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Reisetagebuch 'Panamericana 2005 - 2007'

Abschnitt 28 - 'Ganz nach Osten zu den Großen Seen'

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Am 14.08.2007 (674. Reisetag): Bild PA-07-08-14

Tacho: 223.554

Ort: Grasslands NP/Saskat. Stellplatz: P im Park

Anfahrt: S271 nach Maple Creek, TCH b. Gull Lake, S37, S13, S4 bis Val Marie

Reife oder schon abgeerntete Getreidefelder so weit das Auge reicht wechseln mit Weideland. Ein Hauch von "Ukraine" weht uns entgegen. Auch der Highway wird gelegentlich etwas russisch und geht ab und zu sogar in Piste über. Wir erinnern uns an unsere Reise durch diese russische Provinz vor vielen Jahren. Am Grasslands NP machen wir Halt, besorgen uns am Parkrand in Val Marie noch mit Diesel und verbringen vorerst den Rest des Tages vor den Toren des Parkes (Bild), denn die Fahrt hat doch einige Zeit des Tages in Anspruch genommen.

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Vom 15.08.2007 bis 16.08.2007 (675. bis 676. Reisetag): Bild PA-07-08-15

Tacho: 223.833

Ort: Lake Fort Peck Stellplatz: Duck Creek Recr.Area

Anfahrt: S4, S191,S2, ab Glasgow S24, Duck Creek Road zum Lake Fort Peck

Der Grasslands NP soll ein Stück der Prärie im ursprünglichen Zustand erhalten. Z. Zt. gibt es aber noch keine touristische Infrastruktur. So belassen wir es bei einer Besichtigung mehr oder weniger vom Rand des Parkes.

Die Prärie erstreckt sich von hier noch weit nach USA hinein. Heute ist es ein riesengroßes landwirtschaftlich genutztes Gebiet (Getreideanbau und Rinderweide). Im Informationsmaterial bezeichnet man es als "Kornkammer der Welt". Obwohl wir am Ende ca. 1000 km davon durchfahren haben werden, haben wir dann nur einen Bruchteil davon gesehen.Die einstige Weite der Prärie kann man sich trotz der heutigen Nutzung noch vorstellen. Wir überschreiten die Grenze von Saskatchewan nach Montana - alles läuft richtig familiär ab: Erst etwas Spaß "keine Waffen, keinen Tabak und kaum Alkohohl - richtige Amerikaner seid ihr noch nicht" und dann wünschen sie uns noch einen guten und sicheren Trip. Wir kommen an einen der vielen am Missouri River aufgestauten Seen, den Lake Fort Peck und wandeln dabei auch auch wieder auf den Spuren von Lewis und Clark, welche den gesamten Missouri hinauf, über die Berge und den Columbia River hinunter an die Pazifikküste reisten. Dort, wo heute unser Auto steht (Bild), haben am 9. Mai 1805 diese Beiden ebenfalls ihre müden Häupter zur Ruhe gelegt. Die sommerlichen Temperaturen erlauben uns sogar ein Bad im Missouri. Wir sind heute nicht die einzigen Gäste hier.

16.08.2007 Weil es hier so schön ist, verlängern wir unseren Aufenthalt um einen Tag.

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Vom 17.08.2007 bis 18.08.2007 (677. bis 678. Reisetag): Bild PA-07-08-18

Tacho: 224.224

Ort: Theodor Roosevelt NP Stellplatz: CG Juniper

Anfahrt: S24, S200, S85

Von Montana geht es nach North Dakota immer weiter durch trockenes Prärieland. Sandiges Hügelland, als Weideland genutzt - außer Gras wenig Bewuchs. Hier und da sieht man noch die Bauten von älteren Siedlern, zwar dem Verfall preisgegeben - aber man kann erkennen, daß sich die heutigen äußerlich von denen kaum unterscheiden. Früher aus Holz gebaut, heute aus Spanplatte mit Paneel belegt. Die Besiedlung ist hier äußerst dünn, die Straßen leer - wir kommen uns vor als wären wir die einzigen Menschen weit und breit.

Am Nachmittag fahren wir durch die Tore des Theodor Roosevelt Nationalparkes. Roosevelt hat während seiner Amtszeit viel für den Naturschutz seines Landes getan. So u.a. neben 300 anderen Objekten diesen Park ins Leben gerufen. Hier zwischen den Geländen des Süd- und Nordparkes baute er sich seine eigene Ranch, die "Elk-Ranch", auf. Wind und Wasser haben hier aus den Sandsteinhügeln besondere Formen und Farben entstehen lassen, wieder ein bisschen Disneyland der Natur von besonderer Art. Wir suchen uns einen Platz auf einem der Campgrounds im Park am Little Missouri River.

18.08.2007 - Eine Wanderung durch dieses Prärieland (Bild) überzeugt uns, daß diese Gegend immer noch die Heimat von Büffeln ist. Wir treffen auf Schritt und tritt auf Hufspuren und Hinterlassenschaften. Leider entdecken wir auf den 6 Stunden Wanderung im Hinterland nur 2 Einzelgänger dieser Gattung. Die einstmals großen Herden, welche hier durchzogen, kann man sich kaum noch vorstellen.

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Am 19.08.2007 (679. Reisetag):

Tacho: 224.407

Ort: Lake Sakakawea Stellplatz: Beaver Bay Recr. Area

Anfahrt: S85, S200, S1806

Das Wetter verschlechtert sich - als Fahrtag gut zu gebrauchen. Der Charakter der Landschaft bleibt der gleiche. Wieder gelangen wir an den Missourie River - dem aufgestauten See "Sakakawea". Ähnliche Bedingungen wie am Lake Peck, 5 $ pro Nacht für einen gut angelegten Platz am See. Picknicktisch, Grill, Feuerstelle und sauberes Toilettenhäuschen, was will man mehr.

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Am 20.08.2007 (680. Reisetag):

Tacho: 224.965

Ort: Zerkel Stellplatz: Rockstad Lake Mi 75

Anfahrt: S1860, S200 bei Meile 75 rechts abbiegen in Public Acces

Weiter rollen wir gen Osten, uns geht es fast zu schnell, denn der Osten bedeutet auch das Ende unserer Reise. Staunen können wir nur über unser gutes altes Vehicel. Es ist schon erstaunlich, was es sich mit seinem 225 Tausend Kilometerstand noch so leistet. Heute passieren wir wieder eine Grenze und lernen einen weiteren US-Staat kennen - Minesota. Der erste Eindruck: Das Land ist flach wie ein Brett. Besondere Höhepunkte und Sehenswürdigkeiten gibt es nicht. Ein Schild "Public water acces" läßt uns einen Stellplatz am Wasser erahnen. Wir folgen ihm und siehe da, ein schöner kleiner See liegt vor uns. So können wir unsere Tagesetappe beenden.

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Am 21.08.2007 (681. Reisetag): Bild PA-07-08-21

Tacho: 225.183

Ort: Remer Stellplatz: CG Mabel Lake Mi 152

Anfahrt: S200

Immer entlang der Straße 200 kommen wir am kleinen Quellbach des Missisipi River (Bild - wäre ohne Schild nicht erkennbar) vorüber. Wir sitzen mehr oder weniger immer nur in unserem Mobil und landen am Abend auf dem Campground Mabel Lake kurz vor dem Ort Remer.

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Am 22.08.2007 (682. Reisetag):

Tacho: 225.383

Ort: Forst Road 279 Stellplatz: Trailhead Sturgeon River

Anfahrt: S6 ab Remer, S2 bis Grande Rapid, S169 bis Hibbing, S 73 - bei Mi 99 li. In Forst-R. 279

Heute berühren wir auf unserer Fahrt wieder etwas größere Ortschaften wie Grande Rapid und Hibbing. Unsere Hoffnungen auf Internetzugang schwinden bald. Es bleibt bei einem ordentlichen Einkauf bei WalMart und dem Auffüllen unseres Dieseltankes, da wir bald wieder die Grenze zu Kanada überschreiten werden. Dort schnellt der Preis wieder ganz schön nach oben. Abends schlagen wir unser Nachtlager entlang einer Forststraße mitten im Wald auf. Der Platz unserer Wahl liegt voller leerer Patronenhülsen, wird wohl oft für Schießübungen benutzt. Doch heute läßt sich keiner der Schützen sehen. Wir können beruhigt unserer müden Häupter zur Ruhe legen.

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Am 23.08.2007 (683. Reisetag):

Tacho: 225.707

Ort: Grand Marais Stellplatz: Elbow Lake

Anfahrt: S73, S22, S1, S12 Water-acces-Zugang

Je weiter wir nach Osten reisen, desto herbstlicher zeigt sich die Landschaft. Viele Laubbäume haben berets ihre rote, gelbe oder goldfarbene Färgung. Am Nachmittag kommen wir endlich an die "Großen Seen" Kanadas. Als ersten erblicken wir den Größten, den Lake Superior - er ist der größte Binnensee der Welt. Wir können nur staunen - man kommt sich vor wie am der Meer: Bis zum Horizont nur Wasser und richtige Strände. In Grand Marais finden wir endlich, nach dem dritten Versuch heute, einen ordentlichen Internetzugang. Unsere Schiffspassage und unsere Flugbestellungen sind noch in Frage gestellt, das gilt es dort zu erfahren. Der einzige Campground im Ort ist übervoll, so versuchen wir unser Glück wieder etwas abseits des Ortes. An der Straße Nr. 12 gibt es nach einigen Kilometern wieder einen "Water acces" zu kleinem See - ein hübscher Platz für uns allein.

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Am 24.08.2007 (684. Reisetag): Bild PA-07-08-24

Tacho: 226.015

Ort: TCH S17,11 Stellplatz: zw. Sleep.G.u.Oumet PP

Anfahrt: TCH/S17,11

Der Grenzübergang nach Kanada verläuft reibungslos und flott, denn wir sind die Einzigen Grenzgänger. Bald erreichen wir die Stadt Thunder Bay. Die größte Sehenswürdigkeit der Region ist das "Old Fort William" - eines der besten "lebenden" Museen Kanadas, der einstige Stützpunkt der North West Company im frühen 19. Jahrhundert. Wir verbringen dort fast den ganzen Tag (Bild). Für den Abend haben wir uns einen CG im Sleeping Giant Provincepark ausgesucht, gelegen auf einer schönen Halbinsel wenige Kilometer von Thunder Bay entfernt. Das bevorstehende Wochenende und die Zugangspreise für den Park und das Campen vermiesen uns unsere Pläne. Wir müssen uns anderswo für eine Bleibe umsehen. Bald setzt die Dämmerung ein, die Stellplatzsuche wird uns heute ganz schön lästig. Doch in der Not frist der Teufel Fliegen, so heißt es doch - wir finden direkt neben dem Trans-Canada-Highway ein Stückchen alte Trassenführung mit Zufahrt und steuern darauf los. Wir nehmen was sich uns bietet an. Wir müssen einsehen, daß diese Region ganz schön vermarktet ist. Es gibt kaum öffentliche Zugänge zu den schönen Gewässern - leider. Das war wohl zu Zeiten des großen Manitou anders.

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Am 25.08.2007 (685. Reisetag): Bild PA-07-07-25

Tacho: 226.150

Ort: Rossport Stellplatz: Nishin Lake

Anfahrt: TCH/S17

Heute wollen wir versuchen, das schöne Wetter und die nächst beste Gelegenheit am "Großen See" für eine ausgedehnten Rast zu nutzen. Noch nicht lang auf Tour kommt ein Picknickplatz mit Aussicht auf den See. Wir genießen den Sonnenschein und den wunderschönen Blick - bleiben bis gegen Abend. Viele kanadische Urlauber und Traveller finden natürlich auch den Weg hierher - es kommt so zu einigen lustigen Unterhaltungen. Beim Abschied überreicht uns ein Wohnmobilist, welcher mit Familie nach Mexiko unterwegs ist, eine Büchse des berühmten kanadischen Ahornsirups, angeblich von seinem Vater erzeugt. Mal sehen, ob er so gut mundet, wie von ihm erzählt wird. Er soll sauteuer sein. Für die Nacht ist es wohl nicht das Richtige hier, denn sogar die Polizeistreife machte hier schon eine Runde. Wir haben Glück und finden einen kleinen See - diesmal sogar ohne das Schild "Public acces", so etwas gibt es hier in Kanada nicht. So kommen wir doch wieder einmal um die happigen Campingpreise herum.

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Am 26.08.2007 (686. Reisetag):

Tacho: 226.256

Ort: Neys PP Stellplatz: Campground 2

Anfahrt: TCH/S17

Weiter geht es entlang des Lake Superiors dem nächsten Provincialpark entgegen. Der Neys PP liegt auf der Coldwell Peninsula. Die Campgrounds hier liegen geschützt in einer Bucht mit langem Sandstrand. An der Parkeingangsgrenze muß man einchecken - Selbstregistrierung gibt es hier nicht - wir bekommen unseren Platz in der Nähe vom Strand zugeteilt. Gefällt uns nicht so besonders, da wir feststellen, daß der Platz wenig Sonne auf unsere Solarpaneele fallen läßt. Da wird wohl der Generator wieder aushelfen müssen. Bei Sonnenschein am Strand fühlt man sich wie am Meer, wir genießen mal das Nichtstun. Am Nachmittag ist noch Zeit für eine 2stündige Strandwanderung.

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Am 27.08.2007 (687. Reisetag):

Tacho: 226.360

Ort: Bahnüberg./ColdwellRoad Stellplatz: 100 m abseits TCH

Anfahrt: TCH/S17

Aus unserer geplanten Wanderung für heute wird nichts. Das Einräumen des Generators wird Uwe zum Verhängnis. Die Bandscheibe meldet sich - auf der ganzen Reise hatte er sich davor gefürchtet. Zum Glück ist unsere Reiseapotheke recht ordentlich versorgt. Mit kräftigen Einreibungen und Pillen hoffen wir, das Übel wirksam zu bekämpfen. Im schlimmsten Fall kann er sich ja die mitgebrachten Spritzen verabreichen lassen. Für heute ist nun Ruhe verordnet. Wir suchen uns ein Plätzchen zum Nulltarif - finden ihn nach einiger Sucherei auch - welch ein Glück. Hier werden wir erst mal abwarten müssen.

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Vom 28.08.2007 bis 30.08.2007 (688. bis 690. Reisetag): Bild PA-07-08-29

Tacho: 226.690

Ort: Lake Superior Provinc.Park Stellplatz: CG Cresent Lake

Anfahrt: TCH/S17

Uwe kämpft immer noch mit Rückenschmerzen - nur das Autofahren klappt noch so lala. Wir beschließen, den preiswertesten Campground am Südende des PP Lake Superior aufzusuchen und dort mit Schonung und weiterer Behandlung eine Besserung herbeizuführen. Dieser Provinzpark ist einer der größten ganz Ontarios. Über 100 km Küste, Hügelland, Wälder und andere Gewässer sind hier unter Schutz gestellt. Flachere Seen erreichen hier sogar badefreundliche Temperaturen. Es gibt hier viele schöne Wanderwege, von denen wir wenn möglich doch noch einige ablaufen möchten.

29.08.2007 - Uwe bekommt erst mal nur Ruhe verordnet. Ich nutze die Zeit, um diese Zeilen zu schreiben und so nebenbei Vollkorn- und Weißbrot zu backen. Ansonsten üben wir uns im Nichtstun.

30.8.2007 - Nachts schreckt Uwe auf, eine Maus rennt nun schon zum zweiten Mal über die Bettdecke, meint er. Ich glaube, er dreht durch oder hat nur schlecht geträumt. Am Morgen sehen wir jedoch die Beschehrung und ich muß Abbitte leisten. . Im ganzen Mobil sind die kleinen Hinterlassenschaften und sämtliche im Auto postierten Tempotaschentücher zerkleinert und schön verteilt. Was machen wir nun mit dem blinden Passagier. Suchen ist jedoch zwecklos - wir können nur hoffen, daß er uns von selbst wieder verläßt. Zunächst stellen wir fest, daß sich Uwes Kreuzproblem gebessert hat und erkunden heute ein bißchen den schönen Park. Am Vormittag geht es auf den Haiking-Trail entlang des White Sand Rivers bis zu ganz ansehnlichen Stromschnellen (Bild). Den Nachmittag verbringen wir in unseren Liegestühlen in einer kleinen Bucht am Strand und genießen das schöne Sommerwetter. Abends dann geht es zurück zum Campground.

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Am 31.08.2007 (691. Reisetag): Bild PA-07-08-31

Tacho:

Ort: S548 nach Abzw.v.S17 Stellplatz: am North Channel n.Bridge

Anfahrt: S17, S548

Der blinde Passagier hat sich noch nicht verabschiedet, stellen wir am Morgen fest. Uwe meint auch, er hätte nachts wieder unsere Schlafkoje aufgesucht. Aus der Tatsache, daß von der Eichel, welche ich als Talismann bei meiner Beifahrerseite liegen hatte, nur ein paar wenige Krümelchen übrig sind, nehmen wir an, daß unsere Geselle keine Maus, sondern ein kleines Quirrel ist, welche es hier massenweise gibt. Wir wissen einfach nicht, wie wir der Sache begegnen könnten und hoffen doch noch, daß sich das Problem von selbst löst. Heute geht es erst einmal weiter, den Passagier nehmen wir mit auf Wanderschaft - das hat er nun davon. In Sault Ste. Marie besuchen wir als erstes die Bibliothek. Wir warten auf Post betreffs unerer Flüge und Verschiffung, werden jedoch enttäuscht. Auch sonst ist nichts von Bedeutung im Postfach. So müssen wir das Problem auf die nächsten Tage verschieben. Wir setzen unsere Fahrt in Richtung Lake Huron, dem nächsten der Großen Seen, fort. Das Glück ist uns doch noch ein bißchen hold, denn wir finden bald ein wunderschönes Plätzchen am Durchfluß von Lake Superior zum Lake Huron, dem "North Channel", auf der Straße in Richtung Hilton Bay. Gleich hinter der großen Brücke stehen wir hoch über dem See, rechts und links das Wasser mit vielen kleinen hübschen Inselchen. Die Straße ist zwar direkt daneben, aber wir hoffen, der Verkehr wird erträglich werden.

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Am 01.09.2007 (692. Reisetag): Bild PA-07-09-01

Tacho: 227.293

Ort: Insel Manitoulin/S540 Stellplatz: am Ice Lake

Anfahrt: S17, S6, S540

Unserer Einquartierung scheint es bei uns zu gefallen. Vielleicht will jemand heimlich mit nach Europa. Die Spuren werden zwar weniger, da keine Taschentücher mehr umherliegen und zu kauen gibt es auch kaum noch was. Heute abend werde ich wohl mal einen Köder auslegen müssen, um genau zu wissen, ob wir noch zu dritt an Bord sind.

Mitte des heutigen Tages überqueren wir eine alte Drehbrücke zur Insel Manitoulin. So wie in Amerika immer etwas das Größte der Welt ist, soll diese Insel die größte Insel der Welt in einem Süßwassersee sein, auf welcher es wiederum viele kleine Seen gibt. Auf der Insel leben noch einige der einstigen "First Nationes"-Angehörige verschiedener Indianerstämme. Man braucht nicht erst das Schild "First Nation" an der Straße zu sehen, um zu wissen, daß wir im Indianergebiet sind. Schon an den etwas verlotterten und oft etwas verkommenen Anwesen und herumliegendem Müll, besonders verrostete Autowracks in mehreren Generationen, erkennen wir es sofort. Aber die Gegend gefällt uns ganz gut. Abends sitzen wir am Ice-Lake Bild), einem der kleinen Seen und kommen uns vor wie an einem der Mecklenburger Seen. Nur die Komorane sagen uns, daß das nicht sein kann.

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Am 02.09.2007 (693. Reisetag): Bild PA-07-09-02

Tacho: 227.451

Ort: Evansville/Manitoulin Stellplatz: am Lake Wosley

Anfahrt: S540

Wir wollen noch bis zum Ende der Insel, also zur einsamen Westküste fahren. Dort erwartet uns ein alter Leuchtturm mit kleinem Museum und eine felsige Küste - es sieht hier fast wiean der Kroatischen Adria aus -nur ist das schöne klare Wasser süß. Entlang der zerklüfteten Kalksteinküste unternehmen wir eine längere Wanderung. Auf der Weiterfahrt finden wir bei Evansville am Lake Wosley wieder einmal einen Stellplatz ganz nach unserem Geschmack, d.h. zum ersten am Wasser - "erste Reihe" und zum Nulltarif. (Bild)

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Am 03.09.2007 (694. Reisetag):

Tacho: 227.556

Ort: S540/Insel Manitoulin Stellplatz: am Ice Lake

Anfahrt: S540

Am südlichsten Punkt der Insel finden wir den kleinen Ort Province Bay mit dem größten Sandstrand der Insel. Wir verbringen dort den größten Teil des Tages, freuen uns über das schöne sommerliche Wetter und machen auf "Lustiges Strandleben". Obwohl sich mutige Kanadier in die kalten Fluten stürtzen, bleiben wir lieber auf unseren Stühlen sitzen oder wandern am Strand entlang. Wir sind von den Wassertemperaturen der Karibischen See oder den Thermalbädern etwas verwöhnt. Zudem weht eine frische Briese über den Huron Lake. Als Nachquartier suchen wir wieder unseren bekannten Stellplatz am Ice Lake auf.

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Am 04.09.2007 (695. Reisetag):

Tacho: 227.866

Ort: Sturegon Falls Stellplatz: im Ort

Anfahrt: S 17

Internet in Espenada = 0. Nur ein kurzer Shoppingbesuch im Food-Store hält uns dort noch auf, dann geht es weiter in Richtung Osten. Im o.g. Ort finden wir fast im Zentrum in der Nähe der Bibliothek eine ganz ordentliche Bleibe.

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Am 05.09.2007 (696. Reisetag):

Tacho: 228.096

Ort: AlonquinPP/Westeing. Stellplatz: an der Troutspawn Road

Anfahrt: S17, S65 Troutspawn Road ca. 100 m re.

Hier in Sturegon Falls klappt es mit dem Internet ganz ausgezeichnet, wir können all unsere Herzdrücker diesbezüglich loswerden. Auf der Zufahrt zum Alonquinpark müssen wir noch unseren Vorrat an Propangas auffüllen, was bald zum Problem wird. Nur mit Hilfe des netten deutschstämmigen Taxifahrers Klaus, welcher uns in Huntsville umherirren sieht und uns folgt, finden wir eine Tankstelle, deren Tankwart, ohne sich an irgendwelchen Vorschriften zu stören, unsere Gasflasche füllt. Noch vor dem Eingang zum Alonquinprovince Park suchen wir unser Unterkommen, denn 30 kanadische Dollar nur für die Übernachtung ist uns zu viel. An der Troutspawn Road finden wir nicht weit von der S17 entfernt einen großräumigen Platz, welcher sich ganz ausgezeichnet für unsere Übernachtung eignet.

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Am 06.09.2007 (697. Reisetag): Bild PA-07-09-06

Tacho: 228.157

Ort: Alonquin PP Stellplatz: Lake Rock CG

Anfahrt: S 17 - Parkway

Mit dem Übernachtungspermit für 30 Dollar erhalten wir gleichzeitig für 2 Tage die Aufenthaltsgenehmigung im Park. So können wir am Lake Rock stehen und 2 Tage hier die Gegend erwandern. Heute unternehmen wir eine längere Tour - wir staunen über die fast tropischen Temperaturen zu dieser Zeit in dieser doch recht nördlichen Gegend. Beim Wandern geht es viel durch den Wald, wir kommen ganz schön ins Schwitzen - aber jede Tour wird durch eine schöne Aussicht belohnt (Bild). Den Campingplatz am Lake Rock finden wir recht hübsch, wir sind froh heute hier unsere Ruhe zu finden und noch einmal unser Grill zum Brutzeln auffahren zu können.

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Vom 07.09.2007 bis 09.09.2007 (698. bis 700. Reisetag): Bild PA-07-09-08

Tacho:

Ort: AlonquinPP/Westeing. Stellplatz: an der Troutspawn Road

Anfahrt: S17, Troutspawn Road

Noch einige Wanderungen - nicht überwältigend, was die landschaftliche Schönheit angeht - aber wir tun etwas für unser Wohlbefinden. Die hier versprochenen Begegnungen mit der Tierwelt Kanadas treffen nicht ein. Aber da hat uns ja der Yukon schon Einiges geboten. Nur die nächtlichen Besuche von kleinen Mäuschen oder Squirrels stellen wir am Morgen immer wieder fest. Sogar eine Plastikdose, deren Inhalt wohl lecker duftete, wurde schon angeknabbert. Am Sonnabend suchen wir die Library in Dwight auf, denn es gibt immer noch Unklarheiten wegen unserer Verschiffung und unseren Heimflügen.

Bild: Schöner Ausblick

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