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Reisetagebuch 'Panamericana 2005 - 2007'

Abschnitt 30 - 'Mit dem Mietwagen durch den Südosten'

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Am 21.09.2007 (1. Reisetag): Bild PA-07-09-21

 

Tacho:

Ort: Virginia Beach Stellplatz: First Landing StatePark

Anfahrt: S301, S17, I64, S60

Ungewohnt war die letzte Nacht im Motel und ist auch die Fahrt mit dem kleinen Auto und das Leben vollkommen in freier Natur mit dem kleinen Iglu. So wie Uwe sich an das Fahren mit der vielen Automatik gewöhnen muß, dauert es wohl ein, zwei Tage bis wir unser neues Campingleben voll im Griff haben. Über dem ersten Abendessen wird es dunkel und wir bemerken erst jetzt, daß uns eine Beleuchtung fehlt. Unser kleinen Taschenlampen sind wohl fehl am Platz - und so gibt es Einiges - Alles kann jedoch behoben werden. Die erste Nacht im Zelt schlafen wir gut - wir sind auch todmüde auf unsere Luftmatratzen gefallen.

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Vom 22.09.2007 bis 23.09.2007 (2. bis 3. Reisetag): Bild PA-07-09-22

Tacho: 1.570

Ort: Cape Hatteras Nat.Seashore Stellplatz: CG Oregon Inlet

Anfahrt: S60, S149, S165, S168, S158, S12

Heute können wir die Fahrt Richtung Süden schon so richtig genießen. Durch Zufall - beim Testen aller Knöpfe am Auto - finden wir einen Country-Musik-Sender ("eX eM Seventeen" - US-Country) außerdem können wir zum ersten Mal den Vorzug einer Klimaanlage spüren. Langsam macht es Spaß, so durch die Gegend zu gondeln... .

Wir wollen noch heute die Out-Banks am Atlantik von North Carolina erreichen. Der erste Campground direkt hinter der Düne wird angefahren. Das Wetter ist hochsommerlich - doch auch die vor allen Dingen von Uwe verhaßten Moskitos sind hier recht zahlreich vertreten. Die frische Brise läßt es einigermaßen aushalten. Zum Glück haben wir in Kanada und Alaska nicht all unser "Antimückolin" verbraucht. Ein kurzer Strandbesuch und dann gilt es erst einmal sich einzurichten. Bei diesem schönen Wetter ist es ganz angenehm im Zelt.

23.09.2007 - Die Luftfeuchtigkeit läßt es auch im Zelt ganz schön feucht des nachts werden, etwas unangenehm, wenn man nachts mal für "Kleinemädchen-oder Jungs" muß (das ist übrigens die größte Umstellung vom WoMo, weil dort dieser Weg einen ganzen Schritt lang war) - zum Glück scheint bald die Sonne. Heute unternehmen wir lange Strandspaziergänge gehen baden und holen uns nach langer Zeit wieder einen tüchtigen Sonnenbrand. Matt und müde von der feuchtwarmen Witterung, von den langen Strandwanderungen übermannt uns heute zeitig der Schlaf in unserer kleinen Behausung.

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Vom 24.09.2007 bis 25.09.2007 (4. bis 5. Reisetag): Bild PA-07-09-25

Tacho: 1.832

Ort: Frisco Stellplatz: CG Frisco

Anfahrt: S12

Bei fast tropischen Temperaturen kutschieren wir mit unserem neuen Gefährt gen Süden, weiter entlang der schmalen Inselkette am Atlantik von North Carolina - in der Mitte der Highway, rechts und links das Wasser. Wir gelangen bis Frisco auf der Insel Hatteras. Wir suchen uns auf dem dortigen Campground einen der wenigen Plätze mit etwas Schatten, denn unseren Sonnenbrand spüren wir noch immer. Nach einer Stipvisite am Strand und unserem Abendessen geht es ab ins Zelt. Ein bißchen Tratschen und ein kleines Schlückchen Rotwein bei Kerzenlicht im Zelt - mehr ist nicht drin - aber bald schon werden wir müde.

25.09.2007 - Unser neuester Plan sieht vor, immer weiter entlang der Küste bis Charleston in Süd Carolina. Bevor es weiter geht, besichtigen wir noch den Leuchtturm vom Cap Hatteras. Zur nächsten Insel Ocrocokie gelangen wir auf einer kostenlosen Fährfahrt von ca. 1 Stunde. Vom Boot aus sehen wir viele kleine Inselchen und aufgereiht wie an den Stränden, wo wir schon waren, stehen angelfreudige Amis, die mit ihren Allradgeschossen bis ans Wasser fahren. Nur selten sieht man jedoch einen mit einem Fisch am Haken. Beim Ort Ocrocokie gibt es wie in Frisco einen Park-Campground, welchen wir besichtigen. Der Platz ist sehr schön, wieder direkt hinter den Dünen - aber die Moskitos .... - mehr als in Alaska und Kanada zusammen. Wir verlassen nicht einmal das Auto und schmeißen alle neue Pläne um, kehren zurück nach Frisco. Noch vor Abend erreichen wir unsere alte Campsite.

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Am 26.09.2007 (6. Reisetag): Bild PA-07-09-26

Tacho: 2.206

Ort: Cliff of the Neusse SP Stellplatz: SP Campground

Anfahrt: S12, S64, S11, S55, S111

Außer Mücken ist auch die schwüle Witterung fast unerträglich, so hoffen wir auf Besserung in den Bergen. Wir kehren dem Atlantik den Rücken, es geht in Richtung Westen mitten durch North Carolina. Als Ziel unserer Tagesetappen suchen wir uns immer einen Statepark - in unserer Karte verzeichnet - mit Campground aus. Am Ende unserer Fahrt erreichen wir o.g. Statepark. Auf dem Campground ist wenig los - ordentlich ausgerüstet mit Sitzplatz, Grill, Toilette und Dusche überläßt uns der Ranger den Platz zum halben Preis für Senioren für 10 Dollar. Es ist zwar immer noch recht warm, doch die Mückenplage haben wir wohl hinter uns gelassen. Noch vor dem Dunkelwerden sind wir im Geschick und haben unsere Mahlzeit verzehrt und können uns unserem Abendvergnügen widmen.

Bild: Uwes neue Haßliebe

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Am 27.09.2007 (7. Reisetag): Bild PA-07-09-27

Tacho: 2.469

Ort: Morrow Mountain SP Stellplatz: SP Campground

Anfahrt: S55, S421, S27

Je tiefer wir in das Land North Carolina eindringen, je mehr schwarzer Bevölkerung begegnen wir - Nachkommen der einstigen Sklaven, welche für die Baumwoll- und Tabakernten hierher geschafft wurden. Baumwollfelder und Tabakanpflanzungen sind wohl heute noch der Haupterwerbszweig der Einwohner von hier. Uns erinnert die Gegend schon an den Fernsehfilm "Fackeln im Sturm". Neben den tristen Wohnbaracken der einfachen Leute, können wir die tollsten Landhäuser bewundern. Es ist schon schön, das mal in Natura sehen zu können. Der Morrow Mountain Statepark, unser heutiges Ziel, verfügt ebenfalls wieder über einen schönen Platz für unsere täglichen Aktivitäten - Ausräumen des Autos, Aufbau unserer Wohnung, Zubereitung unserer Mahlzeit, Essen natürlich und, und, und ...

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Am 28.09.2007 (8. Reisetag):

Tacho: 2.710

Ort: Blue Ridge Parkway mi 325 Stellplatz: CG Julian Price Mem.Park

Anfahrt: S27 ,S70, S321, Blue Ridge Parkway

Heute erreichen wir den Blue Ridge Parkway, welcher die Nationalparks "Shennandoah im Norden (Virginia) und "Great Smoky Mountain (North Carolina/Tennessee) miteinander verbindet. Diese Aussichtsstraße führt hauptsächlich über die Gebirgskette der großen Appalachen Mountins. Vorher noch ein Einkauf in Lenior. Bei der Stadtausfahrt verpassen wir das richtige Loch und müssen kehrt machen. Das wollen wir in einer großen Einfahrt machen. Weil zwei Fahrzeuge recht dicht hinter uns drängeln (hier eigentlich eine Seltenheit) blinkt Uwe rechts und tippt die Bremse mehrmals. Dann bremst er richtig und biegt aus. In dem Moment hören wir es hinten quietschen und knallen. Die Beiden haben sich "gebumst" und wir sind ganz knapp davon gekommen. Obwohl unbeteiligt und unschuldig bleiben wir am Tatort bis die Polizei zu Stelle ist (man weiß ja nicht, was die Beiden der Polizei erzählen werden). Diese bedankt sich dann auch für unsere Hilfe bei der Aufklärung des Sachverhaltes und entläßt uns freundlich. Wir sind erleichtert.

Nun wird es allerhöchste Zeit. Wir erreichen den Parkway und steuern den erst besten Campground an. Dieser liegt schon bei ca. 1500 m Höhe. Ganz unverhofft erhalten wir hier vom Ranger auf unsere Frage nach Ermäßigung für Rentner den "Golden-Age-Pass", der eigentlich nur US-Bürgern zusteht, für 10 §. Ab jetzt kostet uns das Camping in Bundes- oder Stateparks die Hälfte! Die Sonne kann nicht mehr wärmen, es ist schon verdammt kühl. Bald schon verkriechen wir uns in unsere Leinwandbehausung.

Bild: Bald gibt es Frühstück

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Am 29.09.2007 (9. Reisetag): Bild PA-07-09-29

Tacho:

Ort: Blue Ridge Parkway mi 408 Stellplatz: CG Mt. Pisgah

Anfahrt: Blue Ridge Parkway

Die erste Nacht über 1000 m war wirklich hart - wir konnten uns kaum erwärmen. Unsere 2 dünnen Decken und der alte Schlafsack reichen hier eben doch nicht aus. Erst nach etlichen heißen Tassen Tee´s am Morgen wird es langsam besser. Andere Camper sitzen früh schon am Lagerfeuer - aber uns fehlt dazu das notwendige Holz. Das einzig Richtige, wozu wir uns entschließen, ist der Kauf von ordentlichen Schlafsäcken. Wir lassen uns deshalb die Laune nicht verderben und reisen weiter südlich entlang des Parkway´s mit seinen vielen Trails, Picknickplätzchen und Aussichtspunkten. Zu den Linville Falls geht er erste Fußmarsch. Weiter führt uns unsere Straße nach der schon ganz ansehnlich großen Stadt Ashville. Dort werden die notwenigen Einkäufe - auch Schlafsäcke - gemacht. Außerdem erkundigen wir uns nach der Library. Die Zeit vergeht uns viel zu schnell, denn der Abend rückt schon wieder in reichliche Nähe. Wieder auf dem Parkway kommen wir an den ersten Campground schon bei Dämmerung an. Wie enttäuschend für uns, sehen wir das Schild "Campground FULL". Nun ist guter Rat teuer. Es ist Wochenende - viele Ausflügler und Touristen sind unterwegs - bei dem herrlichen "Indianersommer" auf kein Wunder. Doch eine nette Rangerin sieht uns unsere Verzweiflung an und hilft. Ein Platz - eigentlich für Behinderte reserviert - ist noch frei, dort weist sie uns ein. Wir bezahlen unsere 7 Dollar und können aufatmen. Jetzt muß es schnell gehen. Zelt aufbauen, Essen kochen und Essen und ab in die neuen Schlafsäcke.

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Am 30.09.2007 (10. Reisetag): Bild PA-07-09-30

Tacho: 3.075

Ort: Heintooga Ridge Road Stellplatz: CG Balsam Mountain

Anfahrt: Blue Ridge Parkway, Heintooga Ridge Road

Wie mollig warm war die vergangene Nacht mit unseren neuen Schlafsäcken trotz der Termperaturen nahe der Nullgrenze und der Himmel strahlt am Morgen wieder im schönsten Blau - ein Wetter wie im Bilderbuch. Wir klettern immer höher, die Fahrt geht mehr oder weniger entlang auf einem Kamm. Man hat wunderschöne Ausblicke auf die dicht bewachsenen Berge, die in den schönsten Herstlaubfarben leuchten. Nach wenigen Kilometern erreichen wir die Smoky Mountain-Parkgrenze. Wir steuern den ersten besten Campground im Park an, den in den Balsam Mountains, etwas östlich der Hauptzufahrt. Dieser liegt bei fast 2000 m - es wird kalt werden heute nacht, aber jetzt haben wir ja vorgesorgt.

Bild: zum Abendbrot gibt es Schaschlyk aus der Pfanne (das Grill schippert ja schon über den Großen Teich)

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Vom 01.10.2007 bis 02.10.2007 (11. bis 12. Reisetag): Bild PA-07-10-01

Tacho: 3.196

Ort: Great Smoky Mt. NP Stellplatz: CG Elkmont

Anfahrt: Parkway

Auf der Hauptroute fahren wir hinein in den Nationalpark. Am Weg liegt ein Seitentrip zum Clingmans Dome - welchen wir auf einer kleiner Wanderung ersteigen. Bald schon suchen wir uns einen zentral gelegenen Campingplatz, da wir dort etwas verweilen wollen. Der Elkmont Campground gelegen an einem rauschenden Bach ist für uns gerade richtig. Wir fühlen uns wie in Rejstein im Böhmer Wald. Wie dort stehen die Angler mit Gummistiefeln bis unter die Achseln im Wasser und versuchen mit wedelnden Fliegen Forellen anzulocken.

2.10.2007 - Eine große Wanderung über 28 km führt uns mehr oder weniger immer durch dichten Wald - nicht ganz so nach unserem Geschmack. Vom bekannten Böhmer Wald unterscheiden sich unsere Wege nur durch die häufig anzutreffenden Bärenspuren in Form von Bärenschei... Immer mitten auf dem Weg (und der nennt sich ausgerechnet "Shugarmountains-trail"). Wir machen beim Wandern absichtlich viel Geräusch, um evtl. vorhandene Bären zu vertreiben - und einmal rauscht es auch gewaltig im Gebüsch. Hungrig erreichen wir nach ca. 7 Std. unseren Platz auf dem Campground. Uwe macht sich sofort an die Zubereitung unseres Essens. Der schöne Erbseintopf duftet schon. Uwe will nochmals abschmecken - ein lauter Schrei hallt durch den Wald, der Erbseintopf liegt vor Uwe´s Füßen. Nachbarn eilen mit Verbandskasten herbei - doch es war nur der Schreck, Uwe blieb heil. Ein Bierchen beruhigt Uwe. Der letzte Bacon mit 4 Eiern landen in der Pfanne - es gibt englischen Frühstück zum Abendbrot - auch nicht ganz schlecht.

Bild: Uwe schreibt an der nächsten "Bekanntmachung"

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Vom 03.10.2007 bis 04.10.2007 (13. bis 14. Reisetag): Bild PA-07-10-04

Tacho:

Ort: Hot Springs Stellplatz: Forest CG Rock Bluff

Anfahrt: S321, S32, S70, S209

Über Tennessee verlassen wir den Nationalpark. Im kleinen Örtchen Cosby holen wir uns über das Internet der Library unsere elektronischen Flugtickets für den Heimflug. Von Tennessee wieder nach North Carolina einreisend wollen wir im Ort Hot Springs uns mal schön im warmen Wasser wohl sein lassen. Die dortigen Thermen bestehen aber leider nur aus einigen etwas vergrößerten, überdachten Badewannen, die gemeinsam nur mit Massagen zu benutzen sind. Also nichts mit dem (wirklich nötigen) heißen Bad. Der 3 km entfernte Forestcampground versöhnt uns dafür wieder. Er ist sehr schön gelegen und wirklich liebevoll angelegt. Z. Zt. ist wenig Betrieb, so daß sogar im Restroom am Waschbecken eine Ganzkörperwäsche möglich ist. Hier werden wir die nächsten 2 Tage verbringen. Es gibt noch jede Menge Schreibarbeit zu erledigen, denn unser Tagebuch sollte schon bis zum Ende durchhalten. Außerdem ist etwas Ruhe auch wieder einmal angebracht. Heute abend werden wir das vermutlich vorerst(?) letzte Campfire auf amerikanischem Boden anzünden und von unserem guten (und teuren) amerikanischen Rotwein trinken, obwohl das hier verboten ist. Hier sind sie wieder einmal, Alkohol betreffend, so verklemmt, daß Uwe in Tennessee sogar seine 6 Dosen Bier zwecks Tarnung im Laden in die Papiertüte gesteckt bekommt. Außerdem gibt es heute Abend Steak vom hickory-geräuchertem Kentucky-Ham mit Rotweinsauce und selbstgemachtem Kartoffelsalat - klingt gut, nicht?

Vom 05.10.2007 bis 06.10.2007 (15. bis 16. Reisetag):

Tacho: 3.538

Ort: Linville Falls Stellplatz:

Anfahrt: B25, Blue Ridge Parkway

Über Asheville erreichen wir wieder den Blue Ridge Parkway. Wochenendbeginn, Erntedankfest und schon ist der Parkway

voll und sind die freien Plätze auf den Campgrounds rar.Viele Baiker sind unterwegs - oft tolle Typen, die mit ihren Harley

Devisons. Es gilt, sich zeitig einen Platz zu sichern. Die Wolken hängen immer noch in den Bergen, man scheint jedoch mit

Wetterbesserung zu rechnen, sonst wären wohl die so Viele hier unterwegs. Wir hoffen also auch.

06.10.2007 - Heut zeigt der Himmel wieder sein schönstes Blau. Für uns Grund genug, einige kleine Trails in Angriff zu

nehmen. Müde am abend zurück, beschenkt uns unser Nachbar mit einem leckerem Mahl. So kommen wir diesmal schnell zu

unserem Essen - das kommt gerade im richtigen Moment. Bald verkriechen wir uns in unserem Iglu.

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Am 07.10.2007 (17. Reisetag): Bild PA-07-10-07

Tacho:

Ort: Daughton-Park Stellplatz:

Anfahrt: Blue Ridge Parkway

Bild: Früher Morgen auf dem Camping

Wir begeistern uns immer mehr für die Fahrt auf dem Parkway - eine Straße nur für Touristen - schöne Aussichten, oft sogar

gleichzeitig auf beide Seiten, denn es geht weit oben auf dem Bergkamm entlang. Zeitig schon suchen wir uns unsere Bleibe

für die Nacht, diesmal ein Plätzchen in der Sonne. Wir breiten all unsere klammen Decken und Schlafsäcke zum austrocknen

aus und gehen nochmals auf Wanderschaft.

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Am 08.10.2007 (18. Reisetag):

Tacho: 4.128

Ort: Roanoke Stellplatz: Roanoke Mountain SP

Anfahrt: Blue Ridge Parkway

Bald schon betreten wir wieder den Boden von Virginia. Hier entdecken wir entlang des Parkway doch hin und wieder kleine Bauerngüter - sind wohl Siedler, welche sich nicht so leicht umsiedeln liesen. Bei so einer schönen Lage, wäre es auch nicht zu verdenken. Manche betreiben so nebenbei kleine Lodges oder Motels. Eine ausgiebige Mittagspause auf einem der schönen Picknickplätze, später am Tag steuern wir Roanoke, eine etwas größere Stadt am Parkway an. In unserem Mail-Postkasten wollen wir schauen, ob die erwartete Post mit den wichtigen Papierchen für Bremerhaven da ist. Sie ist leider noch nicht da - Seabridge hat noch nichts geschickt. Hoffentlich ist unser WoMo auch wirklich auf dem Weg nach Hause - leise Zweifel kommen auf. Am Abend suchen wir den in der Nähe der Stadt befindlichen Campingplatz auf - inzwischen dämmert es schon - es wird Zeit, daß wir in Geschicke kommen.

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Vom 09.10.2007 bis 10.10.2007 (19. bis 20. Reisetag):

Tacho: 4.411

Ort: Shenandoah-NP Mi 80 Stellplatz: Loft Mointain CG

Anfahrt: Blue Ridge Parkway, Skyline Drive

Nach den letzten Kilometer auf dem Blue Ridge Parkway erreichen wir Waynesboro - sozusagen als Parkeingang zum Shenandoah-NP, ein kurzer Besuch bei WALMART und dann weiter bis zum ersten Campground im Nationalpark.

10.10.07: Heute können wir erstmals seit langer Zeit wieder Duschen, sogar warm - für 1 $/Nase. Das war ein Fest! Ich habe noch ein paar Sachen in der Loundry gewaschen. Beim Verlängern unseres Campingplatzes passiert es: Endlich fällt einem Ranger auf, daß wir den "golden Age" -Paß gar nicht haben dürfen. Er will ihn einziehen. Ich sage ok - dann bekomme ich die 10 $ wieder. Am Ende haben wir nicht wie gestern die Hälfte von 15 $, sondern den vollen Preis unter Anrechnung des eingezogenen "golden Age", also 5 $ bezahlt. Auch gut - morgen steuern wir ja unser letztes Camping in USA an. Am Abend gibt es unser Abschiedsessen (1 Tag vorgeschoben, da wir hier etwas mehr Zeit haben) Kartoffelsalat mit Kaßler - dazu eine gute Flasche Rotwein aus Kalifornien.

 

Am 11.10.2007 (21. Reisetag):

Tacho: 4.701

Ort: Frederick Stellplatz: Cambrill-SP-CG

Anfahrt:

Lausig kalt ist es heute früh - 6 Grad und windig. Mit klammen Fingern packen wir schnell ein. Statt Frühstück gibt es erst 'mal ein Stück Schokolade. Dann fahren wir los, heizen ordentlich ein und werden langsam warm. Am Vormittag suchen wir uns einen sonnigen Platz auf einem Picknik-Area und holen das Frühstück nach. Es ist immer noch genau so ungemütlich wie am Morgen. Wir beschließen, nicht noch einmal im Park zu campen, sondern etwas weiter und tiefer unten einen CG zu suchen. Wir fahren also die restlichen 60 Mi Parkway gemütlich ab und genießen die zahlreichen Overlooks vom warmen Auto aus. Die Strecke ist wirklich sehenswert. Auf dem o. g. CG bauen wir bei immerhin nicht ganz so windigen 13 Grad unser Zelt auf, verspeisen Spaghetti mit Schinken und Käse und hören hinterher bis in den Abend im warmen Auto Country-Music und trinken kalifornischen Rotwein. So läßt es sich aushalten.

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Am 12.10.2007 (22. Reisetag):

Tacho: 4.880

Ort: Baltimore Stellplatz:

Anfahrt:

 

 

Resümee zum Abschnitt 30:

Schlußbetrachtung

Prinzipiell war es ok, nach dem ganzen Streß des Reiseendes nicht nach Crimmitschau und kurz danach wieder nach Bremerhaven zu fahren. Der Urlaub von der Reise war bitter nötig und keinesfalls snobistisch. Wir hätten uns noch weniger vornehmen sollen. Der Blue Ridge Parkway allein hätte auch gereicht. Er war eine Entschädigung für manchen stressigen km in Süd und Mittelamerika... .

Natürlich war es schon eine große Umstellung vom Wohnmobil auf das Zelt oder gar Motel. Eine noch etwas weniger umtriebige Reise hätte uns einigemale Campground und passende Site suchen, Auspacken, Zelt auf- u. abbauen, Einpacken gespart und noch mehr Erholung gebracht! Wir hatten allerdings auch sehr gutes Wetter. Die letzten zwei Tage mit wirklich herbstlichem Wetter haben uns gezeigt, daß es auch anders hätte ausgehen können. Trotzdem möchten wir diesen Reiseabschnitt nicht missen. So nebenbei haben wir noch ein paar Oststaaten der USA kennengelernt.

Blue Ridge Parkway

Dieser Parkway mit den durch ihn verbundenen NP's war 1000 km Genußfahrt. Wir können ihn nur weiterempfehlen. Die ganze Strecke ist landschaftlich sehr schön. Sie Verläuft durch viele kleine Parks und fast immer auf einem Bergrücken, der teilweise so schmal ist, daß es nach beiden Seiten Ausblicke gibt. Fast immer fährt man durch mehr oder weniger lockeren Mischwald, sodaß auch unser (deutscher) Begriff von Park erfüllt ist. Der Herbst hat Alles noch farbenfreudig gemacht (natürlich wird auch der Frühling seine Reize haben - wir denken dabei an die vielen rhododentronartigen Pflanzen, die im Süden der Strecke über 10 m hoch werden und regelrechte Dschungel bilden). Am Weg gibt es zahllose "Overlooks", sodaß, wenn man sich die Zeit zum Anhalten nimmt, auch der Fahrer etwas davon hat. Außerdem gibt es viele Wandermöglichkeiten und eine dichte Folge von Picknikareas und Campgrounds, so daß volle Planungsfreiheit für eine mehrtägige Fahrt besteht. Die komplette Strecke ist für kommerziellen Verkehr gesperrt und somit zumindestens an Wochentagen kaum befahren.

Ein eigenwilliges Auto

Dieser Punkt ist jetzt rein von mir, dem Uwe. Eigenwillige Partner waren für mich schon immer ein Problem (weil ich es selbst im hohen Maße bin). Unser Mietauto war ein solcher Partner.

Da ist erst einmal die Getriebeautomatik, die für mich völlig neu war - und Keiner hat mir etwas gezeigt und eine Bedienungsanleitung gibt es schon gar nicht. Nun, viel gibt es da ja auch nicht zu wissen, ich bin schon dahinter gekommen, was ich wann einzustellen habe. Den Rest tat dann die Automatik, wenn auch ein bißchen rucksend und den Motor malträtierend. Spaß am Fahren kommt dabei aber wenig auf. Natürlich gibt es auch ein paar Selbständigkeiten, die mir gefallen: z. B. , wenn man die Bremse losläßt , fährt es sanft an und am Berg rollt es nicht einmal zurück. Das sind sicher Eigenschaften, die einem Fahrschüler oder Neuling das Fahren viel leichter machen. Das Synchonisieren von linkem und rechtem Fuß beherrsche ich jedoch seit mehr als 40 Jahren perfekt, so glaube ich. Dafür war es echt schwer, dem linken Fuß beizubringen, daß er nicht mehr gebraucht wird. Bis zum dritten Tag hat er sich, besonders in brenzligen Situationen dazwischen gedrängelt. Jetzt ist da Ruhe. Ich glaube aber, er ist beleidigt. Aus Trotz schläft er bei längeren Fahrten regelmäßig ein und es nadelt nach dem Aussteigen auf den ersten Metern ganz schön. Dagegen ist das Bremsen mit einem niedrigeren Gang auf langen Bergabfahrten nicht so möglich, wie beim Schaltgetriebe.

Zum Zweiten war unser Auto auch so ganz schön "durchautomatisiert". Wegen jeder kleinen, oft bewußt gemachten Auslassung bimmelt oder blinkt es - es ist zum Verrücktwerden. Das Fahren mit gezogener Handbremse nimmt er dagegen ziemlich widerspruchslos hin. Wenn ich mir vorstelle, was da alles miteinander verdrahtet ist, würde ich sehr ungern etwas an der Elektrik basteln. Womöglich würde das Auto hinterher nach Einschalten des Radios eine Vollbremsung oder einen ähnlichen Mist machen!

Die größte Überraschung war aber der unheimliche Durst des Vehikels. Der Chevrolet Kobalt 2 ist ein ausgesprochener Kompaktwagen (nicht größer als unser Ford Escord (16V,95 PS) - nur nicht so spritzig, wie dieser. Dafür hat er bei vorwiegend 70 bis 90 km/h konstant, wenig Stadverkehr, mehr als 10l/100km gebraucht. Das sind 3 mehr als beim Ford. Wenn wir überhaupt mit unserem Wohnmobil hier teurer gefahren sind, so liegt das daran, daß in USA Diesel ca. 10% teurer als Normalbenzin ist.

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