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Reisetagebuch 'Panamericana 2005 - 2007'

Abschnitt 25 - 'Kanada West Teil 1'

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Am 27.05.2007 (595. Reisetag): Bild PA-07-05-27

Tacho: 208.577

Ort: Victoria 16 km n. Stellplatz:

Anfahrt: B 101, TCH 1 in Canada

Von unserem Platz am Mills-Creek haben wir es nicht weit nach Port Angeles, dem Fährhafen, von dem wir den Schritt in das gelobte Land Canada tun werden. Unserer erster Besuch gilt der Insel "Vancouver Island". Noch ein letzter Einkauf im Supermarkt, ein letztes Tanken und schon stehen wir im Hafen und warten auf die Fähre. Auf der Überfahrt treffen wir auf 2 deutsche Urlauber, welche mehr oder weniger nur in Canada unterwegs sind und schon bald wieder nach Deutschland fliegen müssen. Die Zollkontrolle ist harmlos - nur nach Waffen wird gefragt - ja und dies können wir mit gutem Gewissen verneinen. Ein kleiner Stein fällt uns schon vom Herzen, weil wir noch ca. 15 l Wein und 50 l Bier mithaben - und das geht weit über das zulässige Maß! In Victoria, einer sehr quirligen Stadt - die Hauptstadt von British Columbia -, beschaffe ich mir noch schnell einige Reiseunterlagen im dortigen Informationscenter und dann geht es in Canada auf Tour. Schon jetzt sind wir begeistert von der Landschaft, auf dem Trans-Canada-Highway geht es zunächst immer entlang einer großen Meeresbucht mit Blick auf die schneebedeckten Berge. Etwa 16 km hinter Victoria beenden wir die Tagesetappe auf einem Campground am Goldstream River im gleichnamigen Provincial Park.

Bild: Die Fähre läuft bald in Victoria ein.

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Am 28.05.2007 (596. Reisetag): Bild PA-07-05-28

Tacho:

Ort: Port Alberni Stellplatz: CG Little Qualcum Falls

Anfahrt: TCH bis Nanaimo, S 19, S 4 westwärts

Die Hälfte des Tages verbringen wir noch auf dem CG Goldstream mit Brotbacken und sonstigen Notwendigkeiten im Haushalt ehe es weiter geht. Am Abend erreichen wir einen weiteren Provincial Park mit Campground und beschließen, dort zu übernachten.Spät abends klopft ein Ranger an der Tür, um uns auf einen im Park herumstrolchenden Bären aufmerksam zu machen. Wir sollten nichts außerhalb des Autos belassen und beim Verlassen des Autos Vorsicht walten lassen. Ja - das ist Canada.

Bild: Auf der Weiterfahrt am nächsten Tag entdecken einen "weidenden" Bären (er tut sich am Löwenzahn gütlich) am Straßenrand. Er läßt sich auch von den vielen Autos, die nach uns halten dabei nicht stören. Ein willkommenes Fotoobjekt - überall klicken die Kameras.

 

 

Vom 29.05.2007 bis 31.05.2007 (597. bis 599. Reisetag): Bild PA-07-05-29

Tacho: 208.914

Ort: Pacific Rim NP Stellplatz: CG Green Point

Anfahrt: S 4

Unser Ziel ist der Nationalpark "Pacific Rim" mit dem hoch gelobten Long Beach an der Westküste von Vancover Island. Die Fahrt geht vorbei an glasklaren Seen, schneebedeckten Bergen, viel Wald und wilden Bächen - so haben wir uns Canada vorgestellt. Wir kommen dann zum Visitorcenter des NP, erwerben dort einen Nationalparkpass für alle Parks Canadas und können somit den dortigen Campground direkt über dem Steilhang - man kann sagen mitten im Urwald - von Long Beach so lange es uns beliebt belegen. Unsere direkte Nachbarn sind ebenfalls 2 Deutsche, eine Ehepaar, welche fast die gleiche Reise wie wir hinter sich haben, nur alles in der Hälfte der Zeit, mit einer geführten Tour von "Seabrigde", einem deutsches Reiseunternehmen, bis nach New Mexiko.Noch am gleichen Tag inspizieren wir den schönen in jedem Reiseführer gepriesenen wildesten Strand von Canada. Hier türmen sich wieder Mengen von Treibholz.

Lagerfeuer, Strandwandern, Relaxen und schon wieder Brot backen - das ist unser Zeitvertreib am schönen Long Beach.

Bild: Rast bei einer Strandwanderung

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Am 01.06.2007 (600. Reisetag): Bild PA-07-06-01

Tacho:

Ort: Pemperton Stellplatz: CG Nairn Falls - Prov.P.

Anfahrt: S4, S19, Fähre nach Horseshoe Bay nördl. von Vancouver

Bevor wir heute auf Tour gehen, füllen wir unseren Wassertank, leeren den Abwassertank im Campground und verlassen den Nationalpark auf gleicher Strecke. Wir trauen unseren Augen nicht: Meister Petz ist wieder mitten im Salatbüfett am Straßenrand. Wir treffen ihn fast an der gleichen Stelle nur diesmal bevorzugt er die andere Straßenseite. Leider können wir uns nicht all zu lange hier aufhalten, denn der Verkehr kommt schon zum Stocken, so verabschieden wir uns und weiter geht es. Wir wollen heute noch mit der Fähre nach Vancouver übersetzen. Um 14.00 Uhr geht es los - heute ist Bombenwetter, so begeben wir uns auf Deck und genießen die Überfahrt mit Blick auf das Festland.

Eine Visite in Vancouver verkneifen wir uns, denn einen richtigen Scenic-Drive gibt es lt. Reiseführer nicht und außerdem ist Rush-Hour - wir würden uns womöglich nur mehr Streß als Vergnügen machen. Auf dem Highway 99 geht es gleich nordwärts. Traumhaft ist die Landschaft (Bild), leider hat Uwe zunächst noch nicht allzuviel davon, denn noch herrscht viel Verkehr auf der Straße. Eigentlich wollten wir uns heute ein Plätzchen außerhalb von Campgrounds suchen, aber noch ist die Besiedlung hier zu dicht. Ein Provincial Park Campground kurz vor Pemperton, direkt an der Hauptstraße gelegen, kommt uns am Abend doch ganz recht.

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Vom 02.06.2007 bis 03.06.2007 (601. bis 602. Reisetag): Bild PA-07-06-03

Tacho: 209.296

Ort: Lillooet Stellplatz:

Anfahrt: S 99

Pemperton 2 km nach unserem Übernachtungsort ist die letzte größere Siedlung - mehr oder weniger ein Urlauberort für Wintersportler. Dann wird es einsamer, es geht hinauf in die Berge. Von allen Seiten rauschen größere und kleiner Wasserfälle von den Berghängen, die Fahrt geht entlang von natürlich aufgestauten Seen und wilden Creeks, im Hintergrund immer wieder schneebedeckte Berge. Zwischen dem Duffey-Lake und Lillooet verspricht der Reiseführer einige Einfachst-Campingplätze des Nationalforest am wirklichen wilden Cayoos Creek. Gleich den ersten steuern wir an - es dauert ein bißchen, bis wir unser für diese Plätzchen etwas zu großes Mobil richtig platziert haben, dann machen wir es uns gemütlich und fühlen uns wie Pioniere des Westens. Nur Berge, Wald und der rauschende Bach und wir (Bild). Feuerholz für den Abend finden wir jede Menge, was wollen wir mehr.

Es ist so schön hier, daß wir beschließen, noch einen Tag zu bleiben, obwohl der ohnehin schon recht gefüllte Cayoosh-Creek weiter steigt. Diesen Umstand machen wir uns zunutze, indem wir Dämme bauen und Gräben ziehen und so zur Bewässerung des Campground beitragen. Wir fühlen uns dabei fast 60 Jahre jünger und freuen uns auch wie die Kinder, wenn das Wasser so schön fließt...Am Steigen das Wassers ist das schöne, hochsommerliche Wetter schuld. Die Sonne läßt den Schnee in den Bergen schmelzen, der Bach wird langsam zum reißenden Fluß. Noch ist zum Glück keine Gefahr für uns und unser Mobil und morgen geht es weiter. So beschließen wir den Abend mit einem zünftigen Campfire, bei dem auch einiger californischer Rotwein fließt und gehen schlafen. Um zwei Uhr nachts werden wir munter: Es regnet. Das kann nun den Creek wirklich zum Überlaufen bringen. Uwe sieht nach. Tatsächlich: Trockenen Fußes kommen wir hier nicht mehr 'raus. Also weg wie nichts ehe es schlimmer wird. Wir fahren ohne große Schwierigkeiten auf die Straße und schlafen auf dem hochgelegenen Parkplatz gleich nach dem Campeingang weiter.

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Am 04.06.2007 (603. Reisetag):

Tacho:

Ort: Alexandria Stellplatz: Rest Area Parkplatz

Anfahrt: S99, S97 nor.

Mit etwas Anlaufschwierigkeiten durch die letzte unruhige Nacht geht es am Vormittag auf der schönen Strecke des Highway 99 weiter in Richtung Norden. Wir passieren dabei noch weitere 4 kleine Gratis-Forestcampgrounds - ähnlich wie unserer am wilden Creek - und gelangen kurz vor Lillooet an den Lake Seton. Dort gibt es einen wunderschönen großen ebenfalls Gratis-CG der BC Hydro-Gesellschaft. Dort versorgen wir uns noch mit Wasser. Nach dem Örtchen Lillooet empfängt uns das Tal des Fraser River. Und tief "eingefräst" hat sich der Fluß in die Landschaft. Das Landschaftsbild und auch das Klima ändern sich. Statt üppigem Wald ist es trocken und warm. Es erinnert uns eher an Chile oder Peru. Nördlich von Cache Creek gelangen wir auf den Highway 97, den Cariboo-Hwy. Er gehört zum "Gold Rush Trail", dessen Symbol uns immer wieder begegnet. An der Strecke liegen mehrere kleine Ortschaften, welche noch wie früher während des Goldrausches nur nach dem Meilenstein benannt sind: z.B. 70-Mile-House, 100-Mile-House oder 150-Mile-House. Die Städtchen leben jetzt fast ausschließlich vom Tourismus. Dazwischen reihen sich Ranch an Ranch, meistens mit Rinderhaltung beschäftigt. Die Wohngebäude der Ranches und sonstigen Anwesen an der Strecke sind sehr einfach.

Wir kommen noch bis zum Rest Area-Parkplatz bei Alexandria an der S99

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Am 05.06.2007 (604. Reisetag): Bild PA-07-06-05

Tacho: 209.893

Ort: Cottonwood Stellplatz: Cottonwood Valley Viewp.

Anfahrt: S97, S26

Ein wolkenverhangener Himmel zeigt sich schon am Morgen. So lange wir im Auto sitzen stört das wenig. In der Ortschaft Quesnel an der S97 decken wir uns wieder einmal mit Lebensmitteln und genügend Stoff für uns Mobil ein, bis es weiter geht nach dem Goldstädtchen Barkerville. Schon auf der Zufahrt dorthin auf der S26 finden wir den Platz, den wir uns für die nächste Nacht gut vorstellen können. Der Besuch von Barkerville, die Besichtigung der einstigen vom Goldrausch entstandenen Stadt ist für uns sehr sehenswert und interessant. Wir sind begeistert. Man fühlt sich dort fast in diese Zeit zurückversetzt. Einheimische tragen die damals typische Kleidung, in den Häuschen, der Kirche in den Salons und kleinen Geschäften ist alles so wie zur Blüte des Goldschürfens (Bild). Wir verbringen dort den ganzen Nachmittag.

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Am 06.06.2007 (605. Reisetag): Bild PA-07-06-06

Tacho: 210.280

Ort: Burns Lake Stellplatz: Municipal CG

Anfahrt: S97, BS16

Vom Cariboo-Highway biegen wir in Prince George auf den Yellowhead-Highway in Richtung Westen ab mit dem Ziel Prince Rupert an der Küste. Unterwegs werden uns auf Straßenschildern unentwegt Elchbegegnungen versprochen, doch wir bekommen keine zu Gesicht. Die wilden Tiere Kanadas lassen auf sich warten. Am Abend erreichen wir Burns Lake und finden am gleichnamigen See einen einfachen, kostenlosen Campground.

Bild: Hier war die Überschwemmung nur Interessant - daß sie schon Schatten auf unsere Pläne wirft, hatten wir noch nicht geschnallt!

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Am 07.06.2007 (606. Reisetag): Bild PA-07-06-07

Tacho: 210.610

Ort: S37 km 73 Stellplatz: altes verl. Straßenb.camp

Anfahrt: BS16, S37

Bald haben wir eine große Seenlandschaft hinter uns von weitem sieht man schon die schneebedeckten Berge. Nach Hunston geht es wieder in die Berge. Wiesen und Wald rechts und links des Highway stehen unter Wasser, der viele Schnee des vergangenen Winters und Regenfälle lassen die Flüsse über die Ufer treten. Wir beobachten, wie in manchen Ortschaften Sandsäcke geschleppt und die Ufer vor den Grundstücken befestigt werden. Wir kommen nach Hazelton und erhalten im dorten Visiter-Center die Auskunft, daß unsere Weiterfahrt nach Prince Rupert ins Wasser fallen wird, Land unter - große Strecken des Highway sind überflutet und außerdem gibt es noch irgendwo einen riesigen Erdrutsch (wir haben vorher schon viele Straßenbaumaschinen im Anmarsch gesehen - nun ist alles klar). So bleibt uns nur ein Richtungswechsel, wie biegen in den Cassiar-Highway ab, welchen wir sowieso fahren wollten. Ein ausgedientes Camp aus der Zeit des Straßenbaus am Highway kommt gerade richtig, d.h. unsere Tagesetappe ist hier zu Ende.

Bild: an der Abzweigung zum Cassiar-Hwy

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Am 08.06.2007 (607. Reisetag): Bild PA-07-06-08

Tacho: 210.776

Ort: Stewart Stellplatz: Zufahrt z. Lake Clemens

Anfahrt: S37, S37A

Hier auf dem Cassiar-Highway ist Kanada noch echt. Obwohl, durch den Ausbau der Straße etwas mehr, rollt hier sehr wenig Verkehr, es gibt kaum Ortschaften, nur Natur pur - eine Landschaft wie im Bilderbuch. Heute begegnen wir schon mal einem Schwarzbären, einem Koyoten und ein Biber versucht auf der anderen Straßenseite im Wasser unterzutauchen. Wasser gibt es ja im Moment überall. Dann biegen wir ab auf den Stewarthighway. Es geht vorbei an Gletschern (Bild), schneebedeckten Gipfeln und Wasserfällen, aus allen Felsspalten stürzen Wassermassen in die Tiefe. Leider erfahren wir im Visitor-Center, daß auch dort die Highliths nicht zugängig sind. Straßensperren wegen Schnee und Wasser vermasseln uns auch hier wieder unsere Vorhaben. Die Besichtigung des mächtigen Salmon-Gletschers können wir abhaken - daraus wird nichts. Wir beschließen aus diesem Grund auch den Besuch von Hyder auszulassen, da es uns wahrscheinlich außer Trouble mit dem Zoll nicht viel bringen wird. Das kleine Städtchen, was schon zu Alaska gehört, ist nur für solche ein Gewinn, die es auf den hier in Kanada verpöhnten Alkohol abgesehen haben (und wir sind ja noch versorgt, siehe oben). Es gibt dort ein paar urige Kneipen, Gift-Shops und sonst nicht viel zu sehen. Wir machen kehrt und suchen unser Nachtquartier. Dabei stellen wir fest, daß sogar der von uns schon auserwählte idyllische Platz am Clemens-Lake duch Schneebruch nicht erreichbar ist. So müssen wir mit der Zufahrt dorthin für den Rest des Tages und die Nacht vorlieb nehmen. Hier stellen wir auch fest, daß Moskitos auch zu Kanada gehören. Uwe haben sie schon ganz schön wieder im Griff.

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Am 09.06.2007 (608. Reisetag): Bild PA-07-06-09

Tacho: 211.022

Ort: S37 km350 Stellplatz: Pl. Vom Straßenbau übrig

Anfahrt: S37A, S37

Wo wir heute abend landen werden? Wir planen nicht mehr - der Weg ist unser Ziel. Zunächst wieder entlang des Baer-Rivers, vorbei am Baer-Gletscher - jetzt scheint ein wenig die Sonne, wir machen noch einmal Foto-Stopp (Bild). Der Cassiar-Highway bleibt uns noch.

Wenige km nach der Einmündung auf den Cassiar Hwy. haben wir den ersten richtigen Platten auf der Reise (hinten lks.; bei 80 km/h; keine Fahrprobleme). Das war der neunte Reifen. Bei den ersten acht hat Uwe den Braten noch rechtzeitig gerochen und vorbeugend gewechselt. Nach einer halben Stunde sind wir wieder fahrbereit (technisch - Uwe hat es ein wenig satt). Übrigens: bereits der zweite Vorbeifahrende hat angehalten und uns seine Hilfe angeboten - das gehört hier zum Ehrencodex. Wir konnten dankend ablehnen.

Weiter geht es auf dem Cassiar-Hwy. Wir begegnen heute sage und schreibe 7 Schwarzbären an der Straße. Am Abend trauen wir unseren Augen kaum, eine Bärenmutter mit ihrem Jungen - schnell die Kamera suchen, schon ist es zu spät. Frau Mama ist mißtrauisch und verdrückt sich mit ihrem Kleinen in die Büsche. Im nahe gelegenen Waldstück verbringen wir die Nacht. Die Hoffnung, daß sich Beide nochmals sehen lassen, erfüllt sich natürlich nicht.

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Am 10.06.2007 (609. Reisetag):

Tacho: 211.386

Ort: S37, 10km vor AlaskaHighway 1 Stellplatz: Forstweg

Anfahrt: S37

Immer noch entlang des Cassiarhighway - doch heute wollen wir schon vor die Tore von Watson Lake gelangen. Das Wetter zeigt sich nicht von der besten Seite, Wolken und gelegentlicher Regen begleitet uns. Auch die Straße wird schlechter, wird schon auf einigen Kilometern zur Piste. Doch der Schönheit der Landschaft tut dies rein garnichts. Außer einem stattlichen Elch, welcher uns fast die Straße versperrt, ist heute keiner zur Begrüßung am Straßenrand, die Fahrt ist also weniger spektakulär. Am Abend suchen wir uns eine Unterkunft im Wald nahe an der Straße.

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