Home        Reisen         Zum vorherigen Abschnitt                 Zurück zur Reise

*                                 _

Reisetagebuch 'Südamerika 2009/10'

Abschnitt 10 - 'Pantanal (Brasilien) - Chiquitania (Bolivien)'

*

Am 30.05.2010 (209. Reisetag):                                                                                      Bild WR-10-05-30

Tacho:

Ort:  BR 364                                                     Stellplatz:  en camino

Anfahrt:  freier Platz (wurde einst Straßenbaumaterial gewonnen) sichtgedeckt zur Straße

Position: S  12Grad  40Min.  12Sek.  /  W  60Grad  18Min.  22Sek.  oder:  -12,6700   /  -60,3061 Dezimalgrad

Die BR 364 ist die einzige Verkehrsader, welche das Amazonasgebiet mit dem Süden Brasiliens verbindet. Wir schwimmen

zwischen den vielen großen und kleinen Brummi´s gen Süden. Die Landschaft bleibt im Großen und Ganzen tropisch-exotisch

mit wenigen Unterbrechungen lanschaftlich genutzter Flächen für Weinanbau, Fruchtplantagen und später auch durch

Maisfelder. Bereichert wird die Vegetation durch viele blühende Sträucher, Bäume und Blumen am Straßenrand. Die heutige

Etappe sollte eigentlich nur kurz sein, bei der Stellplatzuche kommen wir bis kurz vor Vilhena.  Es ist wieder eine richtige

Etappe geworden. Im schwindenten Tageslicht (Bild) kochen wir unser Abendessen… .

*

Am 31.05.2010 (210. Reisetag):

Tacho:

Ort:  BR 174                                                     Stellplatz:  Tankstelle

Anfahrt:  Tankstelle Texaco

Position: S  15Grad  41Min.  27Sek.  /  W  58Grad  43Min.  27Sek.  oder:  -15,6908   /  -58,7242 Dezimalgrad

Noch viele Kilometer müssen wir zurücklegen, so gehen wir zeitig wieder auf Achse. Am frühen Nachmittag schwenken wir

in eine Tankstelle mit vielen freien Plätzen an allen Seiten ein. Uwe will sich noch mit seiner Heizkostenabrechnung widmen.

Heute bleibt es etwas kühler, keine Schweißtropfen mehr - welch eine Wohltat.

*

Am 01.06.2010 (211. Reisetag):

Tacho:

Ort:  MT 451                                                    Stellplatz:  en camino

Anfahrt:  Straße nach Puconé

Wieder ein langer Fahrtag unterbrochen durch einen Internetbesuch in Cáceres. Hier erbitte ich mir in einem Hotel die

Zugangsdaten zum Wi-Fi-Netz, so können wir für kurze Zeit ans Netz. Die Vogelwelt wird wieder bunter - bunte große

Papageien und Tucane kreuzen wieder unseren Weg. Zwischen 2 Zuckerrohrfeldern auf der kleinen Straße nach Poconé

finden wir abends endlich Ruhe. Bei der Sichtung der heute heruntergeladenen Kontoauszüge stellt Uwe fest, daß die Bank an

 unseren alten Visakartenkonten dreht. Er befürchtet, daß sie nun endgültig ungültig werden - wieder eine neue Sorge… .


*

Am 02.06.2010 (212. Reisetag):                                                                                      Bild WR-10-06-02

Tacho:

Ort:  MT 60 Transpantaneira                            Stellplatz:  en camino

Anfahrt:  ungefähr Mitte der Transpantaneira; Fazenda "Berlin"

Position: S  16Grad  56Min.  3Sek.  /  W  56Grad  53Min.  5Sek.  oder:  -16,9342   /  -56,8847 Dezimalgrad

In Poconé angelangt, finden wir bald das Tor zum PANTANAL - eines der größten zusammenhängenden Sumpfgebiete der

Welt mit großer Vielfalt an Tieren. Wir hoffen, auch diesen noch zu begegnen. Und tatsächlich - kaum aus Pocone heraus

sehen wir sie: Rinder, Rinder, Rinder. Eigentlich ist es eine Schande, daß in diesem Land, wo schon so viel unwiederbringliche

 Natur zerstört wird sogar dieses Paradies den Interessen Weniger zum Opfer fallen wird.

Trotzdem haben wir Glück und können noch einige wilde Tiere sehen.  Am häufigsten begegnen wir den Brillenkaimanen, die

sich fast bei jeder Brücke in der Sonne aalen oder im Wasser lauern. Sie sind wenig scheu, daß man sogar nahe herangehen

kann (Bild).  Wir begegnen zum 1. Mal dem großen Storch und einigen Wasserschweinen.

 

Themenwechsel: Nach etwa der halben Distanz liegen wir erst einmal fest, .Ein sehr ekelhaftes, noch von Punta Arenas

wohlbekanntes, Geräusch aus der Motorgegend unseres Mobils läßt uns aufhorchen, Uwe stellt bald fest, die Schweißnaht am

Verbindungsrohr Krümmer - Kühler für Abgasrückführung  ist wieder gebrochen . Immerhin hielt das reparierte Teil länger

als das originale. Hier gibt es nur eine Möglichkeit - selbt ist der Mann - das defekte Teil muß gegen das neue ausgetauscht

werden. Warten wir hier den nächsten Tag ab.

*

Am 03.06.2010 (213. Reisetag):                                                                                      Bild WR-10-06-03

Tacho:

Ort:  Porto Jofre                                              Stellplatz:  im Ort

Anfahrt:  direkt am Fluß

Position: S  17Grad  21Min.  55Sek.  /  W  56Grad  46Min.  24Sek.  oder:  -17,3653   /  -56,7733 Dezimalgrad

Nach dem Frühstück beginnt die Reparatur. Uwes Schilderung: "Das Teil ist mitten im Motorraum hinter vielen anderen

Teilen versteckt. Von oben kaum  und von unten durch eine Lücke von fast 1m Länge zu sehen. Über eine andere Lücke kann

man es mit den Fingern einer Hand erreichen, wenn man den Arm bis zur Achselhöhle hineinsteckt - dann kann man es aber

nicht sehen." Zu diesen Bedingungen kommen noch zahlreiche Mücken, sodaß Uwe bei mehr als 35 Grad im alten

Trainingsanzug unter dem leicht aufgebockten Auto herumkriechen muß. Nach 5 Stunden angestrengter Arbeit ist Alles

wieder paletti.

Nach der Mittagspause fahren wir weiter. Auf der Fahrt geraten wir an einen Kleinbus mit Japanern, die offensichtlich

einen kundigen Führer haben. Wif folgen und können dabei zwei Tapire und verschiedene große Vögel beobachten. Weil wir

es sonst nicht bis zum Abend schaffen überholen wir dann, kommen durch einen mit vielen Wasserschweinen besetzten

Streckenabschitt. Die sind so faul, daß Uwe bei langsamster Fahrt Mühe hat, ihnen nicht den Hintern abzufahren. Auch dem

großen Storch (Bild) und vielen verschiedenen Reihern begegnen wir. Dann laufen wir in dem verträumten Fischernest Porto

Jofre ein und finden gleich einen guten Platz am Fluß zum Übernachten.


*

Am 04.06.2010 (214. Reisetag):                                                                                      Bild WR-10-06-04

Tacho:      47.305

Ort:  Caceres                                                    Stellplatz:  stillgelegte Tankstelle

Anfahrt:

Position: S  16Grad  5Min.  54Sek.  /  W  57Grad  40Min.  36Sek.  oder:  -16,0983   /  -57,6767 Dezimalgrad

Wir brechen zeitig auf, weil wir auf der Rückfahrt möglichst alle Anblicke nochmals genießen und vertiefen wollen. Am

Morgen ist besonders die Vogelwelt noch aktiv, sodaß wir Reiher, Tukane, Sittichschwärme und Papageien im Vorbeiflug

bewundern können. Unser großer Wunsch, dem Riesen-Ara zu begegnen wird leider nicht erfüllt. Bald, nachdem wir an

unserem vorgestrigen Übernachtungsplatz vorbei gekommen sind, begegnen wir einer riesigen Rinderherde auf und neben

der Piste. Erst freuen wir uns über den malerischen Anblick der Gauchos und der Rinder, die wie überall in Brasilien den

heiligen Kühen in Indien gleichen und wohl auch von ihnen abstammen.

Nachdem alle vorüber gezogen sind, wird uns klar, was wir damit eingehandelt haben: Alle anderen Tiere, besonders die

vielen Kaimane sind verschwunden oder verstecken sich im von den Rindern getrübten, sonst so klaren Wasser.

Da es mit der genußvollen Durchfahrt somit vorbei ist, erinnert sich Uwe, daß heute Freitag und damit in dieser Woche

womöglich die letzte Gelegenheit für ein Telefongespräch mit der Bank ist. Er drückt jetzt auf die Tube und wir sind

tatsächlich gegen 19 Uhr 15 ME-Zeit vor dem Hotel in Cacares, von dem wir noch den Zutrittsschlüsel zum WiFi haben.

Er ruft per Skype die Hotline an. Aber wie fast immer kommt er an eine dumme Pute, die nur Allerweltsweisheiten herbeten

kann und unser Problem garnicht versteht, obwohl sie immer wiederholt, daß sie unseren Ärger verstehen kann. Wütend und

mit Mühe noch höflich "hängt" Uwe auf. Nun muß er wohl noch einen langwierigen und auch nicht sehr erfolgversprechenden

Maildialog führen (wo wir doch gerade im Begriff stehen, wieder in ein großes "Funkloch" zu fahren) - Scheibenkleister!!!

Bild: Wasserschweine an der Piste

*

Am 05.06.2010 (215. Reisetag):                                                                                      Bild WR-10-06-05

Tacho:

Ort:  MT 070                                                    Stellplatz:  en camino

Anfahrt:  Straße nach San Matias Bolivien

Position: S  16Grad  6Min.  56Sek.  /  W  57Grad  54Min.  57Sek.  oder:  -16,1156   /  -57,9158 Dezimalgrad

Wir gehen den heutigen Tag geruhsam an. Uwe erledigt noch die letzten PC-Arbeiten, dann geht es zum Hotel mit

Internetzugang und zum Schluß werden die letzten brasilanischen Moneten in Diesel umgewandelt. Jetzt frei für ein

weiteres Abenteuer, begeben wir uns in Richtung Bolivien. Dort haben wir vor, uns nur in den niederen Regionen aufzuhalten,

 damit sich unser Gefährt wohl fühlen wird. Nach etwa 50 km auf der kleinen Verbindungsstraße MT 070 zur bolivianischen

Grenze suchen wir uns einen Platz für die Nacht. Hier ist wenig Verkehr, wir versprechen uns eine ruhige Nacht.

Bild: Rinderherde vom Vortag

*

Am 06.06.2010 (216. Reisetag):                                                                                      Bild WR-10-06-06

Tacho:

Ort:  MT 070                                                    Stellplatz:  en camino

Anfahrt:  von Hauptstraße rechts in Seitenweg - etwa 200 weiterfahren

Position: S  16Grad  16Min.  24Sek.  /  W  58Grad  10Min.  9Sek.  oder:  -16,2733   /  -58,1692 Dezimalgrad

Der Platz hier eignet sich ideal für einige kleinere Arbeiten im und am Mobil. Uwe wechselt Räder, schraubt diverse

Schrauben an und schaut noch einmal nach dem Auspuff. Ich komme endlich dazu, wieder einmal ein schönes Vollkornbrot zu

backen, denn das weiche, weiße Gemampfe haben wir ein bißchen satt. Einige schon längst fällige Mails kann ich dann auch

noch schreiben. Dann sehen wir weiter und werden noch ein kleines Stückchen weiter rücken.

Bild: unser Platz am Seitenweg


*

Am 07.06.2010 (217. Reisetag):                                                                                      Bild WR-10-06-07

Tacho:

Ort:  Ruta 10                                                    Stellplatz:  en camino

Anfahrt:  Piste von San Matias nach San Ignacio

Position: S  16Grad  21Min.  45Sek.  /  W  59Grad  8Min.  38Sek.  oder:  -16,3625   /  -59,1439 Dezimalgrad

Wir starten früh am Morgen. An der Grenze zu Bolivien finden wir weder Migration noch Aduana zur Abmeldung aus

Brasilien, Grenzposten beiderseits der Grenze können uns auch nicht raten. Erst in San Matias erklärt uns die freundliche

Polizistin der  Migration, daß wir zurück nach Caseras in Brasilien müßten um uns abzumelden. Was bleibt uns, wir müssen ca.

 100 km zurück. Dort finden wir bald die Migration, bekommen unseren Stempel im Paß und entscheiden uns dann, auf die

Aduana zu verzichten, da wir wahrscheinlich nie wieder nach Brasilien kommen werden - das Auto wird also nicht

abgemeldet. Dann wieder auf in Richtung Bolivien. Die Adresse der Migration kennen wir bereits, das geht alles problemlos

und die Aduana finden wir dann an der Ausfallstraße nach Santa Cruz - dort sind wir die Einzigen, man ist sehr freundlich

und die Sache läuft reibungslos ab. Die Piste hat uns wieder und wird uns wohl noch lange erhalten bleiben. An der Strecke

suchen wir unser Nachtquartier - kein großes Problem, da sich der Verkehr hier in Grenzen hält.

Bild: Eines der wenigen Anwesen an der Piste

*

Am 08.06.2010 (218. Reisetag):                                                                                      Bild WR-10-06-08

Tacho:

Ort:  Ruta 10                                                    Stellplatz:  en camino

Anfahrt:  Piste von San Matias nach Santa Cruz - etwa 20 km vor San Ignacio - Toreinfahrt Est. "Colibri"

Position: S  16Grad  21Min.  25Sek.  /  W  60Grad  54Min.  48Sek.  oder:  -16,3569   /  -60,9133 Dezimalgrad

Die Fahrt durch das Tiefland Boliviens führt uns teils durch Savanne und durch Regenwald, durch armselige und

schmuddelige Dörfer jeweils mit Schlagbaum und Militärposten versehen (Bild). Ca. 5 Mal in etwa 150 km müssen wir uns an

einem Schlagbaum registrieren lassen, ehe man uns weiter fahren läßt.  Die Vogelwelt ist noch recht bunt und sogar ein

Faultier kriecht im Schneckentempo vor unserem Auto über die Piste. Wir haben so viel Zeit, noch unsere Kamara zu zücken,

auszusteigen und zu fotografieren. Am Abend bleiben wir wie schon des öfteren an einem Estanziazugang stehen, um diese

Etappe zu beenden. Uwe plaudert ein bißchen mit einer neugierig hinzugekommenen Estanziabewohnerin und Alles ist paletti.


*

Vom 09.06.2010 bis 10.06.2010 (219. bis 220. Reisetag):                                  Bild WR-10-06-09

Tacho:

Ort:  San Javier                                               Stellplatz:  an der Platza/Kirche

Anfahrt:  im Ortszentrum

Position: S  16Grad  16Min.  29Sek.  /  W  62Grad  30Min.  17Sek.  oder:  -16,2747   /  -62,5047 Dezimalgrad

Lt. Reiseführer gibt es eine Piste, welche von San Matias nach San Rafael, anschließend entweder über Santa Ana, San

Ignacio, Conception und San Javier (alles ehemalige Jesuitenreduktionen) oder südwärts über San Jose nach Santa Cruz

führt. Wir wollten die nördliche Rute nehmen und uns alle genannten Jesuitenreduktionen, welche alle sehr schön wieder

instandgesetzt sein sollen und zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurden, ansehen. Seit wir in dieser Gegend sind, fällt

uns auf, daß die Indiodörfer alle recht hübsch in ihrer einfachen Bauweise aus Lehmwänden und Palmwedeldächern und sehr

ordentlich aufgeräumt aussehen. Später wird uns bewußt, daß die Anlage der Dörfer an die der Jesuitenreduktionen erinnert.

 Es ist also nach so langer Zeit noch eine Erinnerung geblieben. Wir kommen in San Ignacio an und stellen fest, daß wir auf

einer direkten Piste (die der dumme Reiseführer unterschlagen hat) von San Matias nach San Ignacio gefahren sind und so

San Rafael und Santa Ana verfehlt haben - welch ein Pech - schade!! Da wir nun schon hier sind, suchen wir die lt.

Reiseführer versprochenen Campingmöglichkeiten in San Ignacio. Aber auch das sind nur leere Versprechungen.  Wir

besichtigen die restaurierte Kirche, Uwe nur vom Auto aus, er ist frustriert und steigt vor lauter Ärger nicht einmal aus. Die

Fahrt geht weiter nach Conception, dort suchen wir nur eine Möglichkeit, Geld zu tauschen, denn ohne Bolivanos geht jetzt

nichts mehr, denn es tauchen alle Nase lang Mautstellen auf - das gab's vor 4 Jahren noch nicht!.  Conception gefällt uns

überhaupt nicht - ein heilloses Durcheinander und viel Müll in den Straßen  - wir versuchen, so schnell wie möglich

weiterzukommen, wobei wir glatt durch eine Mautstion brausen, die vergessen hatte, die Sperrkette hochzuziehen - ätsch! .

Spät am Nachmittag erreichen wir San Javier - hier müssen wir unterkommen. Wir suchen das Zentrum und stellen fest, daß

es uns gefällt. Ein kleines verträumtes und sauberes Städtchen. Die Häuserreihen um den großen Platz sind alle wie einst

wieder restauriert, die Kirche befindet sich noch in Rekonstruktion. Wir finden bald den idealen Platz für unser Mobil und

richten uns wahrscheinlich für mehr als einen Tag hier ein. Es ist höchste Zeit mal etwas auszuspannen.

10.06.10 - Wir bummeln durch das Städtchen, machen Einkäufe und besichtigen die alten Gemäuer der 1691 gegründeten

Jesuitenreduktion. Nachmittags bekommen wir Nachbarn: Ein englisches Pärchen mit einem hübsch ausgebauten 7-t

Bundeswehrwerkstattwagen aus dem Jahr 1977. Soweit es geht tauschen wir uns über Woher und Wohin aus.

*

Vom 11.06.2010 bis 13.06.2010 (221. bis 223. Reisetag):                                  Bild WR-10-06-12

Tacho:

Ort:  Santa Cruz                                               Stellplatz:  P am Airport Viru Viru

Anfahrt:  vom Zentrum Santa Cruz nördlich in Richtung Montero/Flughafen Viru Viru

Position: S  17Grad  38Min.  56Sek.  /  W  63Grad  8Min.  28Sek.  oder:  -17,6489   /  -63,1411 Dezimalgrad

Am Morgen geht es nach herzlichem Abschied von unseren englischen Nachbarn weiter. - Wären wir nur noch in San Javier

geblieben, denn die Weiterfahrt hält bald den ersten Ärger bereit. Wir bezahlen brav an der ersten Kontrolle unsere

Straßengebühr bis Santa Cruz. An der nächsten Kontrolle hat man es nicht eilig. Lange wird in unseren Papieren hin und

hergeblättert, Daten werden aufgeschrieben und ein Papierchen ausgeschrieben. Dieses reicht man uns zum Schluß mit dem

Hinweis, daß dafür 30 Bolivianos zu entrichten sind, es sei für das Recht, in Bolivien umherfahren zu dürfen. Wir weigern

uns, weil wir dafür ja Maut gezahlt haben und eine extra Genehmigung der Polizei brauchen wir nicht. Der Posten  zerknüllt

das Papier und läßt uns mit bösem Gesicht ziehen. In Santa Cruze finden wir bald einen großen Suptermarkt - HIPERMAXI -

wir steuern darauf zu. Wie wunderbar, davor stehen 3 Bankautomaten - also Geldbeschaffung ist auch kein Problem. Ich

gehe einkaufen mit den letzten Moneten und Uwe konzentriert sich mit VISA-Karte zum Automaten. Die Sonne blendet das

Menue, Uwe weiß nicht mehr wie er bedienen muß und cancelt vorsichtshalber den Vorgang und schon haben wir den Salat.

Der Automat zieht unsere Karte ein - oh Gott und keine Bank in der Nähe !!! Eine zu dieser Bank gehörige Agentin in der

Nähe machen wir ausfindig - aber heute ist Freitag Nachmittag, da ist nichts mehr zu machen. Sie gibt uns nach vielen

versuchten Telefonaten eine Telefonnummer mit einem Namen und vertröstet uns auf Montag. Also - warten bis Montag. Wir

wissen von dem Flugplatz und glauben, ihn auch zu finden und starten. Diesmal haben wir Glück, bald stehen wir auf dem

Parkplatz des Airport Viru Viru - hier können wir sicher in Ruhe die 2 Tage verdösen. Abends begeben wir uns zur

Aussichtsplattform des Flughafengebäudes und beobachten das rege  Treiben beim Be- und Entladen und das Starten der

Flieger (Bild).


*

Am 14.06.2010 (224. Reisetag):                                                                                      Bild WR-10-06-14

Tacho:

Ort:  Santa Cruz                                               Stellplatz:  Gel. Automovilclub Bolivi

Anfahrt:  Ruta Norte i. Ri. Montero bei km 13 links (Nähe Flughafen)

Position: S  17Grad  38Min.  2Sek.  /  W  63Grad  9Min.  36Sek.  oder:  -17,6339   /  -63,1600 Dezimalgrad

Am Morgen stürtzen wir uns in das Getümmel der Innenstadt - wir suchen die Bank, dessen Automat unsere VISA-Karte

eingezogen hat. Irgendwie ist das Glück uns hold, wir finden direkt im Zentrum das Gesuchte. Schnell einen Parkplatz finden

 - dann macht sich Uwe mit bangem Gefühl auf zur Bank. Nach ca. 1 Stunde kommt er zurück - natürlich ohne Karte - man hat

uns auf den nächsten Tag vertröstet. Wir begeben uns wieder in Richtung Flughafen, fahren jedoch weiter bis zum Gelände

des Automovilclub Boliviano, dort soll man gut unterkommen können. Ich kenne den Zugang schon, weil wir uns am Morgen

bereits kundig gemacht haben. Ich finde die Frau des Campingchefs in der wilden Wohnlandschaft ihrer guten Stube, wo sie

gemeinsam mit ihren 5 Hunden das Nachmittagsprogramm im Fernsehen genießt. Meiner ansichtig wuchtet sie ihre Massen,

aus denen man hätte glatt zwei Rubensdamen herstellen können, aus dem Sessel, richtet ihr einziges Auge neugierig auf mich

und entblößt mit ihrem freundlichen Lächeln ihren letzten Zahn; alle Hund bellen. Wir sind bald handelseinig und sie

überreicht mir den Schlüssel zum großen Tor zwecks Selbstbedienung, weil sie gegenwärtig zu beschäftigt ist. Wir sind die

einzigen Gäste. So befinden wir uns auf einem recht großen Terrain mit Pool, Banos, Grill u. u. u. . Wir haben Stromanschluß

und reichlich Wasser. Endlich können wir unser Auto von der dicken roten Kruste befreien und ich kann das Nötigste an

Wäsche waschen. Das Alles kostet uns 30 Bolivianos - reichlich 3 Euros. Der Rest des Tages ist also ausgefüllt.

Bild: Richtung Innenstadt

*

Am 15.06.2010 (225. Reisetag):                                                                                      Bild WR-10-06-15

Tacho:

Ort:  Santa Cruz                                               Stellplatz:  P Flughafen Viru Viru

Anfahrt:  s. 11.-13.6.10

Die heutige Vorsprache bei der Bank ist eine Pleite - irgendwie schafft man es nicht, die uns die eingezogene Karte wieder

zu beschaffen. Man will uns erst einmal wiede auf den nächsten Tag vertrösten. Frustriert ziehen wir von dannen. Wir

entschließen uns nochmals zum Flughafengelände zu fahren. Nach langem Hin und Her - ein Versuch mit WiFi ins Internet zu

kommen scheitert - kontaktieren wir unsere Bank in Deutschland per Telefon und lassen die besagte Karte sperren.

Abends schauen wir noch einmal dem Flugverkehr zu und begeben uns dann zur Ruhe.

Bild: Warten auf Uwe

*

Home           Reisen            Zum folgenden Abschnitt                  Zurück zur Reise