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Reisetagebuch 'Panamericana 2005 - 2007'

Abschnitt 12 - 'Panam Teil 5: Antofagasta - Arica'

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Am 03.04.2006 (176. Reisetag): Bild PA-06-04-03

Tacho:

Ort: Juan Lopez Stellplatz: am Strand i.e.Bucht

Anfahrt: von Straße zum La Portada rechts abbiegen

Wir erkunden die Gegend, fahren dazu weiter um die Bucht bis nach Juan Lopez - das Dörfchen wirkt wie ausgestorben - wahrscheinlich herrscht nur in Urlaubszeiten Leben hier. So suchen wir uns einen Stellplatz vor dem Ort am Strand, um wieder einmal auf Strandleben zu machen, war schon lange überfällig. Leider ist zum Baden die Brandung hier am Pazifik zu toll - dafür gibt es viele schöne Muscheln zum Sammeln. Da wir die einzigen Gäste in dieser großen Bucht sind, kann Uwe seinen Generator knattern lassen und endlich seinen Reisebericht am Computer zu Ende bringen. Dann müssen wir nur noch ein Internetcafe finden.

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Vom 04.04.2006 bis 06.04.2006 (177. bis 179. Reisetag): Bild PA-06-04-05

Tacho:

Ort: Antofagasta Stellplatz: Strand La Portada

Anfahrt: Küstenstraße Ruta 1 , links ab zum Strand

Wir verbringen noch weitere schöne Tage am Strand bei Lopez und wieder bei La Portada, gehen zwischendurch zum Großeinkauf in einen Supermarkt, versorgen uns mit Gas an einer Gastankstelle und finden auch das erwünschte Internetcafe. Nur mit dem Wasser müssen wir uns ganz schön haushalten, da es hier in diesem Wüstengebiet zwar viel Meerwasser - aber nur wenig Trinkwasser gibt. Nicht einmal an einer Tankstelle ist ein Wasserhahn zu finden. Wir werden wohl bald einen Campingplatz ansteuern müssen. Das Glück ist eben nie perfekt. Doch zunächst genießen wir noch das schöne Wetter hier und die schöne Aussicht von unserem Plätzchen auf die Küste und das Meer.

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Vom 07.04.2006 bis 10.04.2006 (180. bis 183. Reisetag): Bild PA-06-04-08

Tacho: 158.216 (Gesamtstrecke 23836 km bzw 220 km seit Antofagasta)

Ort: Chacaya - Punta Itata Stellplatz: Strand am Pazifik

Anfahrt: Küstenstr. Ruta 1 , ca. 70 km nach Antofagasta links ab zum Meer -Hinweissch.

Weiter geht es an der Küste des Pazifik entlang in Richtung Norden. Wir wollen die schöne Küste noch etwas genießen, zumal das Wetter dazu ideal ist. Auf der Suche nach Wasser kommen wir in Mejillones auf einen Campingplatz, wo wir uns 2 kleine Kanisterchen voll machen können - nicht gerade viel - aber besser als Nichts. Etwa 10 Kilometer weiter geht es zum Strand - wir finden einen Traumplatz - sozusagen ein Wasservogelreservat zwischen 2 Riffen. Auf unseren Strandwanderungen können wir viele Komorane, Pelikane und viele Arten von Möwen etc. beobachten - zumal der mehrere Kilometer lange und vielleicht 100 m breite Strand uns gehört. Wir verbringen hier einige Tage - können uns kaum losreisen - wenn nicht das blöde Wasserproblem wäre - man bräuchte eine Wasserentsalzungsanlage. Ab und zu kommt mal ein Fischerboot oder ein Taucher vorbei - ansonsten nur Vögel, Vögel, Vögel .... Nur heute nacht hatten wir Besuch von größeren Tieren - es müssen entweder Seelöwen, Seebären oder etwas ähnliches gewesen sein. Leider war es so dunkel, daß wir sie nur hören konnten und morgens waren sie wieder verschwunden, was wir sehr bedauern.

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Vom 11.04.2006 bis 12.04.2006 (184. bis 185. Reisetag): Bild PA-06-04-12

Tacho: 158.469 (Gesamtstrecke 24089 km bzw 253 km seit Chacaya - Punta Itata)

Ort: Chipana Stellplatz: Strand an Küstenstraße

Anfahrt: Ruta 1

Weiter geht es entlang der Küstenstaße - wir erleben eine Landschaft, bei der man glauben könnte man sei auf dem Mond. Rechts Wüste pur mit steil aufragenden und Sand verwehten Bergen, die wie riesige Dünen aussehen, und sonst nur Felsen und Gestein und links der Pazifik. Man findet nicht das kleinste grüne Blättchen.

12.04.2006 - Wir unternehmen eine lange Strandwanderung begleitet von vielen Möwen, Pelikanen und Komoranen und ziehen dann gegen Abend noch ein bißchen weiter an der Küste in Richtung Iquique.

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Vom 13.04.2006 bis 18.04.2006 (186. bis 191. Reisetag): Bild PA-06-04-15

Tacho: 158.645 (Gesamtstrecke 24265 km bzw 176 km seit Chipana)

Ort: Iquique Stellplatz: Punte Gruesa

Anfahrt: Ruta 1 Küstenstraße

Am Morgen gibt es ein besonders gutes Frühstück - Uwe feiert heute seinen 66. Dann machen wir uns auf nach Iquique. Die Stadt überrascht uns wegen der vielen Grünflächen, der Sauberkeit und der schönen Strandpromenade. Bei der Pflege der Grünanlagen wird nicht mit Wasser gespart - wir sind froher Hoffnung, hier endlich unseren Wassertank füllen zu können. Unterwegs hatten wir in einem bereits geschlossenen Camp um Wasser gebeten und ca. 100 Liter uns einfüllen können. Doch damit kommen wir nicht weit. Aber auch Iquique geht ansonsten geizig damit um, an den Tankstellen ist kein Wasserhahn zu erspähen. Für uns heißt das, weiter sehr sparsam mit dem kostbaren Naß umgehen, denn wir wollen, bevor es wieder hinauf in die Anden geht, noch ein paar Tage am Strand zubringen. Der sog. Taucherstrand befindet sich direkt neben einer Armeeanlage, wovon man zwar nichts merkt, doch der Strand wird immer von einem Soldaten in weiter Entfernung beobachtet. Wir fühlen uns hier sehr sicher, zeitweilig kommende andere Strandgäste (meistens Taucher) sind sehr freundlich, das Wetter wunderbar - so halten wir es bis zum 17.04.06 - unserem Hochzeitstag - hier aus. Beim Frühstück und Abendbrot können wir von unserem Fenster aus den Pelikanen und Komoranen bei ihrer Morgentoilette etc. zuschauen. Ansonsten verbringen wir die Zeit mit Faulenzen und Boulen.

18.04.06 - Den heutigen Tag erklären wir zum Versorgungstag - wir wollen uns nach Gas, Wasser, Diesel und Lebensmitteln umschauen. Wasser bekommen wir als erstes von einer netten Person, welche den Rasen an der Strandpromenade sprengt, hier läuft das Wasser fast den lieben langen Tag in Strömen. Für das bißchen Grün der Stadt ist man schon zu Opfern bereit. Diesel bekommen wir auch zu einem noch moderaden Preis und die Lebensmittelversorgung klappt auch - wir finden sogar Roggenmehl, welch eine Freude. Zum Schluß machen wir uns noch auf zum ZOFRI-Centrum, dort kann man zollfrei einkaufen. Viele Elektro- und elektronische Artikel sind hier billiger als sonst wo in Chile - aber trotzdem noch teurer als in Europa. Unsere nun schon 2. Digital-Foto-Kamera hat wiederum den Geist aufgegeben - ja und ohne geht es kaum. So bleibt uns nichts anderes übrig als noch einmal tief in die Tasche zu greifen. Die vielen Angebote und Geschäfte mit Kameras erschlagen uns fast, nach dem ersten langen Rundgang können wir uns nicht entscheiden. Mit der Gasversorgung sind wir noch nicht weitergekommen. Wir werden Alles erst noch einmal am Taucherstrand überschlafen.

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Am 19.04.2006 (192. Reisetag):

Tacho:

Ort: Iquique Stellplatz: Strandpromenade

Anfahrt:

Unser erster Weg ist zum ZOFRI-Center - heute muß eine Entscheidung fallen. Noch mehrmals laufen wir von Geschäft zu Geschäft und überlegen - am Ende haben wir sie in der Tasche und können uns nun noch um das Gas kümmern. Befragungen an Tankstellen bleiben erfolglos. Wir geben auf und durchfahren noch einige Straßen der Stadt auf der Suche nach dem richtigen Stellplatz - ja und durch Zufall finden wir eine Autogastankstelle von LIPI-Gas - welch Freude. Also ist auch wieder das Gasproblem gelöst. Wir fahren zu Strandpromenade und bummeln noch ein bißchen dort hin und her bis wir zum Stellplatz für die Nacht fahren.

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Am 20.04.2006 (193. Reisetag): Bild PA-06-04-20

Tacho: 158.968 (Gesamtstrecke 24588 km bzw 323 km seit Iquique)

Ort: Chusmiza Stellplatz: P an der Ruta A 55

Anfahrt: Ruta 16, Ruta 5 bis Huara, A 55 Richtung Osten

Nun verabschieden wir uns erst einmal von der Küste - es geht in die Berge. Unser Ziel sind die Geysire bei Puchuldiza auf über 4000 m Höhe. Unterwegs kommen wir an einem kleinen Ort mit Thermen vorbei - 5 km danach unterbrechen wir die Fahrt, wir müssen uns wieder an die Höhe gewöhnen, denn wir sind hier doch von 0 auf 3800 m etwa aufgestiegen. Die Fahrt ging immer nur durch Wüstengebiet - weit oben überrascht uns spärlicher Bewuchs - hauptsächslich Kakteen und stachliche Sträucher. Auch Lamas begegnen wir wieder häufig. Es ist noch recht warm hier. -Doch wir können nicht schlafen, die Umstellung von 0 auf 4000 m, die wir glauben, doch schon erreicht zu haben, verkraften wir doch nicht ganz so gut. Noch in der Nacht fahren wir wieder etwas nach unten - etwa bis 3600 m, zu dem Ort der Thermen. Die restliche Nacht verläuft gut.

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Am 21.04.2006 (194. Reisetag): Bild PA-06-04-21

Tacho:

Ort: Huara Stellplatz: P bei Gigante de Atacama

Anfahrt: Ruta 5, Ruta 55, nach 14 km Piste nach links

Am Morgen beschließen wir, noch die Thermen aufzusuchen und bis zu den Geysiren zu fahren.Über eine elende Piste gelangen wir in das Dorf Chusmiza - doch von den Thermen gibt es keinerlei Hinweise, enttäuscht fahren wir zurück. Wir hoffen nun, daß der Besuch der Geysire sich wenigstens lohnt. Es geht also wieder hinauf und sogar des öfteren über eine Rüttelpiste (sehr im Widerspruch zu Karte und Reiseführer, die Asphalt versprechen). Doch auch hier sind wir vom Glück verlassen, ca. 4 km vor dem Ziel kommen wir nicht weiter mit unserem Vehiculo und 4 km Fußmarsch - wir wollten es zwar erst nicht glauben - sind dort oben für uns zu anstrengend. Also bleibt nur noch der Rückzug. An den großen Geoglyphen richten wir uns für die Nacht ein - ein schönes ruhiges Plätzchen.

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Am 22.04.2006 (195. Reisetag): Bild PA-06-04-22

Tacho:

Ort: Batalla de Dolores Stellplatz: bei Denkmal

Anfahrt: Ruta 5 bei Hinweis zum Denkmal Batalle de Dolores links in den NP

Nördlich und südlich von Iquique befindet sich der NP "Pampa del Tamarugal". Auf großen Flächen hat man versucht, die Tamarugal-Bäume, welche sehr tief wurzeln können anzupflanzen. Für Mitteleuropäer sieht es aus, als wäre der Versuch misglückt, doch wir glauben, die Einheimischen hier sind stolz auf den sog. Wald. Trotz der Bäume macht alles einen ziemlich trockenen Eindruck. Das o.g. Denkmal zum Gedenken der Helden des Salpeterkrieges liegt in diesem Gebiet. Wir begegnen dort kaum einem lebenden Wesen und können uns dort nach einem Besichtigungsrundgang ruhig für die Nacht einrichten. Wir stehen mitten in den Ruinen einer alten Salpetersiedlung, welche wahrscheinlich bei dieser Schlacht zerstört worden ist.

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Vom 23.04.2006 bis 02.05.2006 (196. bis 205. Reisetag): Bild PA-06-04-30

Tacho: 159.546 (Gesamtstrecke 25166 km bzw 578 km seit Chusmiza)

Ort: Caleta Vitor Stellplatz: Pazifikbucht

Anfahrt: Ruta 5, Ruta A 032 links ab zum Meer ca. 90 km vor Arica

Weiter geht es in Richtung Arica. Wir sehen ein Schild, welches auf ein "Valle de Codba" aufmerksam macht. So biegen wir auf die Ruta A 035 rechts ab, um uns dieses Tal anzusehen. Vielleicht gibt es dort ein schönes Plätzchen mit gutem Wasser. Die Fahrt dorthin ist sehenswert, meistens führt sie entlang eines Grates - rechts und links tiefe Schluchten, vielfarbige Berge, welche teilweise wie gigantische Dünen aussehen, es ist schon sehenswert. Wir kommen in das Tal und müssen enttäuscht feststellen, daß es außer einer schönen Hosteria, welche viel verspricht, die jedoch auch schon geschlossen hat, leider für uns nichts gibt. Wir entdecken nur noch einen Wasserhahn an der Friedhofspforte und können uns noch mit gutem Wasser versorgen. Dann geht es wieder zur Ruta 5. Bei der Abfahrt nach Caleta Vitor überlegen wir lange, sollen wir die 20 km Piste zur Küste versuchen oder nicht. Der Versuch hat sich gelohnt, wir finden unseren Traumplatz an der Küste - wir nennen sie "unser Paradies - Robbenbucht". Direkt in den Dünen neben einer Gruppe von Palmen lassen wir uns nieder. Abends beobachten wir, wie viele, viele Geier und Komorane kommen und sich auf den Palmen für die Nacht einrichten. Richtige Platzkämpfe werden ausgefochten. Weht der Wind ungünstig, müssen wir feststellen, daß die Hinterlassenschaften der Geier auch ihre Schattenseiten haben( nun ja, Hochglanzprospekte verraten auch nicht immer alles von angepriesenen Paradiesen). Außer am Wochenende ist hier kaum jemand zu sehen, ab und zu mal ein Angler. Nach einiger Zeit entdecken wir, daß die Bucht auch der Tummel- und Jagdplatz einer größeren Gruppe von Seehunden ist. In aller Ruhe können wir sie unweit des Strandes beobachten. Wir backen Brot und Brötchen, da unsere Vorräte ausgehen, um uns noch nicht von unserer "Robbenbucht" trennen zu müssen. Wir unternehmen jeden Tag Strandspaziergänge und Boulen hinter unserem WoMo. Leider ist die Brandung zum Baden zu heftig - sie donnert mit ganz schöner Wucht an Land, daß man es sogar nachts im Auto etwa 100 m entfernt spürt.

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Vom 03.05.2006 bis 06.05.2006 (206. bis 209. Reisetag): Bild PA-06-05-05

Tacho: 159.652 (Gesamtstrecke 25272 km bzw 106 km seit Caleta Vitor)

Ort: Arica Stellplatz:

Anfahrt: Ruta 5

Mit einem am Vortag noch im Flüßchen gewaschenem sauberen Auto geht es wieder auf Tour. Die letzte Strecke in Chile wird in Angriff genommen. 45 km sind es bis Arica - dort finden wir eine recht ansehnliche Stadt vor - sauber und ordentlich und einen langen breiten Strand - auch als Stellplatz für uns gut geeignet. Hier werden hauptsächlich Vorräte - Wasser, Gas, Lebensmittel und das liebe Bier - aufgefüllt. Ein Besuch im Internetcafe ist fällig und dann geht es ganz langsam diesmal, um Probleme mit der Höhe zu vermeiden, in die Andenregion auf der Ruta 11 nach Bolivien - erster Anlaufpunkt wird dort die höchst gelegene Hauptstadt der Welt "La Paz" sein.

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