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Reisetagebuch 'Panamericana 2005 - 2007'

Abschnitt 24 - 'USA Nord-West'

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Am 01.05.2007 (569. Reisetag):

Tacho: 203.131

Ort: Albion Stellplatz: Navarro Beach CG

Anfahrt: Hwy Nr.1 (B1) direkt vor der Navarro River Brigde links

Wieder geht es entlang der schönen Küstenstraße mit Ausblicken auf hübsche Buchten mit vorgelagerten Felsen bei einer mächtigen Brandung - man kann sich nicht genug satt sehen. Wir sind früh unterwegs - es herrscht noch kaum Verkehr, so kann auch Uwe viel aufnehmen von der wundervollen Umgebung. Die kleinen Ortschaften am Weg mit den hübschen Holzhäuschen sind so, wie wir sie von Filmen kennen. An der Einmündung zur S 128 finden wir direkt am Strand einen einfachen Campground. Viel weiter sind wir zwar noch nicht vorgerückt, aber hier bleiben wir. Trotz Nebels und etwas Nass von oben, machen wir einen kleinen Strandspaziergang in der verwaisten Bucht. Außer uns ist nur noch ein kleiner VW-Camp-Bus mit Besatzung hier. Am Abend wird es wohl dann etwas voller werden.

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Am 02.05.2007 (570. Reisetag): Bild PA-07-05-02

Tacho: 203.207

Ort: Westport Stellplatz: Westport St.P.-CG

Anfahrt: B1

Im Küstenort Fort Bragg machen wir die ersten Versuche, einen Inverter für unsere Stromversorgung zu bekommen - Fehlanzeige. Die gewünschten Reifenmaße für unser Mobil kann uns ebenfalls keiner beschaffen. So tanken wir nur Diesel und Propan und weiter geht es. Wir kommen durch Mendocino, einer der populärsten Orte der nordkalifornischen Küste, und das Dank des bekannten alten Hits. Der älteren Generation klingt er sicher noch in den Ohren. Schon nach eigentlich zu wenigen Meilen für einen Tagestrip entschließen wir uns, die Fahrt zu beenden. Wir entdecken einen Stellplatz ganz nach unserem Geschmack, direkt am Meer, hoch oben an der Kante der Steilküste - da muß man einfach bleiben. Die Sonne lacht, so haben wir noch einen schönen Tag vor uns mit Blick auf den Pazifik und vielleicht einem schönen Sonnenuntergang im Meer. (Bild)

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Am 03.05.2007 (571. Reisetag): Bild PA-07-05-03

Tacho: 203.435

Ort: Petrolia Stellplatz: an der S 211; an Küste

Anfahrt: B101, S211

"Eng gewundene Straße" - das offeriert uns ein Verkehrsschild für die nächsten 22 Meilen. So beginnt unsere heutige Tagesetappe - sie führt uns ein bißchen ins Inland. Dort treffen wir dann wieder auf die B101. Ein Höhepunkt der Route ist die Fahrt mitten durch einen "Mammut-Baum-Wald", der "Humboldt-Redwood-Statepark" liegt direkt am Weg. Parallel zur Hauptstraße schlängelt sich die "Avenue of the Gigants" durch den Forest. Wir kommen uns vor wie Gulliver im Land der Riesen (Bild). Am späten Nachmittag erreichen wir den ersten Campground, welcher uns zur Auswahl stand. Doch nur für die Übernachtung scheint uns der verlangte Preis zu hoch. Da muß es eine andere Lösung geben. An dem Sträßchen fern ab der Bundesstraße ist kaum Verkehr. Die schießwütigen Rowdys, welche hier in der Gegend jedes Verkehrsschild "erschossen" haben, machen heute hoffentlich Ruhetag, so entscheiden wir uns für einen Platz zwischen Straße und Flüßchen.

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Vom 04.05.2007 bis 06.05.2007 (572. bis 574. Reisetag): Bild PA-07-05-05

Tacho: 203.623

Ort: Orick Stellplatz: Gold Bluff Beach-Campg.

Anfahrt: B101, im Redwood Nationalpark die Devision Rd. In Ri. Meer

In Eureka, einer etwas größeren Küstenstadt in Nordkalifornia, versuchen wir erneut unsere Herzdrücker loszuwerden. Und man glaubt es kaum, mit fast vollem Erfolg. Uwe hat endlich seinen Stromwandler, nun kann er wieder nach Lust und Laune sein liebstes Spielzeug den PC benutzen, auch alle Ladegeräte so vorhanden können damit bedient werden. Die max. 120 V, welche dieser aus 12 V erzeugt reichen leider nicht für all unsere Geräte, aber man freut sich. Zum zweiten ergattern wir 2 neue Reifen, zwar auch nicht ganz unsere Größe, aber so la, la passen sie. So sind wir wieder ganz ordentlich gerüstet für die nächsten rund 10000 km bis Alaska. Im Redwood Nationalpark suchen wir uns den preiswertesten Campground und dieser liegt direkt am Meer.

05.05.2007 - Heute steht mal ein Fußmarsch durch den Regenwald mit den mächtigen Mammutbäumen an. Wir können bequem vom Zeltplatz aus losmarschieren - es soll durch den Fern-Canyon gehen. Und wieder kommen wir uns vor wie kleine Würmchen in mitten der Giganten (Bild - leicht zu übersehen: ich stehe am Fuß des Baumes!). Die Küsten-Mammutbäume sind die höchsten Bäume der Erde. Sie können eine Höhe bis zu 112 m erreichen - zur Zeit der Dinosaurier, vor ca. 160 Mio. Jahren, waren Redwood-Wälder auf der ganzen Nordhalbkugel verbreitet. Läßt man mal den Blick entlang eines solchen wuchtigen Stammes nach oben schweifen, kann es einem schon mal schwindlig werden. Wir sind wohl die einzigen Wanderer, ziemlich einsam ist der Wald. Gedanken an eine mögliche Begegnung mit Meister Petz oder sogar einem Puma, beide sollen hier beheimatet sein, sollte man schnell wieder vertreiben, um etwas von der Wanderung zu haben. Wir kommen auch gesund und munter nach einigen Stunden wieder im Camp an. Der Tag ist trotzdem noch lang und Uwe, immer noch voller Tatendrang, entschließt sich, unser Mobil mit den neu erworbenen Reifen zu verschönern. Abends wird gegrillt - es gibt wieder einmal Bratwurst wie zu Haus.

06.05.2007 - Zum Baden ist das Meer zu kalt - sogar im Hochsommer erreicht es meist nur 16 Grad Wassertemperatur - aber Spaziergänge am langen breiten Strand hier sind schön. Nachmittags befasse ich mich ein bißchen mit unserem weiteren Reiseverlauf und Uwe frönt seiner Leidenschaft, dem Verfassen von "Bekanntmachungen".

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Vom 07.05.2007 bis 08.05.2007 (575. bis 576. Reisetag): Bild PA-07-05-07

Tacho: 203.869

Ort: Port Orford Stellplatz: CG Sunset Bar Elk-River

Anfahrt: B101, nach Port Orford re. Auf S208 am Elk River entlang etwa 15 mi

Schreck am Morgen. Wir sind zur Weiterfahrt gestartet und werden überrascht von einer total aufgerissen Straßendecke, welche unser Auto bei den bevorstehenden Steigungen in Richtung Bundesstraße auf keinen Fall schaffen wird. Man ist dabei, die Straße abschnittsweise aufzureißen und anschließend neu zu glätten. Bei Beginn der Steigungen ist zum Glück noch alles beim Alten, so kommen wir heil auf der Bundesstraße 101 an.In Cresent City, der letzten großen Stadt in Kalifornien versorgen wir uns noch ein bißchen im Supermarkt, dann machen wir uns auf den Trip nach Oregon, immer entlang der Küste. Bei fast allen angekündigten View-Points machen wir Halt, schauen uns um, machen kleine Spaziergänge (Bild) und so gelangen wir am Abend auf einen kostenlosen ganz einfachen Campground im Nationalforst Siskijon mit dem Namen Sunset Bar - weit abgelegen von der Küstenstraße, von der nächsten Ortschaft am Elk River, wo wir bestimmt auch noch den nächsten Tag verbringen werden.

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Am 09.05.2007 (577. Reisetag):

Tacho: 203.919

Ort: Port Orford Stellplatz: CG Edeson Sixes-River

Anfahrt: B101, ca. 4 mi nach Port Orford re. Abb. Auf die Sixex-River-Road - 4 mi. am Fluß entl.

Zurück geht es in die kleine Stadt Port Orford, gerade groß genug, aber nicht zu groß, muß einige Geschäfte zu erledigen. Ich verbringe fast den ganzen Vormittag im Waschsalon, habe gleichzeitig 4 große Waschmaschinen in Beschlag nehmen müssen, um alles unterzubringen. Uwe besucht die "Libary" der Stadt zwecks Internetzugang. Nachmittags suchen wir uns im nächsten Flußtal ein Unterkommen. Große Höhepunkte sind heute nicht zu verzeichnen.

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Am 10.05.2007 (578. Reisetag): Bild PA-07-05-10

Tacho:

Ort: Kernville Stellplatz: CG Megan Park Siletz Riv.

Anfahrt: B101 bis Kernville, li. Abb. S229 am Siletz River entl. Bei mi. 17

Heute absolvieren wir ein großes Stück der landschaftlich schönsten Teile Oregons Küste, fahren dabei einige Overlooks an, wandern ein wenig in Oregons berühmter Dünenlandschaft und zum Cape Perputa (Bild) und sehen des öfters faul am Strand liegende Seelöwen, Seeelefanten u. ähnliches Getier. Man spürt, daß der Sommer noch nicht so richtig Einzug gehalten hat, es pfeift ein ziemlich kühler Küstenwind.

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Am 11.05.2007 (579. Reisetag): Bild PA-07-05-11

Tacho: 204.466

Ort: S6 ca. 25mi östl. Tillamook Stellplatz: CG Elk Creek

Anfahrt: B101, Scenic Drive "Three Capes", ab Tillamok S6 westwä.

Den letzten Tag an Oregons Küste wollen wir besonders genießen. 3 Caps steuern wir an, zum Cape "Lookout" gelangt man nur per Pedes, bei angenehmer Witterung ein schöner Trail. Dort gibt es einen grandiosen Ausblick auf kleine Buchten, Dünenlandschaft und Felsen in der Brandung (Bild). Wir haben Glück und können sogar 3 Killerwale beobachten. Am 3. Cap, dem Cape Meares besichtigen wir das alte Lighthouse (Leuchtturm) und staken den kleinen Wanderweg an Steilküstenhang ab. Über Tillamok, der Stadt mit Käsetratition (und der Käse ist wirklich gut, wie wir schon geraume Zeit vorher festgestellt haben), reisen wir weiter ins Inland zunächst in Richtung Portland - weiteres Ziel: Yellowstone-Nationalpark. Wir haben unseren ursprünglichen Plan, in diesem Abschnitt nur an der Küste zu bleiben, spontan aufgegeben.

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Vom 12.05.2007 bis 13.05.2007 (580. bis 581. Reisetag):

Tacho: 204.987

Ort: La Grande Stellplatz: CG Red Bridge/S 244

Anfahrt: S6 bis Portland, I84 bis kurz vor La Grande, re. S244 ca. 6 mi

Ab Portland geht es auf die Interstate 84. Hier kommen wir gut voran, wir absolvieren über 500 km. Bei mäßigem Verkehr, aber guter Autobahn ist dies kein Problem. Die Fahrt entlang des mächtiges Flusses "Columbia-River" ist sehr abwechslungsreich, anfangs geht es durch ein Gebiet mit Wäldern und Bergen entlang des Flusses, immer karger werdend bis fast Steppenlandschaft weiter im Westen von Oregon. Und wieder legen wir unser Haupt nieder an einem Fluß, diesmal mit dem Namen "Grande Ronde River". Wir finden einen sehr schönen gepflegten und preiswerten Campground und beschließen hier ebenfalls länger als eine Übernachtung zuzubringen. Uwe muß unsere Hinterbremsen noch einmal begutachten und deutsches Vollkornbrot fehlt uns auch schon einige Zeit auf unserem Speiseplan.

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Am 14.05.2007 (582. Reisetag): Bild PA-07-05-14

Tacho: 205.474

Ort: P. an B20, 8mi w.xing S75 Stellplatz: See im Magic Reservoir

Anfahrt: I84, B20

Auf der Interstate 84 überschreiten wir nach einem Einkauf bei WAL-MART in Ontario die Grenze nach Idaho und bleiben der Autobahn auch noch ein ganzes Stückchen treu bis es auf der kleineren B20 in Richtung Craters of the Moon weitergeht. Wir bemerken sofort, daß Idaho kein Land mit großesm Reichtum ist. Die Straßen sind längst nicht wie gewohnt und die Anwesen auch wesentlich einfacher, die Häuser erinnern uns mehr an Baracken bzw. größere Gartenlauben. Wir fahren fast nur durch landwirtschaftlich bewirtschaftete Gebiete - besonders viel Rinder weiden rechts und links der Straße.Dafür wird es dem durchfahrenden Traveller leichter gemacht. Ein Plätzchen findet man, ohne lange suchen zu müssen. Ein braunes Hinweisschild (braune Schilder bedeuten immer etwas Touristisches) zeigt in einen kleinen Park an einem See - Parkplatz mit Toilettenhäuschen sind vorhanden. Hier beenden wir unsere Tagesetappe (Bild).

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Am 15.05.2007 (583. Reisetag): Bild PA-07-05-15

Tacho: 205.791

Ort: Swan Valley Stellplatz: am Snake River

Anfahrt: B20, B26

Trotz aller Einfachheit hat auch Idaho für den Touristen etwas Großartiges zu bieten. Wir besuchen das Nationalmonument "Craters of the Moon". Schon die letzen Kilometer durchfahren wir nur schwarze Lavalandschaft. Dieser Naturpark umfaßt so ca. 215 Quadratkilometer eines außergewöhnlichen vulkanischen Gebietes. Rote und schwarze Schlackekegel mit teilweise großen Vertiefungen, die an die Mondoberfläche erinnern, stehen hier auf riesengroßen Lavafeldern. Besonders bemerkenswert für uns sind die vielen durch die Jahreszeit blühenden Pflanzen zwischen der schwarzen Schlacke.Wir fahren mit unserem Camper eine 11-km-Rundstrecke durch den Park, machen kleine Rundgänge per Pedes und zuletzt geht es zum "Caves Area", dem sogenannten Lavaröhrengebiet. In die Höhlen, wo einst die Lava floß, kann man hinuntersteigen. Das Hinaufkommen ist dann manchmal etwas schwierig (Bild). Im nicht weit entfernten Ort Arco geht Uwe noch zur Bibliothek, um unsere Post im Internet abzuholen. Wir, besonders natürlich ich, die Oma, freut sich über die jetzt endlich erhaltenen Bilder unseres Enkels "Emil". Wir fahren gegen abend wieder in eine River-Road, diesmal am Snake River und finden auch wieder den Platz für unsere müden Häupter.

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Am 16.05.2007 (584. Reisetag): Bild PA-07-05-16

Tacho: 205.959

Ort: Grand Teton NP Stellplatz: CG "Signal Mountain"

Anfahrt: B26, S31, B89, Park-Road

Noch früh am Tag erreichen wir den Nationalpark "Grand Teton". Französische Trapper haben dieses Gebirge hier wegen seiner schönen Hügel, die an gewisse weibliche Rundungen erinnerten, so getauft (wir konnten das nicht ganz nachvollziehen - die Armen hatten wohl schon lange keinen Kontakt mit dem weibliches Geschlecht). Dieser Park bildet zusammen mit dem Yellowston Nationalpark eines der größten zusammenhängenden Naturschutzgebiete von Nordamerika. Gebirge, Flüsse, Seen mit einer großartigen Tierwelt wurde unter Schutz gestellt. Übrigens: Seit Uwe weiß, daß "Titten" sozusagen ein französisches Lehnwort ist, wird er diesen Ausdruck nicht mehr nur hinter vorgehaltener Hand gebrauchen. Wir suchen uns zunächst ein Plätzchen in einem der wenigen schon geöffneten Campgrounds, dem "Signal-Mountain" und machen uns auf zur ersten Wanderung rund um dem Jackson-Lake (Bild). Beim Rückweg am Swan-Lake entdecken wir am anderen Ufer den ersten Elch beim Dinner. Dann geht es zurück zum Campingplatz.

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Am 17.05.2007 (585. Reisetag): Bild PA-07-05-17

Tacho:

Ort: Horse-CG an der Buffalo-Road Stellplatz:

Anfahrt: Nordostausfahrt vom Grand Teton-NP, links ab auf die Buffalo-Road, ca. 10 km, dann links in Forststr.

Das Wetter meint es so gut mit uns, so daß wir einen weiteren Tag in diesem schönen Park verbringen, um noch ein bißchen zu wandern. Eine Tour zum Jenny-Lake, zu den Hidden-Falls und zurück beschehrt uns viele Begegnungen mit den lustigen am Wasserufer lebenden Bibern, sie laufen einem fast vor den Füßen über den Weg (Bild). Am Nachmittag verlassen wir den Park und suchen uns im nahe gelegenen Forest eine Campmöglichkeit. Dazu fahren wir entlang der Buffalo-Road durch das Buffalo-Valley und finden auf einem noch nicht geöffneten Campingplatz, vorzugsweise eigentlich für Pferdeliebhaber, einen schönen Platz mitten im Wald.

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Am 18.05.2007 (586. Reisetag): Bild PA-07-05-18

Tacho:

Ort: Yellowstone Nationalpark Stellplatz: CG "Norris"

Anfahrt:

Noch früh am Tag erreichen wir den Yellowstone-Nationalpark - von Vielen als Wunderland bezeichnet. Der Park hat Geysire, wild lebende Tiere, den Grand Canyon des Yellowston-River, Bäche, Flüsse und Wasserfälle zu bieten. Nach Erhalt des Informationsmaterial am Eingang und deren kurzen Sichtung geht in gemütlicher Fahrt, denn über den Weg laufende Bären oder etwa Elche, wollen wir nicht übersehen, zum ersten Höhepunkt, dem "West Thumb Geyser Basin". Hier wird man eingestimmt auf die noch anstehenden großen Geysirfelder. Wir sind schon recht erstaunt über das, was uns hier geboten wird. Glasklare in vielen Farben, meist glucksend und sprudelnde Pools, deren heißes Wasser aus bis zu 3000 m Tiefe kommt, qualmende Löcher und vieles mehr. Auf der Weiterfahrt begegnen wir den ersten Büffeln direkt am Straßenrand, Mutter mit Kind auf der einen und der Büffelvater auf der anderen Straßenseite - wir trauen unseren Augen nicht. Sie lassen sich von den Touristen nicht aus der Ruhe bringen, die meisten betrachten dieses Idyll sicherheitshalber natürlich lieber vom Auto aus. Eine Konfrontation mit diesen mächtigen Tieren sollte man schon lieber vermeiden. Anschließend besuchen wir den tief eingeschnittenen Canyon des Yellowstone-River - Besichtigung ähnlich wie im Grand Canyon von einem Wanderpfad am Süd- und Nord-Rim. Zum Canyon an sich gesellen sich noch 2 mächtige Wasserfälle, welche mit Getöse in die Tiefe stürzen.

Auch hier im Yellowstonepark gibt es zur Zeit nur wenig Campingkapazität - die meisten Plätze sind noch geschlossen. So ist es angeraten, möglichst zeitig dort zu sein. Der "Norris-CG", etwa in der Mitte des Parkes gelegen, ist geöffnet und bietet sich wegen der günstigen Lage an. Nahe am Platz begegnen uns wieder einige grasende Bisons. Die günstigen Plätze, von wo man die Tiere aus dem Mobil beobachten kann, sind natürlich schon vergeben.

Bild: Die Herde vom folgenden Tag (s. d.)

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Am 19.05.2007 (587. Reisetag): Bild PA-07-05-19

Tacho: 206.225

Ort: Yellowstone Nationalpark Stellplatz: CG "Norris"

Anfahrt: B89

Der zweite Tag im Park soll fast ausschließlich den vielen Geysiren gewidmet werden. Bei unserer Fahrt in das Hauptgebiet begegnen wir einer ganzen Herde von Bisons. Mütter mit ihren Jungen und betagte, besonders bullige Männchen. Bis der große "Old-Faithful-Geysir" seine bis zu 20 m hohe Fontäne mit viel Getöse und viel Dampf in die Luft schleudert, mußten wir noch ein bißchen warten. Eine Tafel am Visitor-Center zeigt immer die etwaige Zeit an. Ein beachtliches Schauspiel. Fast den ganzen Tag verbringen wir bei den Geysiren, den heißen Quellen, Fumarolen und Schlammlöchern. Überall prodelt und sprudelt es - man könnte annehmen, man befinde sich auf einem zugedeckten Hexenkessel, welcher jedem Moment in die Luft fliegen kann.Auf der Rückfahrt zum Camp wieder und wieder grasende Bisonherden rechts und links der Straße. Zudem begnen wir auch 2 Mooses (Elche) und Elkes (große Hirsche). Wir verbringen eine weitere Nacht im Campground im Park.

Bild: einer der ältesten Geysire

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Am 20.05.2007 (588. Reisetag): Bild PA-07-05-20

Tacho: 206.877

Ort: 15 mi we von LOLO Stellplatz: NF CG "Lolo-Creek"

Anfahrt: B89, I90, B12

Wir verlassen den Park über den Nordausgang bei geruhsamer Fahrt. Vorher - welch ein Glück - kommt uns doch noch der schmerzlich vermißte Meister Petz vor die Linse. Wie die Kinder jagen die Männer bewaffnet mit Stativ und Kamera, zum Glück nur damit, dem einen Bär hinterher. Ich sehe mir die Sache gelassen von weitem an, hoffe natürlich, daß Uwe den Braunbär gut vor die Linse bekommt - hat geklappt. Am Ausgang besichtigen wir noch die berühmten Sinterterassen des Parkes (Bild) - ähnlich wie Pamukale in der Türkei. Es war wirklich gut, daß wir nicht an unserem ursprünglichen Plan festgehalten haben, auf Yellowstone zu verzichten. Gutes Wetter und wenig Betrieb ist sicher eine große Seltenheit dort. Bald überqueren wir erneut eine Landesgrenze und befinden uns in "In Montana - in den Bergen" ... - Uwe fängt sofort an, den alten Ohrwurm zu singen. Eine wunderschöne liebliche Landschaft empfängt uns. Wir kommen uns bald vor wie in Österreich - mitten im Alpenland. Blauer Himmel und Sonnenschein beschehren uns eine schöne Fahrt. Es gibt viel Weideland hier, welches mit viel Aufwand durch große Bewässerungsanlagen fruchtbar gehalten wird. Unterwegs tanken wir, zwar ungewollt, den besten Diesel den es gibt und freuen uns, daß unsere Pferdchen laufen wie fast von allein. Kurz vor der nächsten Grenze, der nach Idaho, kommen wir auf die B12. Noch vor der Grenze, etwa 15 Meilen westlich nach dem Örtchen Lolo finden wir einen Campground im Nationalforest.

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Am 21.05.2007 (589. Reisetag):

Tacho: 207.412

Ort: Umatilla Stellplatz: CG an B730 8mi ö.Umatilla

Anfahrt: B12, B730

Auf den Spuren der "Pioniere des Westens Lewis und Clark" fahren wir entlang des Lochsa-Rivers, des Clearwater-Rivers, des Snake-Rivers und gelangen am späten Nachmittag wieder an den vor wenigen Tagen verlassenen Columbia-River. Unser ganzer Weg ist mit "Lewis and Clark Trail" markiert . Auf der Suche nach einer Nord-West-Passage kamen die Zwei aus St. Louis am Missisippi, fuhren den Missouri aufwärts, dann ging es über die Bitteroot-Mountains und anschließend mit Kanus die o.g. Flüsse abwärts bis nach Astoria, der Mündung des Columbia-Rivers. Wir kommen aber heute nur bis kurz vor das in Oregon liegende Städtchen Umatilla. Nach einer beeindruckenden Fahrt von mehreren 100 km durch die Flußtäler (z. T. die schönsten Flußlandschaften, welche wir je gesehen haben) wird uns ein genauso schöner Platz am Ufer des Columbia-River präsentiert. Ein Platz wie ein Campground, mit Tischen, Grill, Feuerstelle und Toilette. Ja und das allen ohne einen Penny bezahlen zu müssen. Ein guter Abschluß für diesen Tag. Außer uns sind noch 2 junge Leute auf dem Platz. Es ist noch Zeit, unseren Gasgrill herauszuholen und uns ein leckeres Dinner zu bereiten.

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Am 22.05.2007 (590. Reisetag): Bild PA-07-05-22

Tacho: 207.590

Ort: Columbia Hills State Park Stellplatz: am Columbia R.

Anfahrt: B730, I82 über den Fluß, S14

Auf unserer Fahrt gen Osten vor ca. 1 Woche fuhren wir das Südufer des Columbia-River ab und heute geht es am Nordufer entlang - immer direkt am Fluß (Bild). Nach ca. 80 Meilen beschließen wir, die Fahrt zu unterbrechen. Im Columbia Hills State Park gefällt es uns - wir können direkt am Flußufer (eigentlich noch vor dem Park; eine Einrichtung des "Anglervereins" o. ä. - zur public-Nutzung außerhalb von Veranstaltungen freigegeben) stehen und nur wenige Leute sind am Platz. Es liegen sowieso einige Innendiensttätigkeiten an und außerdem wollen wir das schöne Wetter nicht nur im Auto genießen. Etwas Ruhe tut uns schon wieder mal ganz gut.

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Am 23.05.2007 (591. Reisetag): Bild PA-07-05-23

Tacho: 208.000

Ort: North Cove Stellplatz: an der Straße am Meer

Anfahrt: S14, S30, S90, S503, I5 bis Longview, S4 zur Küste

Weiter am Columbia-River, durch eines der schönsten Flußtäler geht es heute bis zur Abzweigung zum Mount St. Helens Volcanic Nationalmonument nordwärts. Schön durch dicht bewaldete Forests geht die Fahrt. Wir kommen an einen Aussichtspunkt, von wo man den Mount Helens wunderbar sehen kann. Noch mit Schnee bedeckt, kann man deutlich sehen wie sich der Vulcan durch den spektakulären Ausbruch im Jahre 1980 um 400 Höhenmeter reduziert hat, die Spitze des Berges fehlt. Viele Quadratmeter Waldflächen im weiten Umkreis des Berges wurden total vernichtet. Die gewaltigen Eruptionen führten damals zu einer Verdunklung des Himmels über ganz Washington. Unser Vorhaben, den Krater selbst ganz von der Nähe zu sehen scheitert an den noch wegen Schnees gesperrten Straßen - sehr schade. Wir beschließen uns zur Weiterfahrt an die Küste. Die an der Strecke liegen Rastplätze, welche wir für eine Übernachtung in Betracht gezogen hatten, werden leider auch zu einem Flopp. Die Suche nach einem geeigneten Stellplatz macht uns heute vorerst ganz schön zu schaffen. Aber Ende gut - Alles gut, an der der kleinen Straße 105, die direkt am Meer entlang führt, finden wir einen angenehmen Platz mit schöner Aussicht.

Bild: Am Columbia-River - der Berg im Hintergrund ist also nicht der Fuji.

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Am 24.05.2007 (592. Reisetag): Bild PA-07-05-24

Tacho: 208.186

Ort: Kolaloch Stellplatz: CG South Beach

Anfahrt: S105 bis Aberdeen, dann wieder auf die B101North

Ein Einkauftrip zum WalMart in Aberdeen, Tanken und wieder auf Tour. Es geht weiter entlang der Küste - nur leider sieht man nicht viel vom Wasser, dichter Waldbestand verhindert uns die Sicht. Schon im Olympia-Nationalpark, d.h. am westlichen etwas abseits gelegenen Teil des Parks, einem ca. 100 km langen Küstenstreifen, mit einer Menge sich auftürmendem Treibholz, finden wir durch Zufall einen schönen Campground, welcher noch nicht offiziell geöffnet hat. Wir suchen uns einen schönen ebenen Platz direkt am Wasser. Es ist wunderschön hier, wir freuen uns über unseren Glückstreffer, sogar Holz liegt bereit für ein Lagerfeuerchen am Abend (Bild).

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Am 25.05.2007 (593. Reisetag): Bild PA-07-05-25

Tacho:

Ort: Olympic NF Stellplatz: CG "Minnie Peterson"

Anfahrt: B101; Upper Hoh Road

Über die Hoh Rain Forest Road geht es hinein in den Regenwald des Olympic-Parkes. Da man nur zu Fuß den wirklichen Urwald erleben kann, machen wir ab Visitor-Center 2 kleinere Trips durch die Moos und Schlingpflanzen überwucherte Pflanzenwelt, wir kommen uns vor wie in einem Märchenwald. Anschließend fahren wir auf der gleichen Route zurück zum Campground "Minnie Peterson", auf welchen wir kostenlos campen können.

Bild: Spaziergang im Regenwald

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Am 26.05.2007 (594. Reisetag):

Tacho: 208.528

Ort: Olympic NP (Nordeingang) Stellplatz: P vor Olympic NP(Nordein)

Anfahrt: B101, S113, S112

Heute wollen wir den nordwestlichsten Zipfel der Vereinigten Staaten, ein Indian-Reservat der Makah-Indianer aufsuchen, ehe wir die USA verlassen. Es ist eine schöne Fahrt entlang der Küste. Der Besuch des Reservates wird nur kurz, denn wegen des Wochenendes herrscht viel Betrieb am Kap. Außerdem muß man hier (neuerdings?) schon für den Besuch des Reservates Eintritt bezahlen und es ist nur ein Jahrespaß möglich dazu käme noch der Eintritt für das Museum (vielleicht die einzige Attraktion) und der Campground ist auch nicht billig - das war uns zu happig. Auf der kleinen S 112 fahren wir so wieder in Richtung Osten immer am Meer entlang. So hat sich der Ausflug doch gelohnt. Die Mittagspause nutzen wir dazu, unsere Bier- und Rotweinreserven im Auto so zu verstauen, daß die Zollkontrolle schadlos an uns vorüber geht. Wir haben schon "entwas" mehr mit als was beim Grenzübertritt erlaubt ist. Die Suche am Abend nach einem Campground schlägt fehl, durch Wochenende und Feiertag am folgenden Montag sind alle Plätze voll belegt. Wir beschließen unseren Tag auf einem Parkplatz am Nordeingang des Olymic-NP, denn auch dort sind die CG "Full". Am Mills-Creek wird es abends ruhig und wir verbringen einen angenehme Nacht.

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