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Reisetagebuch
'Südamerika 2009/10'
Abschnitt
3 - 'Auf kurzem Weg nach Patagonien.'
*
Vom
06.12.2009 bis 07.12.2009 (34. bis 35. Reisetag):
Tacho: 18.608
Ort: Buenos
Aires Stellplatz:
Anfahrt:
Nachdem
wir gestern, am 6.12.09 abend gegen 22 Uhr in Buenos Aires angelegt haben, sind
wir sehr zuversichtlich, bis zum
Mittag des 7.12.09 durch den
Zoll zu kommen und endlich wieder unsere eigenen Herren und der itlienischen
Küche
entronnen zu sein. Wenn Alles klappt werden wir am
Nachmittag die nötigsten Besorgungen machen und morgen sind wir
dann auf der Straße nach Süden…
.
Die Zollabfertigung läuft
sehr gelassen ab und alle fünf Fahrzeuge fahren gemeinsam - wir an der Spitze -
zu dem uns
bekannten Stellplatz an der
Av. Tristan Achavel Rodrigez vor dem "Museum de Buenos Aires".
Bewacht durch das Personal
des Museums können wir
unbesorgt die Autos verlassen und uns in den Großstadtdschungel wagen. Ging
auch Alles sehr gut,
aber anstrengend. Nur zum
Kauf einer neuen Kamera konnten wir uns nicht entscheiden.
Die Nacht war ganz ruhig,
obwohl wir - wie wie erst später erfuhren - uns ausgerechnet am Transenstrich
aufgestellt hatten…
.
*
Am
08.12.2009 (36. Reisetag):
Tacho:
Ort: Olavarria Stellplatz: große Freifläche neb. R51
Anfahrt: R
51 führt an Ort links vorbei, kurz vor Ortseingang eines Dorfes alte Tankstelle
rechts
Position:
S 36Grad
57Min. 49Sek. / W 60Grad
15Min. 41Sek. oder:
-36,9636 / -60,2614 Dezimalgrad
Der
Abschied von unseren Mitreisenden fällt uns nicht leicht, denn wir waren doch
eine ganz tolle Truppe - aber man sieht
sich bestimmt an irend einem
Plätzchen im großen Argentinien oder sonstwo wieder, so hoffen wir alle. Dann
suchen wir den
Ausgang aus der großen Stadt
Buenos Aires und finden auch irgendwie die Ruta 3, die uns in den gewünschten
Süden führen
wird.
Nach ca. 300 km im Städtchen
Azul machen wir einige Einkäufe und finden glücklicherweise einen trotz
Feiertag
geöffnetes Internetcafe, um
einige dringende E-Mails absetzen zu können. Dann nur noch wenige Kilometer
weiter beim Ort
Olavarria vorbei, finden wir
kurz nach Ortseingang eines Dörfchens auf dem Parkplatz einer verfallenen
großen Tankstelle,
den sich die Natur schon
wieder zurückerobert hat, einen Übernachtungsplatz im Grünen.
*
Vom
09.12.2009 bis 10.12.2009 (37. bis 38. Reisetag):
Tacho: 19.205
Ort: Cerro
Ventana Stellplatz: Campamento Base
Anfahrt: R
76 führt durch den Park "Sierra de la Ventana"- nach 3 anderen Camps
liegt rechts o.g. Campingplatz mit Hotel
Position:
S 38Grad 4Min.
2Sek. / W
62Grad 1Min. 18Sek.
oder: -38,0672 /
-62,0217 Dezimalgrad
Unser
erstes richtiges Ziel hier in Argentinien ist der höchste Gebirgszug der Prov.
Buenos Aires die "Sierra de la Ventana"
- als Naturpark ausgezeichnet
- mit einem natürlichen Felsdurchbruch (Ventana=Fenster) von ca. 8 x 4 m auf
dem Gipfel.
Die Strecke führt uns
zunächst durch große freie Ebenen mit Weideland für Kühe und Schafe.
Estanzia-Besitzer hoch zu
Roß reiten ihre
Besitztumsgrenzen ab, wahrscheinlich, um die Einzäumung zu kontrollieren. Der
Verkehr nimmt nach Süden
hin ab.
Wir erreichen den Naturpark
und landen letztendlich auf einem Campingplatz, von wo man direkt zum berühmten
Felsdurchbruch wandern kann.
48 Peso mit heißen Duschen pro Tag ist nicht wenig für arg. Verhältnisse, doch
wir sind nahe
am Geschehen und können von
hier direkt in die Berge starten.
10.12.09 - Wir starten zeitig
zu unserer Wanderung mit einem ganz
schönen Aufstieg und viel Kletterei. Die Sonne knallt
erbarmungslos vom Planet - es
geht buchstäblich über Stock und Stein mit einiger Kletterei. Markierungen
zeigen nur die
Richtung an - einen richtigen
Wanderpfad gibt es nicht, für uns nicht ganz so ohne. Doch der Blick durch den
Felsdurchbruch ca. 1000 m
über der umgebenden Pampa am Ziel unserer Wünsche ist gewaltig und der Abstieg
wird auch
noch geschafft.
Mit einem gehörigen
Sonnenbrand und runden Füßen erreichen wir unser Zuhause und gönnen uns für den
Abend nur noch
Ruhe und fallen bald nach
einem mäßigen Abendbrot nur noch in die
Horizontale.
*
Am
11.12.2009 (39. Reisetag):
Tacho:
Ort: Rio
Colorado Stellplatz: Ufer Rio Colorado
Anfahrt: R
22 vor der Brücke zum Ortseingang links zum Flußufer fahren - alter Camping- oder
Grillplatz
Position:
S 38Grad
58Min. 38Sek. / W 64Grad
5Min. 58Sek. oder:
-38,9772 / -64,0994 Dezimalgrad
Dies
wird ein reiner Fahrtag - bei dem gewaltigen Muskelkater, der uns plagt, ganz
erträglich. Weiter geht es durch endlose
Pampalandschaft in Richtung
Bahia Blanca. Kurz hinter dieser Stadt sichten wir den ersten Hinweis zu einer
Kontolle
"Sanitarios" - kein
Fleisch, kein Obst und kein Gemüse darf die nächste Landesgrenze passieren. Es
bleibt uns nur wenig Zeit
- aber wir verstecken so gut wie alles, was
verdächtig ist. Mit Schnüffelhund wird nach Fleisch gesucht, jede Tür und jede
Klappe am Auto muß geöffnet
werden. Im Eisfach unseres Kühlschrankes werden sie dann doch noch fündig -
unserem
schönen Stück geräucherten
Schweinebauch - glücklich über den großen Teich gebracht - müssen wir ade
sagen. Was soll´s -
wir können es
verkraften. Als man uns zum Abschied
"buen viaje" wünscht, müssen wir uns aber gewaltsam ein "buenos
apetito" verkneifen!
In Rio Colorado suchen wir
nur eine Bank, denn die Pesos werden knapp und werden bald fündig. Nach einer
ganz schönen
Irrfahrt - jede Straße sieht
hier gleich aus - finden wir auch wieder heraus aus dem Zentrum und suchen den
schon bei der
Einfahrt ausgewählten
Stellplatz direkt am Ufer des Colorado auf.
*
Vom
12.12.2009 bis 15.12.2009 (40. bis 43. Reisetag): Bild
WR-09-12-14
Tacho: 20.000
Ort: Puerto
Madryn Stellplatz: Playa el Doradillo 3
Anfahrt: von
P. Madryn kommend auf küstennaher Piste Nr. 42 zur Halbinsel Valdez Strand
"Playa el Doradillo 3", 3.
Bajada
Position:
S 42Grad
39Min. 1Sek. / W 64Grad
58Min. 53Sek. oder:
-42,6503 / -64,9814 Dezimalgrad
Viele,
viele Kilometer einsame Pampa liegen noch vor uns - wir entdecken nur wenige Kühe oder Pferde auf der Weide.
Zur Abwechslung erreichen wir
wieder bei Antonio Oesti die Rute 3 und
finden eine günstige Tankstelle, wo wir neben
Diesel auch unsere
Wassertanks füllen können.
Am späten Nachmittag
erreichen wir unser Ziel Puerto Madryn nahe der Halbinsel Valdez in der Provinz
Chubut. Dort machen
wir Einkäufe für unser leibliches Wohl und
suchen uns ein Plätzchen an einem der Strände an der Verbindungspiste zur
Halbinsel (Bild). Diese
Plätze kennen wir noch von unserer letzten Reise. Im Gegensatz von damals sind
heute kaum weitere
Traveller hier. P. Madryn hat uns leider mit Regen empfangen,
wir hoffen, daß es morgen wieder freundlicher wird.
13.12.09 - Heute ist Innen-
bzw. Außendienst am Auto - je nach Wetterlage. - Und die wechselt häufig. So
machen wir einen
Spaziergang, lernen dabei die
einzige weitere WoMo-Besatzung kennen. Auf dem Rückweg sehen wir daß wir
inzwischen
weitere Gesellschaft erhalten
haben: Linda und Ludwig, unsere Schiffsreisegenossen, sind eingetroffen. Etwas
später
kommen noch zwei Belgier -
Berlinda und Rudi (wenn wir es richtig behalten haben). Wir sind schon wieder
in netter
Gesellschaft… .
14.12.09 - Heute geht's in
die Stadt für Einkaufen, Gas füllen und Internet, vielleicht auch neuen
Foroapparat und
anschließend in ein südl. v.
P. Madryn gelegenes Naturresaervat, wo es Seelöwen zu sehen geben soll. Um Kurz
zu sein: kein
Gas, weil das Geschäft nicht
mehr da ist, kein Fotoapparat, viel Internet (wireless an großem Hotel), kein
Naturresaervat,
weil keine Zeit mehr. Dafür
haben wir Zeit für ein festliches Abendessen: Zarte Rindlende (€ 3,50/Kg) in
Butter gebraten
mit Butterbohnen - solche
"breitgelatschte" grüne Bohnen, sehr zart und schmackhaft (€ 0,5/Kg),
Salzkartoffeln,
Gurkensalat und dazu süffiges
Quilmes-Bier.
15.12.09 - Heute habe ich
Geburtstag - da soll es mir mal richtig gut gehen. Uwe hat Frühstück gemacht
mit Kerzenschein und
Tannenbäumchen, während ich
noch schlief - ja, so etwas tut er - bis zu 2x im Jahr (wenn er den
Hochzeitstag nicht vergißt).
Ich packe mein
Geburtstagspaket (von den Lieben zu Hause mitgebracht) aus, lese die
Geburtstagkarte und bin gerührt. Es
ist prachtvolles Wetter,
herrlicher Blick in die weite Bucht und wir beschließen, nur zu relaxen. Uwe
muß ohnehin
Innendienst machen, weil er
einen furchtbaren Sonnenbrand hat (sehr ungewöhnlich). Mittags gibt es den
ersten
Weihnachtsstollen und der
Rest des Tages vergeht auch bei "Ausruhen" und gutem Essen.
*
Vom
16.12.2009 bis 17.12.2009 (44. bis 45. Reisetag): Bild
WR-09-12-17
Tacho: 20.400
Ort: NP
Cabo dos Bahias Stellplatz: Playa Cas Alguero Nr. 2
Anfahrt: an
der Piste zur Pinguinkollonie/Cabo dos Bahias zum o.g. Strand
Position:
S 44Grad
52Min. 24Sek. / W 65Grad
42Min. 28Sek. oder:
-44,8733 / -65,7078 Dezimalgrad
Unser
heutiges Ziel an der Atlantikküste, die Pinguinkollonie bei Camerones erreichen
wir nach einer schweißtreibenden
Hitzeetappe am frühen Abend.
Vorher wurden in Puerto
Madryn noch E-Mails abgesetzt und unsere Lebensmittelvorräte ergänzt. Unseren
Stellplatz,
welchen wir uns auswählen,
kennen wir noch von unserer letzten Reise, er liegt in einer kleinen Bucht an
der Piste zur
Pinguinkollonie. Wir teilen
unser Plätzchen nur mit vielen verschiedenen Wasservögeln.
17.12.09 - Früh aus den
Federn, ein leckeres Frühstück und dann auf zu den lustigen Tieren, den
Pinguinen. Wir sind die
ersten und bleiben auch die
einzigen Gäste dort. Die meisten trolligen Zweibeiner sind noch an ihren
Wohnhöhlen und
begrüßen uns auf den
Laufstegen (Bild), die eigentlich für die Besucher bestimmt sind. Wir befinden
uns also mitten unter
ihnen, beobachten sie beim
morgendlichen Gruppengesang, sogar beim "Menscheln" lassen sie sich
nicht stören. Mütter mit 2
Kücken haben mächtig zu tun,
ihre zudringlichen Jungen in Schach zu halten. Dann ist allgemeiner Aufbruch in
Richtung
Wasser - im Gänsemarsch oder
in Dreierreihen marschieren sie los. Es geht zur morgendlichen Körperpflege und
zum Jagen.
Wir verbringen mehr als 1
Stunde im Park. Mit dem Fernglas können wir noch das Treiben der Seelöwen auf
der
davorgelagerten Insel beobachten.
Außer diesen Tieren begegnen wir noch
Guanakos und den in Argentienen beheimateten
Nandus.
Nachdem wir mehrer Stunden
uns hier an der Küste die Zeit vertrieben haben, besuchen die Pinguine ein
zweites Mal,
beobachten noch Delphine in
der Bucht und kehren dann zurück zu
unserem Stellplatz.
*
Am
18.12.2009 (46. Reisetag):
Tacho:
Ort: Ruta
3 km 1862 Stellplatz: Strand an Ruta 3 km 1862
Anfahrt: C.
Rivadavia in Richtung Süden verlassen, nach dem Ort Rada Tilly bei km 1862
Piste zum Strand nehmen
Position:
S 46Grad
2Min. 19Sek. / W 67Grad
36Min. 9Sek. oder:
-46,0386 / -67,6025 Dezimalgrad
Wir
verlassen Comarones. Auf den ersten 75 km hin zur Ruta 3 begegnen uns kaum
Fahrzeuge. Wieder auf unser gewohnten
Strecke gemütlich mit Tempo
80 dahinfahrend, bemerken wir, daß 2 große Fahrzeuge an unseren Hinterrädern
kleben. Als
einer dann doch überholt,
stellen wir fest, es sind Ulli und Werner mit ihren UNIMOG´s. Ein kurzer
Plausch über das bisher
Erlebte und "Man sieht
sich !!!" - geht es weiter bis nach C. Rivadavia. In dieser schon
beachtlichen Stadt besorgen wir uns
mit Gas und wollen unsere
Moneten aufbessern. Uwe macht sich mit Geldkarten versorgt auf zur ersten Bank
- die Karte wird
eingezogen - 3 Stunden müssen
wir warten, bis ein Bankangestellter bereit ist, sie wieder herauszurücken. Auf
zur nächsten
Bank mit der nächsten Karte -
das gleiche Spiel. Bei der dritten Bank mit der dritten Karte klappt es
endllich. Wir verlassen
die Stadt mit den
unfreundlichen Banken, fahren noch ein Stückchen weiter bis die Straße direkt
am Meer entlang führt und
finden wiederum ein
lauschiges Plätzen am Atlantikstrand.
*
Am
19.12.2009 (47. Reisetag): Bild
WR-09-12-19
Tacho:
Ort: Puerto
San Julian Stellplatz: Puerto San Julian
Anfahrt: Nach
Ortseingang von Puerto San Julian links in Küstenstraße einbiegen
(Hinweisschild) bis zum o.g. Strand
Position:
S 49Grad
9Min. 24Sek. / W 67Grad
38Min. 1Sek. oder:
-49,1567 / -67,6336 Dezimalgrad
Wieder
führt uns unsere Etappe durch endlose Steppenlandschaft . Bei Coleta Olivia
befinden sich unzählige Erdölpumpen in
der Pampa.
Im Gegensatz zur ersten Reise
durch dieses Gebiet, begegnen uns viele, viele
Guanakoherden und Nandus. Sie
kommen bis
an die Straße, am Straßenrand
wächst das saftigste Futter. Wir wundern uns, daß es nicht mehr Kollisionen
zwischen
Autofahrern und Wild gibt.
Heute ist Sonnabend und der Run in die Urlaubsgebiete im Norden hat begonnen.
Familien sind
aufgebrochen, um die
schönsten Tage des Jahr im warmen Norden zu verbringen. Nur wir ausländischen
Touristen wollen in
die Gegenrichtung. Dezember
und Januar ist wahrscheinlich Hochsaison an den Stränden südlich von Buenos
Aires.
In Puerto San Julian treffen
wir wieder Bekannte - es wird palavert. Die Stadt bietet uns nichts Neues, so
gehen wir sofort
auf Suche nach einem
windgeschützten Plätzchen an dem nördlich gelegenen Küstenstreifen (Bild) mit
seinen vielen schönen
Stränden. Mit Strandleben ist
zwar nix, aber vom Auto aus haben wir einen herrlichen Blick auf das Meer und
unterhalb der
Steilküste direkt am Strand
wird unser Gefährt nicht allzu sehr im Wind gebeutelt. Wie meistens, sind wir
wieder allein hier
und es herrscht - von Wind
und Wellen abgesehen - eine himmlische Ruhe.
*
Am
20.12.2009 (48. Reisetag): Bild
WR-09-12-20
Tacho:
Ort: NP
Monte Leon Stellplatz:
Anfahrt: Ruta
3 - bei km 2391 20 km Ruta P. 63 zum Atlantik - Camping "Kimiri" im
Park
Position:
S 50Grad
20Min. 4Sek. / W 68Grad
53Min. 4Sek. oder:
-50,3344 / -68,8844 Dezimalgrad
Und
wieder haben wir Asphalt unter unseren Räder und rollen gemächlich in Richtung
Ushoaia. Schafe, Pferde, Guanakos,
Nandus und viele kleine
Häschen begrüßen uns am Morgen. Der Verkehr ist wieder mäßiger. Die
Landschaft ist platt wie ein
Teller und die Straße führt
bis zum Horizont geradeaus. Kaum ein Baum im Glände - nur Gebüsch und
Steppengras.
In der Nationalparkverwaltung
des Parkes "Monte Leon" müssen wir uns registrieren und anschließend
durchfahren wir auf
einer Piste zum Atlantik eine
einzigartige Landschaft mit vielfarbigen Bergen und kleinen Canyon´s. So
gelangen wir nach
ca. 20 km zum Meer und finden
einen recht schönes Camp vor. Von anderen Reisenden wurde uns gesagt, daß hier
alles
kostenlos sei, doch wir
wurden belehrt, daß das Vergangenheit ist. Für 40 Pesos (immerhin 5 weniger als
alle Andren - warum
wissen wir nicht) können wir
uns einen Platz reservieren und bekommen noch ein kleines Geschenk. Im Laufe
des Tages
treffen noch einige schon
bekannte Traveller aus Europa hier ein. Zu Fuß machen wir uns am Nachmittag
auf, die
Sehenwürdigkeiten des Parkes
zu erkunden. Die Größe und Lage der Pinguinkolonie beeindruckt uns doch wieder
und ganz
toll finden wir die
Seelöwenkolonie (Bild) auf einer felsigen Landzunge. Würde uns der patagonische
Wind nicht so zu
schaffen machen, könnten wir
hier wohl Stunden zubringen. Doch nach 5 Stunden sind wir reif für unser wohl
geschütztes
Heim im Camp. Neben dem Campingplatz befinden sich noch
eine große Kormorankolonie und viele andere seltene
Wasservögel. Der Besuch des
Parkes ist aufgrund der einzigartigen Landschaft und Tierwelt auf alle Fälle
einen Abstecher
wert.
*
Am
21.12.2009 (49. Reisetag):
Tacho: 21.705
Ort: PP
"Laguna Azul" Stellplatz: P vor PP "Laguna Azul"
Anfahrt: vor
dem km 2665 von der Ruta 3 rechts abbiegen (ausgeschildert) zum PP "Laguna
Azul" 4 km
Position:
S 52Grad
4Min. 26Sek. / W 69Grad
34Min. 50Sek. oder:
-52,0739 / -69,5806 Dezimalgrad
Rio
Gallegos an der Strecke dient zum
Einkauf von Lebensmitteln und einem Internetbesuch in der Nähe des
Automobilclubs
von Argentinien - per
Wireless natürlich. Weihnachtsgrüße an die Familie, Freunde und Bekannte werden
auf den Weg
gebracht. Welch ein Glück,
wir finden einen Elektronikshop, wo wir uns sogar noch mit einer neuen Kamera
anfreunden und
diese erwerben. Die nette
Verkäuferin gibt uns immerhin ungefragt 100 Pesos=8% Descuento(Rabatt). An der Ruta 3 kurz
vor der chilenischen Grenze
entdecken wir dann noch den Hinweis zum PP "Laguna Azul" mit einem
Plätzchen weit ab von der
großen Straße für die Nacht - Ende gut Alles
gut.
*
Vom
22.12.2009 bis 24.12.2009 (50. bis 52. Reisetag): Bild
WR-09-12-24
Tacho:
Ort: Puerto
del Hambre Stellplatz: Picknickpl. P.d.Hambre
Anfahrt: Punta
Arenas in Ri. Süden verlassen, ca. 40 km - nach Hinweisschild links abbiegen
nach P. del Hambre
Position:
S 53Grad
36Min. 47Sek. / W 70Grad
55Min. 50Sek. oder:
-53,6131 / -70,9306 Dezimalgrad
Wir
starteten zwar sehr zeitig, doch am Grenzübergang nach Chile herrscht schon das
übliche Gedränge - fast chaotisch.
Die Suche nach den für uns
richtigen Schaltern und nach Formularen, die auszufüllen sind, geht los. Erst
die Ausreise von
Argentinien (2x anstellen),
dann die Einreise in Chile (3 x anstellen). Nach ca. 90 min. ist der erste Akt
bewältigt. Wir rollen
mit unserem Gefährt an den
Posten vom Zoll, dieser wird unser Auto inspizieren. Keine frischen
Lebensmittelt dürfen die
Grenze passieren. Uwe sagt
auf jede Frage nach Unerlaubtem mit Vertrauen auf unsere guten Verstecke mit
eiserner Stirn
"nada"=nichts! Und
es geht ziemlich gut ab: Nur eine halbe Zitrone, ein Stück Zwiebel und leider
unser halb volles Honigglas
gefällt dem Beamten nicht und
Uwe muß es in eine Mülltonne befördern - die Bienen könnten doch irgend welche
Schädlinge
im Honig hinterlassen haben.
Sonst hat man - welch ein Glück - Nichts gefunden.
Ohne ein paar chilenische
Pesos in der Tasche das geht ja doch nicht - also auf zur Bank. Doch Punta
Arenas meint es wohl
nicht gut mit Touristen -
unsere Karten werden an keiner Bank
akzeptiert. Oder hat Uwe vielleicht das spanische Menue am
Automat nicht richtig bedient
- könnte auch möglich sein. So werden wir wohl Chile nach dem Weihnachtsfest
vorerst wieder
verlassen und die geplante
Fähre von Punta Arenas nach Porvenir nicht benutzen können.
Wir lassen uns aber die Laune nicht verderben und
freuen uns, den Stellplatz in Puerto del Hambre (ehemaliger
Campingplatz) genauso
vorzufinden wie 2005 und richten uns in dieser idyllischen Bucht an der
Magellanstraße für die
Weihnachtsfeiertage ein
(Bild). Für das leibliche Wohl haben wir gut vorgesorgt - hier halten wir es
ein Weilchen aus. Der
Militärposten hier - wie 2005
- ist nicht mehr. Die Fahne am Denkmal von Sarmiento de Gamboa, dem spanischen
Generalkapitän und Viezekönig
dieses Gebietes hier, welcher viele spanische Siedler hierher brachte, die hier
vom Winter
überrascht, elende zugrunde
gingen, wird aber trotzdem jeden Morgen
um punkt 8.00 Uhr aufgezogen und punkt 18.00 Uhr
wieder eingeholt. Dazu kommt ein Armeeangehöriger
wahrscheinlich aus dem kleinen Fischerort der Nachbarbucht herüber.
23.12.09 - Ich denke viel an
die Lieben zu Hause. Bei ihnen gibt es sicher viel zu tun mit Vorbereitungen
für das Fest.
Wir faulenzen, erkunden ein
bißchen die Bucht und lassen es uns gut
gehen.
24.12.09 - Uwe will sich
heute noch was antun: - Das erste ist ein Erfolgserlebnis - er hat das
Abblendlicht , welches wohl
beim Fremdstart wg. leerer
Batterie auf dem Schiff dran glauben mußte, wiedererlangt. Dann will er die 2
Hinterräder gegen
welche tauschen, die besser
geeignet für Pistenfahrten sind, welche wohl jetzt häufiger werden. Dabei
verläßt ihn wieder das
Glück - die 19-er Nuß bricht beim 2. Rad.
Trotzdem bringt er Alles mit viel Mühe zum Abschluß. - nun kann Weihnachten
losgehen.
Als wir uns gegen halb 3 Uhr
zum weihnachtlichen Kaffetrinken niederlassen, denken wir daran, daß jetzt zu
Hause vielleicht
gerade Bescherung ist … .
Der neue Fotoapparat wird
eingerichtet und ausprobiert - so haben wir auch noch ein Weihnachtsgeschenk.
Der Abend wird
mit einem ein wenig festlich
zurecht gemachten Abendbrot eingeleitet. Bei einem Gläschen Wein werden wir
aber (jetzt
schon aus Gewohnheit) bald
sehr müde und gehen in's Bett. Als
unsere einzigen Nachbarn, Einheimische, die hier auf die
hier übliche Weise mit einem
Picknik mit viel Fleisch am Spieß Weihnachten feiern, uns gegen 22 Uhr einladen
wollten, muß
Uwe nochmals aufstehen und
vielmals dankend ablehnen - hoffentlich haben wir sie nicht beleidigt. Die
Nacht vergeht recht
ruhig, obwohl unsere Nachbarn
bis ca. 5 Uhr feiern.
*
Am
25.12.2009 (53. Reisetag): Bild
WR-09-12-25
Tacho:
Ort: Punta
Arenas Stellplatz: ca.10km südl. "en camino"
Anfahrt:
Dieser
1. Weihnachstfeiertag wird wohl eher als schwarzer Freitag in unsere Erinnerung
eingehen!
Am Morgen beschließen wir in
Erwartung, daß unser ruhiger Stellplatz wohl bald mit Pickniks überfüllt sein
wird,
weiterzuziehen. In Punta
Arenas will Uwe noch einen Versuch machen, mit der Visakarte Geld zu ziehen.
Dabei entdeckt er
auch den Trick: Im Umfangreichen
spanischen Menü versteckt sich ganz unten lks. die Auswahl
"exttranchero"o.ä.=Ausländer.
Damit geht es. Vor der Auszahlung wird der Vorgang aber abgebrochen und die
Karte
eingezogen - Sch….!
Vielleicht lag es am Herumexperimentieren; mal war auch ein fehlerhafter Code
im Spiel. Es wäre alles
nicht so schlimm, wenn nicht
heute Feiertag und ab morgen Wochenende ist. Vor Montag ist also nichts zu
machen. Dann
sehen wir uns eben ein
bisschen die Gegend an.
Wir machen einen schönen
Ausflug. Ca. 100 km Schotterstraße durch sehr ursprüngliche Gegend (Bild). Das
wäre ein schöner
Ersatz für das Weiterziehen, wenn nicht auf
der Rückfahrt erst Warnungen wg. Fehler
in der Motorsteuerung, dann wg.
unguten Abgaswerten in der
Anzeige geblinkt hätten und dann die Motorleistung abgefallen wäre. Unsere
Bedienungsanleitung hat dazu
außer Nennung des Fehlers nur den lapidaren Rat, bald eine Fachwerkstatt
aufzusuchen und die
Mahnung, daß Nichtbeachtung ernste Folgen
haben kann - na fein!. Wir gehen davon aus, daß die Fachwerkstatt, wenn
vorhanden, auch erst am
Montag helfen kann. Im unteren
Drehzahlbereich scheint der Motor normal zu laufen, bei höheren
Drehzahlen merkt man den
Leistungsabfall und es gibt bedenkliche Geräusche. Wir schleichen so schonungsvoll wie möglich
weiter, bis wir unseren
heutigen Übernachtungsplatz finden. Nach dem Motto "der Morgen ist klüger
als der Abend" gehen
wir wieder zeitig zu Bett und
versuchen zu schlafen, was besonders Uwe nicht so richtig gelingen will… .
*
Vom
26.12.2009 bis 28.12.2009 (54. bis 56. Reisetag): Bild
WR-09-12-26
Tacho: 22.239
Ort: Punta
Arenas Stellplatz: Hotel Diego del Almagro
Anfahrt:
Position:
S 53Grad
9Min. 50Sek. /
W 70Grad 53Min.
57Sek. oder: -53,1639
/ -70,8992 Dezimalgrad
Wir
haben es noch bis in die Stadt geschafft (Bild). Die Werkstatt ist fast um die
Ecke, aber vor Montag ist nichts zu
machen.
Wir haben nun viel Zeit und
arbeiten mit dem Internet per wireless.
Sicher müssen wir heute Abend
der Polizei noch erklären, warum wir noch hier sind. Uwe meint, daß unsere
Spanischkenntnisse diesmal
nicht gefragt sind. Er muß nur den Motor anlassen… .
27.12. Der heutige Tag
vergeht mit Erörterung der verschiedensten Szenarien den Schaden an unserem
Motor betreffend.
Es zieht etwas
Hoffnungslosigkeit ein und es werden
einige Mails mit Hilferufen versendet. Sonst vergeht der Tag ohne
weitere Probleme. Die Polizei
hat uns übrigens nicht behelligt, ob wohl sie immer 'mal beim Vorüberfahren
mißtrauisch oder
auch besorgt zu uns herüberspäht.
28.12. Der Tag beginnt mit
einem Erfolg, der unsere Zuversicht wieder etwas aufbaut. Uwe bekommt seine
Visakarte, die der
Automat "gefressen" hat - man
erinnert sich - anstandslos wieder.
Auf dem Weg entdecken wir
eine VW-Werkstatt, die uns nicht genannt worden ist. Nun ist großes Räselraten,
wo wir unser
Auto hinschaffen sollen. (Wg.
Garantie sollte es ja eine Authorisierte sein.) Wir beginnen nochmals
Recherchen im Internet
und finden bei "VW
International" eine Liste der Servicefirmen - und oh Wunder es gibt eine
in Punta Arenas und es ist die,
welche wir noch entdeckt
haben!
Wir gehen erst 'mal zu Fuß
hin, erklären mühsam unser Problem, man kommt mit zum Auto. Uwe muß nur den
Motor anlassen -
und schon ist eine vorläufige
Diagnose gestellt: Am Kathalysator (oder Dieslpartikelfilter?) ist eine
Undichtheit. Man glaubt
diese beseitigen zu können.
Endgültige Antwort ist natürlich erst nach der Demontage des Teiles möglich. In
der Hoffnung,
daß unser Auto an einem Tag
fertig wird, machen wir einen Termin für morgen früh.
*
Am
29.12.2009 (57. Reisetag): Bild
WR-09-12-29
Tacho: 22.362
Ort: Punta
Arenas Stellplatz: Picknickplatz 20 km nördl
Anfahrt: Ruta
9 - nordwärts aus Stadt ausfahren links und rechts der Str. Picknickplätze
Position:
S 52Grad
59Min. 30Sek. / W 70Grad
49Min. 19Sek. oder:
-52,9917 / -70,8219 Dezimalgrad
Heute
wird wohl ein denkwürdiger Tag. Wir sind gespannt, ob sich unsere Hoffnung
erfüllen wird. Wir kommen
überpünktlich in die
Werkstatt und man nimmt sich auch gleich unseres Autos an. Nach 3 Stunden steht
die endgültige
Diagnose fest: Nicht der Kath
sondern ein elastisches Rohrverbindungsteil (sieht wie Wellrohr aus) in einem
Nebenstrang
des Abgassytems ist defekt
und das will man reparieren. Man kann es kaum glauben, daß ein Leck an dieser
Stelle von
vielleicht 2..3 qmm dem Auto
alle Kraft nimmt und es kaum noch eine leichte Steigung nehmen kann! So etwas
gab es bei
unseren alten Autos nicht -
die fuhren noch ganz ohne Auspuff bei sehr "sportlichem" Klang.
Die Diagnose wird uns von
einer Senora (Betreiberin eines besseren Hotels im Zentrum) auf Englisch
verdolmetscht. Von ihr
erfahren wir auch, daß die
Reparatur heute nicht abgeschlossen werden wird, weil nach der Reparatur eine
Aushärtungszeit
erforderlich wäre - ob wir
vielleicht im Hotel übernachten wollten. Uwe's Kommentar: "Nachtigall -
ick hör dir trappsen!" Er
glaubt auch nicht, daß das
Lunch, zu dem sie uns einlädt, kostenlos sein soll. Mit der Werkstatt
vereinbaren wir, daß sie das
Auto über Nacht auf den Hof
stellen und wir darin schlafen können. Wir gehen also bis zum frühen Nachmittag
hungrig in
der Stadt spazieren. Um 2 Uhr
zurück finden wir das Auto immer noch in der Werkstatt und holen uns etwas zu
essen. Um 3
Uhr verspricht man uns, daß
man in 1…2 Stunden fertig ist. Um 5 Uhr zurück finden wir das Auto auf dem Hof
- es ist, wie uns
eine andere Dolmetscherin erklärt, "ready" und wir könnten gleich
losfahren. Uwe ist sehr erstaunt. Muß es
nicht erst
aushärten? - "isn't
necessary" - Erstaunlich, erstaunlich!
Wir fahren also nach
Bezahlung der Rechnung (ca 175 €) los in Richtung Stellplatz. Vorher füllen wir
an der Tankstelle
stadtauswärts noch unsere
Wassertanks. Dort angekommen läßt es Uwe keine Ruhe. Er sieht nach und stellt
fest, daß das
betreffende Teil geschweißt
wurde. Das muß man ja auch nicht aushärten lassen. "Nachtigall... "
Fazit: Einen schwerwiegenden
Schaden am Motor hatten wir nicht. Insofern ist Entwarnung angesagt. Trotzdem
bleiben noch
Zweifel über die Dauerhaftigkeit der
Reparatur. Wir wüßten aber wenigstens, wenn die Symptome wiederkehren, wo wir
hinsehen müssen. Uwe will
außerdem Möglichkeiten zur Beschaffung des betreffenden Ersatzteiles prüfen.
Bild: Auf einer guten Piste
kann man 70 oder gar 80 Km/h fahren. - Voraussetzung: Es geht geradeaus und der
Motor ist ok:
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