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Reisetagebuch 'Panamericana 2005 - 2007'

Abschnitt 31 - 'Nach Hause'

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Am 13.10.2007 (734. Reisetag):

Tacho:

Ort: Flug Washington - Bremen Stellplatz:

Anfahrt:

Unser letzter Tag in Amerika beginnt früh. Durch die Verwechslung des Flughafens wird es heute wohl etwas stressig werden. Nachdem wir unser Gepäck für den Flug geschnürt haben (Ihr habt richtig gelesen - wir haben natürlich kein Kofferset zwei Jahre lang an Bord gehabt - und so werden wir wie die Umsiedler von 1945 auf dem Flughafen wirken) müssen wir noch das Auto waschen und volltanken. Am Schluß suchen wir uns noch einen Picknikplatz, wo wir unsere Henkersmahlzeit kochen und verzehren. Dann ist es schon höchste Zeit , das Auto abzugeben. Das geht überraschend schnell. Erst nachdem wir auf dem Flughafen sind, dämmert es uns angesichts der Quittung, daß man uns nocheinmal kräftig zur Kasse bitten wird - keine Ahnung wofür. Wir werden uns wohl wieder einmal streiten müssen. Es ist zum K ... !Dann geht es durch die Sicherheitmühle im Flughafen. Wir kannten natürlich noch nicht die letzten Regelungen und so büßt Uwe seine letzten Dosen Bier und ich fast meine ganze Kosmetik ein. Uwe kommt sich schon etwas blöd vor , wenn er in Socken und rutschenden Hosen (Schuhe und Gürtel werden extra untersucht) unseren anderen Habseligkeiten neben dem Band nachlaufen muß, damit nichts verloren geht.Aber das geht auch vorüber. Am richtigen Gate angelangt stellen wir fest, daß wir noch eine Stunde Zeit haben. Wir genießen das Warten als willkommene Pause. Als wir endlich im Flugzeug sitzen, fällt der ganze Streß endgültig ab. Also, so sagen wir, wenn wir nicht abstürzen, kann nun ja nichts mehr passieren. Wir sind ja Flugneulinge - und so gelingt es uns nicht, unterwegs zu schlafen... .

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Am 14.10.2007 (735. Reisetag):

Tacho: 229.965

Ort: Bremerhaven Stellplatz:

Anfahrt:

Um 9:45 Uhr kommen wir in München an. Da unser Weiterflug nach Bremen 11:30 Uhr ist haben wir ja noch viel Zeit - denkste! Obwohl wir ja nach der Sicherheitskontrolle in Washington "clean" sein müssten, werden wir hier erneut gecheckt. Und tatsächlich - wir haben immer noch gefährliches Zeug im Gepäck. Jetzt büßen wir unsere beste Haarschneideschere, die Hautcreme und die Zahnpasta ein. Da sieht man's wieder: Nichts geht über deutsche Gründlichkeit.

In unserem nächsten Flugzeug geht es etwas eng zu. Aber wir fliegen nach kleiner Verspätung ab und kommen nach 1:10 Stunden in Bremen sicher wieder 'runter. Auch unser "Umsiedlergepäck" ist mit uns angekommen und macht uns jetzt Kopfzerbrechen. Die wenigen Gepäckaufbewahrungsboxensind voll. So fahren wir mit Allem per Straßenbahn zum Hauptbahnhof. Dort können wir unser Gepäck aufbewahren und fahren mit dem Zug nach Bremerhaven. Wir kommen in einem kleinen Hotel ganz günstig unter. Beim Türken um die Ecke essen wir ganz vorzüglich Kebab mit viel Fritten, Salat und Zaziki - ein wahres Festessen nach 2 Jahren Amerika - und trinken ein paar Bier. Dann fallen wir todmüde in's Bett.

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Am 15.10.2007 (736. Reisetag):

Tacho:

Ort: A27 ca. 50 km südl. Bremen Stellplatz:

Anfahrt:

An diesem Morgen erwartet uns zunächst ein hervorragendes Frühstücksbüffet. Ohne Hemmung stopfen wir (Uwe natürlich weit voran) uns mit Räucherlachs, feinem Schinken, richtiger "Fleischerwurst", Käse und knusprigen Brötchen voll. Ein so begonnener Tag kann gar nicht schlecht ausgehen.

Wir fahren mit dem Taxi zum Containerterminal, wo unser Auto stehen soll. Alles klappt vorzüglich. Das Auto ist da und eine Viertelstunde später stehen wir davor. Außer der linken hinteren Ecke (Stoßstange und Rücklicht, welches ohnehin schon einen Knacks hatte) ist nichts beschädigt. Wir lassen uns den Schaden bestätigen, haben aber nicht viel Hoffnung etwas dafür zu bekommen. - Na ja, es hätte schlimmer kommen können. Uwe freut sich, daß er das neue Rücklicht, welches wir im Gepäck hatten noch nicht montiert hatte. So sind wir in der Lage, unser Auto wieder verkehrssicher zu machen, was wichtig ist, weil wir möglichst wenig auffallen sollten mit unserem zwei Monate überzogenen Tüf.

Ohne Probleme kommen wir zum Bremer Hbf. und finden sogar einen Parkplatz für unseren Zossen. Natürlich geht es etwas eng zu und so werden wir gleich von einem anderen Parker angeschnauzt, weil er wegen uns nicht auf dem kürzesten Weg in sein Amt gehen kann. Kein Ami hätte das gemacht!

Wir laden unser Gepäck ein und fahren noch ein Stück auf der A27 und finden einen einigermaßen ruhigen Parkplatz zum Übernachten.

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Am 16.10.2007 (737. Reisetag):

Tacho: 230.505

Ort: Meerane Stellplatz:

Anfahrt:

Wieder geht es auf die Autobahn. Die Fahrt geht glatt vonstatten. In Meerane wird noch für die nächsten Tage eingekauft. Wir fahren zum Griechen (Restaurant "Rhodos" in Meerane). Die Besuche dort bei Start und Ende unserer großen Reisen hat bei uns nun schon Tradition. (Zu diesem Thema wird Uwe demnächst noch ein special schreiben.) Heute ist es besonders schwer, einen Platz für unseren "Zossen" zu finden. Aber nachdem ein paar frühe Gäste abgefahren sind, gelingt es uns doch. Der Empfang durch das ganze Team ist wieder so herzlich, daß wir uns gleich wieder wie zuhause fühlen. Wir schlemmen Souflaki, Steaks und Gyros mit den üblichen Beilagen und Zaziki. Dazu noch eine ordentliche Portion Feta - man weiß gar nicht, wo man zuerst hinlangen soll. Zur Feier des Tages gönnen wir uns eine Flasche "Noussa" - natürlich die Grande Reserve.

Alexander hat heute offenbar keine Zeit für einen kleinen Schwatz an unserem Tisch, wie es sonst üblich ist. Er läßt uns aber einladen, nach dem Essen "nach unten" zu kommen, wo er unabkömmlich sei. Wir können uns unter "unten" Nichts vorstellen und gehen neugierig hin. - Alles klar. Die rührige Famile hat ihr Angebot erweitert. Eine Bowlinghalle, ein bisschen auf griechisch-olympisch dekoriert. Uns gefällt alles gut. Alexander ist hier heute Barkeeper. Er hat in den vergangen zwei Jahren viel erreicht, aber gegenwärtig auch große Sorge, weil seine Frau sehr ernstlich krank ist. Das tut uns sehr leid und wir wünschen ihr gute Besserung. Wir berichten von unseren Erlebnissen. So geht die Zeit und auch die letzten Gäste dahin. Halb zwei brechen wir dann nach einigen Metaxa auf. So lange wollten wir eigentlich nicht bleiben... .

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Am 17.10.2007 (738. Reisetag):

Tacho: 230.515

Ort: Crimmitschau Stellplatz:

Anfahrt:

Mit etwas schwerem Kopf wachen wir recht spät auf dem Parkplatz vor dem "Rhodos" auf. Der gestrige Abend hat doch ein paar Spuren hinterlassen. Wir fahren erst einmal zum Kauflandparkplatz, weil wir noch Kaffee brauchen und machen dort gegen 11 Uhr (!) Frühstück und tanken anschließend. Dann fahren wir in Crimmitschau ein - ist schon etwas merkwürdig. In unserer Wohnung kommen wir uns zunächst wie Fremde vor - aber das vergeht schnell. Schon hat uns der Alltag wieder:

Auto auspacken;

Einen Riesenberg Post sichten;

Ein ganzes Fuder Wäsche waschen;

Autoreparatur- und Tüf-Termin machen;

Bei Avis Deutschland wg. der merkwürdig hohen Rechnung ihrer US-Kollegen protestieren;

und und und.

Um es kurz zu machen: Im Moment kommt noch nicht die richtige Freude auf, wieder zu Hause zu sein. Das wird aber sicher noch.

Nachtrag: Inzwischen ist der Grund für die hohe Avisrechnung bekannt: Einerseits hat Uwe, trotz der Frage, ob der angebotene Vertrag inhaltlich dem Voucher aus dem Internet gleich ist, zwei Versicherungen für ca. 215 Euro 'reingedrückt bekommen - glatter Betrug. Avis Deutschland kann da aber nichts machen. Außerdem hat man beim Abrechnen "übersehen", daß unser Prepay in Euro erfolgt ist, macht bei dem Kurs ca. 220 Euro aus. Das erhalten wir zurück. Fazit: Wozu in Deutschland buchen - da können wir uns ja gleich im Ausland besch... lassen!

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