen. Sogar unser Boulspiel kommt wieder zum Einsatz (Bild) und abends zaubert Uwe leckere Mahlzeiten auf unserem Gasgrill. So richtige Urlaubsstimmung kommt auf.Ab und zu bekommen wir Besuch von einem netten Schweizer, es ist der einzige Deutschsprachige, den wir bisher hier getroffen hatten. Eigentlich glaubten wir, hier auch viele andere deutsche Traveller zu treffen, dem ist aber nicht so.

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Am 07.02.2007 (486. Reisetag):

Tacho: 191.233

Ort: El Constitution Stellplatz: hinter Hospital

Anfahrt: MEX 1

Einmal müssen wir uns trennen von der schönen Playa Tecolote. Einiges Interessante liegt ja auch auf dem Weg in Richtung Norden noch vor uns. Ja und außerdem spukt immer noch die Möglichkeit einer Bremsreparatur in Uwes Kopf - es läßt ihm keine richtige Ruhe. Ein letzter schneller Einkauf und Internetbesuch in La Paz und dann: Go nord !!

Wir kommen auf unserem Weg an der Fährstation vorbei und hören interessante Laute. Wer spricht außer uns noch "Sächsisch"? 6 Ossi´s kreuzen unseren Weg, davon 3 Mann aus Leipzig. Ein schneller Plausch, man hat es jedoch eilig, in 14 Tagen Urlaub soll viel abgespult werden. Mit vielen guten Wünschen wird sich verabschiedet. Gegen Abend erreichen wir El Constitution, was uns schon bekannt ist von unserer ersten Durchfahrt in Richtung Süden. So finden wir auch bald unser heutiges Zuhause.

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Am 08.02.2007 (487. Reisetag): Bild PA-07-02-08

Tacho: 191.546

Ort: Mulege Stellplatz: Tankstelle

Anfahrt: MEX 1

Die Bahia Concepcion wollen wir heute erreichen und einen der schönen Stellplätze aufsuchen - wir hoffen auf ein "come back" in der schönen Bucht. Eine lange Siesta in schöner Umgebung (Bild) und dann Enttäuschung am Ziel. Die Plätze sind ziemlich voll besetzt - für uns kein Platz. So fahren wir vorbei und haken dieses Kapitel ab. Wir kommen bis Mulege, dort bleibt als Stellplatz nur die Tankstelle, denn morgen wollen wir hier noch Wasser tanken. Letzte Rettung, denn es ist schon dunkel.

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Am 09.02.2007 (488. Reisetag): Bild PA-07-02-09

Tacho: 191.619

Ort: Santa Rosalia Stellplatz: hi.Gebäude Hafenkapitän

Anfahrt: MEX 1

Mulege hält an der Durchfahrtsstraße eine Wasserzapfstelle zur freien Verwendung bereit. Eine feine Sache für alle in der

näheren Umgebung sich aufhaltenden Traveller. Wir saugen uns voll - Tank und alle zur Verfügung stehenden Kanister werden gefüllt. Jetzt fehlt nur noch ein einsames Plätzchen zum Wäsche waschen. Ab von der Hauptstraße und hinein in die Wüste. Der Wind pfeift, die Sonne scheint - ideal für einen Waschtag (Bild). Einen riesengroßen Berg schmutziger Wäsche schiebe ich schon lange vor mir her. Große Kakteen müssen hier als Wäschepfosten dienen, richtige Bäume gibt es weit und breit nicht. Uwe bearbeitet inzwischen 1,5 kg Rindfleisch, hat also auch seine Beschäftigung. Der Goulasch schmeckt lecker wie zuhaus. Nach getaner Arbeit noch ein Stück Weg bis Santa Rosalia, hinter dem Gebäude des Hafenkaptitäns finden wir einen idealen Stellplatz - ruhig und mit Blick auf´s Meer. Pelikane beobachten wir noch beim Jagen.

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Vom 10.02.2007 bis 12.02.2007 (489. bis 491. Reisetag): Bild PA-07-02-12

Tacho: 191.888

Ort: Laguna Ojo de Libre Stellplatz: Camp an der Lagune

Anfahrt: MEX 1, etwa 10 km vor Guerro Negro links ab zur Laguna (27 km)

Etwa 10 km hinter Sta. Rosalia finden wir eine Gastankstelle und lassen unsere Flasche füllen. Anschließend fahren wir bis zur

Laguna Ojo de Libre, hier sollen sich z.Zeit tausende von Walen aufhalten, auf welche wir es absehen haben, hier muß es endlich klappen. Die Tiere machen sich im Januar von Kanada auf und gehen auf Wanderschaft bis hierher nach Mexiko. Hier bekommen die Walkühe ihren Jungen und sind gleich wieder paarungsbereit. Für die neu Geborenen ist das Wasser hier wärmer und durch den hohen Salzgehalt haben die Jungen mehr Auftrieb. Sind sie dann stark genug, geht es gemeinsam zurück nach dem Kalten Norden bis die nächste Generation herangewachsen ist. Nach ca. 30 km Piste, einen Eintritt von 55 Pesos stehen wir mit noch einem Traveller auf einen sehr großen Camp direkt am Ufer der Lagune. Ein wunderschöne Platz, von welchem wir am zweiten Tag mit dem Fernglas viele Wale beobachten können. Leider sieht man von weitem nur die Wasserfontänen und ab und zu einen Rücken. Eine kleine Wanderung an der Küste und dann machen wir uns bereit für eine Bootsfahrt. Wir lösen unser Ticket, erhalten je eine schöne orangenfarbene Schwimmweste und auf geht es mit etlichen amerikanischen Touristen zu den 2 bereitstehenden Booten. Tiefste Ebbe zwingt uns, Schuhe und Strümpfe auzuziehen und zum Boot zu waten. Der Landesteg ist einfach zu kurz. Aber was soll´s - wir freuen uns, daß es endlich losgehen soll. In schneller Fahrt geht es hinaus. Unser Skipper versteht sein Handwerk - er bringt uns behutsam mitten ins Geschehen. Amerikanische und unsere deutschen Begeisterungsrufe, die Fotoapparate und Uwe Kamera laufen auf Hochtuoren. Es ist fantastisch, die Tiere kommen direkt ans Boot heran, mal tauchen sie rechts vom Boot mal links auf. Schwanzflossen klatschen auf´s Wasser oder sie recken ihren riesigen Kopf bis 2 m aus dem Wasser. Die Rücken der mächtigen Tiere sind mit vielen Muscheln besetzt, man kann sie fast streicheln. Nach ca. 1 Stunde geht es wieder zurück zur Station. Ein bißchen verfroren erreichen wir nach einem kurzen Fußmarsch wieder unseren interessantesten Stellplatz bisher.

Bild: Eines von vielen - den richtigen Schnappschuß haben wir leider verpaßt.

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Vom 13.02.2007 bis 14.02.2007 (492. bis 493. Reisetag): Bild PA-07-02-13

Tacho: 192.164

Ort: Santa Ines Stellplatz:

Anfahrt: MEX 1, bei Catavina rechts ab

Zum zweiten Mal durchfahren wir die bezaubernde Landschaft des Nationalparkes del Desierto (Bild) mit seiner exotischen Wüstenvegetation. Diesmal bei Sonnenschein und tiefblauem Himmel. Es geht wieder durch das Tal der Cirios, der Bäume ohne Äste, die es wohl nur hier gibt. Zahllose Kakteen- und Sukulentenarten. Rotdornige kugelförmige Kakteen leuchten im grau-braunen Untergrund des Wüstenbodens, zahlreiche Agaven stehen in voller Blüte, kräftige goldenfarbige Blüten. Dazu kommen die vielen bunten Blümchen am Straßenrand, welche wahrscheinlich nur zu dieser Jahreszeit zu sehen sind. Zum Glück hält sich der Verkehr hier in Grenzen, so daß auch Uwe die Fahrt hier ein wenig geniesen kann. Am Nachmittag kommen wir in Santa Ines an. Hier auf der Ranch gibt es Wasser, so daß der Rest meines Wäscheberges abgearbeitet werden kann. Gleich nehme ich es in Angriff. Diesmal sind es Palmen, welche als Wäschestützen dienen. Uwe nutzt die Gelegenheit, unser Mobil vom Dreck der letzten Monate zu befreien. Am Lago Nicaragua (!) war die letzte Möglichkeit dazu - das ist schon ein Weilchen her.

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Vom 15.02.2007 bis 17.02.2007 (494. bis 496. Reisetag): Bild PA-07-02-16

Tacho: 192.360

Ort: Bahia de los Angeles Stellplatz: an der Bucht

Anfahrt: MEX 1, MEX 12

Von hier sollte es eigentlich direkt nach Norden bis Ensenada gehen, danach wären alle Messen für Mexiko gesungen, das läßt uns nachdenken. Noch wollen wir nicht, wir entscheiden uns für einen Umweg und fahren noch einmal ein Stück zurück und an die Ostküste der Baja California nach Bahia de los Angeles. Hier findet Uwe auch einen Platz mit festem Untergrund, der sich für eine weitere Inspektion seiner hinteres Bremsen eignet. Entsetzt ist er, als er die Bremstrommel endlich gelöst hatte, welchen Pfusch die Werkstätte hinterlassen hatte (die automatische Nachstellung der Handbremse war dadurch unwirksam). Kein Wunder, daß unsere Handbremse eigentlich von Anfang an nicht richtig funktionierte. Von hilfsbreiten Mexikanern erfahren wir, wo die nächste Werkstatt ist, welche uns evt. helfen könnte. Na, wir werden sehen. Weil es hier so schön ist, hängen wir noch einen Tag an, Zeit für eine ausgedehnte Küstenwanderung und etwas faulenzen muß auch sein.

Bild: Abend - bei uns ist die Sonne schon untergegangen.

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Am 18.02.2007 (497. Reisetag):

Tacho: 192.762

Ort: Costa Rica Stellplatz: 10km südl.von S.Quintin

Anfahrt: MEX 12, MEX 1

Von der Ostküste der Baja geht es wieder zur Westküste durch die urige Landschaft der Halbinsel. Streckenweise kommen wir uns vor wie auf einer riesigen Achterbahn - bergauf, bergab, enge Kurven, oft auf einer sehr schmalen Straße mit kaum einer Leitplanke. Der wenige Verkehr macht´s trotzdem möglich. In Costa Rica, weniger ein Dorf als einer Ansammlung von Aussteigern und halb bebauten Grundstücken, suchen wir uns ein Plätzchen am Meer, denn das Rauschen der Brandung ist für uns schon zur angenehmen Geräuschkulisse geworden.

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Am 19.02.2007 (498. Reisetag):

Tacho: 192.947

Ort: Santo Tomas Stellplatz: neben Sportplatz im Dorf

Anfahrt: MEX 1

Ehe wir eine Werkstatt ansteuern, möchte Uwe wissen, ob er eigenhändig die Bremsbacken herausnehmen kann. Das heißt im

Klartext, Auto nochmals aufbocken, beider Räder runter, Bremstrommeln abnehmen und dann ... Auf einer großen Tankstelle in San Quintin, eine Bremsenwerkstatt in der Nähe, läßt sich das gut anstellen. Das Ergebnis ist enttäuschend, es fehlt die passende Zange. Ein Nachstellen der Handbremse ist gerade noch drin. Ansonsten vertagen wir die Angelegenheit bis auf unbestimmte Zeit. Nur der Groll auf die Heimatwerkstatt ist geblieben . Die Fahrt geht weiter bis kurz vor Ensenada.

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Vom 20.02.2007 bis 22.02.2007 (499. bis 501. Reisetag): Bild PA-07-02-22

Tacho: 193.256

Ort: San Felipe Stellplatz: am Meer

Anfahrt: MEX 1, MEX 3, MEX 5

Ein letzter Großeinkauf bei WAL-MART in Ensenada und verrückt wie wir sind, wieder rüber zur Ostküste. Ein bis zwei Tage brauchen wir, um all unser Fleisch zu verarbeiten und noch Vorbereitungen für den letzten Internetbesuch hier in Mexiko zu treffen. Die Großstadt hier eignet sich nicht gut. San Felipe soll ein schönes Fleckchen an der Ostküste sein, von dort ist es dann nicht weit zu unseren Grenzübergang. Gegen Abend erreichen wir unser Ziel, einige Stichstraße zum Strand gehen wir mit Vorsicht an - viel Sand, wir dürfen nicht wieder stecken bleiben. Eine kleine geschotterte Nebenstraße ca. 500 m vom Meer eigenet sich ganz gut. Wir richten unser Auto aus und stehen sozusagen mitten in der Wüste, sehen vor uns in der Ferne das Meer (Bild). Ein ruhiger Platz für unseren Innendienst. Das Ergebnis des ersten Tages kann sich sehen lassen, 5 mal Roulladen, 4 mal Rinderbraten im TK und einige Portionen Rotkraut und Letscho sind eingekocht und ein neues "Faß" Sauerkraut ist angesetzt. Bis hierhin hat sich Uwe mehr in's Zeug geschmissen - ich muß am Ende "nur" noch den Mord´s-Aufwasch bewältigen.

 

Am 23.02.2007 (502. Reisetag):

Tacho:

Ort: Mexicali Stellplatz: hinter Mercado "LEY" OA

Anfahrt: MEX 5, BC 1, MEX 1

Am Ortsanfang von Mexicali gilt es, die letzten Aktivitäten hier in Mexico zu erledigen. Der Gastank, der Dieseltank und der Kühlschrank sollte nochmals gefüllt werden sowie ein abschließender Internetbesuch gleich neben dem Supermercado ist auch noch fällig. Dann ziehen wir uns für den Rest des Tages zurück auf einen Parkplatz hinter dem "LEY"-Kaufhaus. Mit gemischten Gefühlen verlassen nehmen wir Abschied von Mexico.

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